Gesammelte Essays
Heimat in der Sprache
Deutschland von außen und von innen, das ist das eigentliche Thema dieser Essays, die ihrerseits den Atem des Autobiographischen haben: des Menschen, dem die Heimat genommen, dem die Heimat wiedergegeben wurde, und der weiß, wie widerrufbar das scheinbar Selbstverständliche ist. Also im wesentlichen Arbeiten über die Grenzsituation des Menschen und des schreibenden Menschen in diesem Jahrhundert: Zum Beispiel über die Möglichkeit der Freiwilligkeit innerhalb der Unfreiwilligkeit. Das uns aufgegebene Lebensparadox wird auf viele Weisen vorgeführt, in Reden, Arbeiten über Schicksalsgenossen, Stellungnahmen, Nachrufen auf Freunde, Interpretationen und Selbstinterpretationen. Dazu natürlich Prinzipielles über das Schreiben.
»Ganz wie die deutsche Nachkriegslyrik besser mit der Vergangenheit fertig geworden ist als die Politiker und für sich die normalen Kontakte zur Welt wiederhergestellt hat, so sind die Dichter mit ihren leisen Stimmen unterwegs zueinander: über die Verschiedenheit ihrer Gesellschaftssysteme hinweg«, heißt es am Ende eines Beitrags von 1968.
Der Band geht über die in ›Von der Natur nicht vorgesehen‹ (1974) und in ›Aber die Hoffnung‹ (1982) abgedruckten Essays weit hinaus und bietet gut zwei Drittel Neues, Verstreutes wie bisher Unveröffentlichtes.
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Veröffentlichung: | 01.08.1993 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19,5 cm / B 12,4 cm / 429 g |
Seiten | 416 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 21.00 |
Preis AT | EUR 21.60 |
Auflage | 2. Auflage |
Reihe | Hilde Domin, Gesammelte Werke |
ISBN-13 | 978-3-100-15315-9 |
ISBN-10 | 3100153154 |
Über die Autorin
Hilde Domin, 1909 in Köln geboren, studierte Jura, Philosophie und Nationalökonomie. Ihre Studien beendete sie in Florenz. Mit Hitlers Machtergreifung brach die Zeit des Exils an, die Hilde Domin gemeinsam mit ihrem Mann zunächst in England, dann in der Karibik, in Santo Domingo, verbrachte. Nach 22jährigem Exil kehrten sie nach Deutschland zurück. Hilde Domin lebte bis zu ihrem Tod im Februar 2006 in Heidelberg. Als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Nachkriegszeit erhielt sie zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, u.a. 1999 den Jakob Wassermann-Preis der Stadt Fürth und 2005 die höchste Auszeichnung der Dominikanischen Republik für ihr Lebenswerk.Literaturpreise:Hilde Domin erhielt u.a. den Meersburger Drostepreis, 1971, die Heine-Medaille der Heinrich-Heine Gesellschaft, Düsseldorf, 1972, den Roswitha-Preis der Stadt Gandersheim, 1974, den Rilkepreis, 1976, die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg, 1982, den Nelly-Sachs- Preis, Kulturpreis der Stadt Dortmund, 1983, die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland- Pfalz, 1992, den Friedrich Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg v.d.H., 1992, den Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg, 1992, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, 1995, den Jakob-Wassermann-Preis der Stadt Fürth, 1999, den Staatspreis des Landes NRW, 1999, Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Heidelberg, 2004 und Verleihung des Ordens del Mérito de Duarte, Sánchez y Mella, en el grado de Comméndador der Dominikanischen Republik, 2005. Die Gedichte von Hilde Domin wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.Hilde Domin starb am 22. Februar 2006. S. FISCHER VERLAG