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Wodin, Natascha
Natascha Wodin wurde 1945 als Tochter sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth geboren und wuchs in Nachkriegslagern für Displaced Persons auf. Nach Jahren in einem katholischen Mädchenheim, in dem sie nach dem Suizid der Mutter untergebracht wurde, arbeitete sie zunächst als Telefonistin und Stenotypistin. Anfang der Siebzigerjahre absolvierte sie eine Sprachenschule und gehörte dann zu den ersten Dolmetschern, die nach Abschluss der sogenannten Ostverträge für deutsche Firmen und Kultureinrichtungen in die Sowjetunion reisten. Später begann sie Literatur aus dem Russischen zu übersetzen, seit 1980 ist sie freie Schriftstellerin. 1998 erhielt sie den Adelbert-von-Chamisso-Preis, 2015 den Alfred-Döblin-Preis. Seit 1994 lebt sie in Berlin und Mecklenburg.
Nastjas Tränen
Nach dem Bestseller «Sie kam aus Mariupol» ein Frauenschicksal über Herkunft, Heimatlosigkeit, über Freundschaft, Geborgenheit und Liebe. Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine – dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde.
Die gläserne Stadt
Das herausragende Debüt von Natascha Wodin, ein Klassiker für die Gegenwart – und ein ganz außergewöhnliches literarisches Zeugnis zur Frage von Heimat, Fremde und Identität.Ein großartiger erzählerischer Wurf über das Fremdsein und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit: Eine junge Dolmetscherin wächst als Tochter ehemaliger sowjetischer Zwangsarbeiter in einer gemiedenen deutschen Nachkriegssiedlung für heimatlos gewordene Osteuropäer auf und lernt das Land ihrer Eltern nur durch die Literatur kennen.