Geschichten vom Einst und Jetzt
âWiener Zuckerlâ von Gerhard Loibelsberger ist eine wunderbar bunte Mischung von ErzĂ€hlungen, ebenso vielseitig und geschmacklich facettenreich wie die Zuckerl-Vielfalt in der am Cover abgebildeten Dose. Teils sind es Krimis, teils humorvolles, teils wahre FĂ€lle, teils der Fantasie des Autors entsprungen.
Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in drei Abschnitte â Geschichten aus dem alten Wien, aus dem neueren Wien und aus Ăsterreich. Der Schreibstil ist locker und lĂ€sst sich flĂŒssig lesen, besticht durch den sich stets durchziehenden Wiener SchmĂ€h, wirkt lebendig durch den Wiener Dialekt. Als Wienerin verstehe ich das Urwienerische ja problemlos, auch wenn eine Vielzahl der AusdrĂŒcke nicht mehr zum alltĂ€glichen Sprachschatz gehört. FĂŒr Nicht-Wiener sind nicht nur ein Glossar, sondern auch zahlreiche erklĂ€rende FuĂnoten vorhanden, weiters gibt es eine Liste historischer Personen.
Als Fan der Nechyba-Reihe genoss ich die Geschichten aus dem alten Wien ganz besonders, geschickt verwoben mit einem realen Fall, las voller Interesse, wie die Nechyba-Reihe ĂŒberhaupt zustande kam â als traumhafte Erscheinung. Die Kasernengeschichte weckte Erinnerungen an die Bundesheerzeit meines Mannes; auch bei der Garde gab es Typen wie den Vizeleutnant Haas. Jede Geschichte hat so ihren eigenen Reiz, sogar ein MĂ€rchen ist darunter. Und stets wirken die Protagonisten lebendig und authentisch.
âWiener Zuckerlâ hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich das Buch weiter.