Achteinhalb Leben

Wer bist du?

Woher kommst du?

Und wer bist du, wenn du nicht weißt, woher du kommst?

Dieses Buch erzählt die wahre Geschichte einer einfachen Familie aus einem kleinen Dorf im Osterzgebirge, beginnend um 1900. Es ist die Geschichte von Hermann, Emilie und ihren neun Kindern. Eines davon war mein Großvater. Elf Menschen, die ihren ganz persönlichen Lebensweg finden müssen, in einer sich rasch verändernden Welt, in der althergebrachte Werte und Traditionen wegbrechen.

Es ist auch die Geschichte einer Familie, die vor langer Zeit beschlossen hat, keine Familie mehr zu sein. Brüder und Schwestern, Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten, die nicht mehr miteinander sprechen. Und deren Kinder und Kindeskinder nichts von der Existenz der jeweils anderen wissen. Wo liegen die Gründe für diesen einschneidenden Schritt? Gab es das eine große Ereignis? Und wie wirkt sich das Leben, Lieben und Leiden unserer Vorfahren auf unser heutiges Selbst aus?

Die Geschichte meiner Familie – meine Geschichte – zeigt eindrücklich, was transgenerationales Trauma wirklich bedeutet. Sie zeigt, wie Schweigen in die Katastrophe führt. Und sie zeigt, dass es eine natürliche Ordnung der Dinge gibt, deren Nichtbeachtung ein schweres Ungleichgewicht auslösen kann. Sie macht aber auch deutlich, dass Aufarbeiten und Hinsehen zu echter Versöhnung führen kann.

Es ist unabdingbar, zu wissen, woher man kommt, um zu erkennen, wer man ist.