Zeitgleich sitzt Yvonne Becker auf dem Polizeirevier, da sie angeblich einen Mord beobachtet hat. Sie spricht aber nur mit Lisa Seifert, einer jungen Hauptkommissarin, die durch ein Zeitungsinterview im Mittelpunkt des Reviers steht. Wie sich beim Gespräch herausstellt, ist der Mord, den Yvonne meldet, noch gar nicht geschehen. Sie ist angeblich von Visionen geplagt.
Nach seinem Unfall, bei dem er ein Bein verloren hat, sitzt Jan Theurer in der OPE. Dort soll er eigentlich ein Täterprofil erstellen, da 4 Obdachlose brutal ermordet wurden. Frustriert über den Stillstand seiner Ermittlungen kommt ihm die Anfrage einer anderen Direktion gerade recht – diese bringt ihn auf die Spur von Lisa.
Und obwohl er sich offiziell nicht in ihren Fall einmischen soll, ergeben die beiden ein großartiges Team und kommen der Lösung immer näher. Dabei finden sie heraus, dass die beiden Fälle miteinander zu tun haben….
Wow, was für ein Auftakt….
Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen und war natürlich auf die neue Reihe mehr als gespannt.
Den Schreibstil von Roland mag ich generell sehr gerne. ER schafft es auch hier wieder, eine ganz ungewöhnliche Geschichte super spannend zu schreiben. Besonders gefiel mir, dass ich lange Zeit nicht wusste, warum die Menschen alle sterben mussten.
Der Charakter von Jan war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch Lisa ist ein toller charakterstarker Mensch. Da sie noch recht jung ist, finde ich sie im Team mit Jan perfekt.
Ein genialer Auftakt – ich freue mich auf sehr viele Fälle mit den beiden ????
Mit diesem Buch legt der Autor Roland Hebesberger den ersten Band seiner neuen Thriller-Reihe um die Ermittler Lisa Seifert und Jan Theurer vor und konnte mich dabei gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.
Im November 1999 erscheint Ivonne Becker bei der Kriminalpolizei Berlin und will einen Mord melden, den sie beobachtet hat. Dabei verlangt sie, ausschließlich mit Lisa Seifert zu sprechen. Schnell wird klar, dass der Mord noch gar nicht geschehen ist, Stunden nach der Vernehmung dann aber exakt so abläuft wie beschrieben. Hat die Zeugin wirklich unheimliche Visionen oder versucht sie, Lisa in ein perfides Spiel zu verwickeln, zumal sie schon bald weitere Visionen ins Spiel bringt? Zeitgleich hat Verhaltensanalyst Jan Theurer den Verdacht, dass der Mord an vier Obdachlosen, für die er gerade ein Täterprofil erstellen soll, in Verbindung zu Lisas Fall steht. Gegen die ausdrückliche Anordnung seines Vorgesetzten nimmt Jan Verbindung zu Lisa und ihrem Partner Markus Gans auf.
Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er abwechselnd aus der Perspektive seiner beiden Ermittler erzählt. So müssen wir uns an ihrer Seite durch ein dichtes Gestrüpp aus Lüge und Realität kämpfen und dabei versuchen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Am Ende steht eine verblüffende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Geschickt werden dabei die realen Ereignisse und Ängste rund um den Jahrtausendwechsel in das Geschehen eingebunden und lassen beim Lesen so manche Erinnerung an diese Zeit wieder aufkommen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt ganz hervorragend und legt die Messlatte für die nachfolgenden Bände gleich mächtig hoch.
Wer auf packende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.