Jean-René Lassalle, geboren 1961 im Südwesten Frankreichs, lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Als Autor bewegt sich Lassalle ebenso zwischen den Sprachen wie als Vermittler und Übersetzer deutschsprachiger Poesie (u.a. von Franz Josef Czernin, Peter Waterhouse, Thomas Kling, Barbara Köhler, Oswald Egger).
Birgit Kempkers Texte tun weh. Zuallererst ihr selbst. Weil sie Scham schon durchhat. Weil sie keine Peinlichkeit scheut. Weil sie Ross und Reiter nennt. Busch und Rose und Unterhose. Oma und Opa, Mama und Papa, Wuppertal und Essen-Werden. Namen bedeuten was.
In China beschrieb die Zahl sechzig einen abgeschlossenen Zyklus, die Lebenserwartung des Menschen war ebenso daran gebunden wie die Vorstellung von Vollständigkeit. Mit der Übersetzung von sechzig Gedichten lässt sich nun zwar kein Thema und kein Motiv erschöpfend behandeln.
Wuppertal Cronenberg, Möschenborn 17, Hannelore und Roswitha, die Hühner und ein Klima von Gewalt und Geheimnis. Es geht um Zurückgedrängtes, gut Verstecktes, kulturell übertünchtes, kollektiv Empfundenes, es geht um das transgenerative Weitergeben von Erfahrungen.
Die Kindheit ist eine so bedeutsame Zeit in unserem Leben, dass wir sie uns immer wieder vergegenwärtigen. Kindheit nimmt auch in den Büchern von Eleonore Frey eine wichtige Stelle ein als Arena kleiner und großer Dramen und Freuden. "Als Kindheit für mich stattfand", schreibt sie in "Kindheit", dem jüngsten ihrer in diesem Buch versammelten Texte, in dem sie den geliebten Großvater und seinen Garten erinnert, "war sie bunt.