Golden Heritage (Crumbling Hearts, Band 2)

Nachdem ich den ersten Band sehr mochte, habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Nun begleite ich Elli Skogen, die introvertierte Schwester, auf die ich mich schon sehr gefreut habe. Elli trifft auf Lucas, ihren Freund aus vergangenen Tagen. Bis er sie eines Tages einfach sitzen gelassen hatte. Warum, das weiß sie bis heute nicht. Lucas will unbedingt in die Elite Oslos aufsteigen – Elli will unscheinbar sein, hat weder Social Media und tritt oft unter dem Mädchennamen ihrer Mutter auf, um nicht überall erkannt zu werden.

Haben die beiden überhaupt noch irgendwas gemeinsam?

Mir fiel es nicht schwer in die Geschichte rein zu kommen, der Schreibstil war so schön und ich mochte es gern. Und eigentlich wollte ich auch die Geschichte mögen. Wäre auch so gewesen, wäre da nicht Lucas gewesen. Er benahm sich wie ein Arschloch – was er in den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben waren – auch selbst zugab. Das hätte ich noch akzeptieren können, aber erst gibt er sich wie ein Idiot Elli gegenüber und ein paar Seiten später flirtet er wie verrückt mit ihr. Und Elli? Die schmilzt dahin... Why?

Elli ist nicht nur extrem introvertiert, sie ist auch unsicher, kann kaum vor fremden Menschen sprechen. Als sie unter dem Namen ihrer Mutter in das Geschäft ihrer Familie eintritt, lässt sie sich einfach alles gefallen und spielt Mädchen für alles, weil sie auch zu niemanden nein sagen kann. Und dann hat sie auch noch ein Blackout zu einer Präsentation vor ihrem strengen Großvater. Diesen kennt man ja bereits aus dem ersten Band als einen sehr unsympathischen Menschen.

Nur bei Lucas ist Elli schlagfertig, aber sie lässt es auch zu, dass er ihr unter die Haut geht.

Wobei mir hier wirklich das Emotionale sehr gefehlt hat. Es wirkte einfach nicht so richtig und hat mich nicht so abgeholt. Das fand ich sehr schade.

Im ersten Band fand ich das norwegische Setting so toll, die Wanderung in der Natur, die norwegischen Worte immer wieder. Dies hat mir hier ein wenig gefehlt. Ja, wir sind in der Stadt, aber auch da wird es doch norwegischen Flair geben? Der kam leider hier viel zu kurz.

Aber natürlich war nicht alles schlecht, wie gesagt, die Geschichte war schön, es gab auch immer mal wieder schöne Momente, die mich dahin schmelzen ließen. Gerade auch Lucas mit seinen Freunden mochte ich immer sehr. Auch das Elli endlich lernt mal nein zu sagen und Grenzen aufzuzeigen war eine wichtige Message.

Im Grunde bin ich zwiegespalten bei dem Buch, aber ich hab es auch gern gelesen. Nun freue ich mich auf den Abschluss und den Bruder Theo, der in diesem Band teilweise nicht gut wegkam. Das macht Lust auf mehr.