Bookworm53

Geschichten vom Einst und Jetzt

06.06.2024 - 21:25 Uhr
Cover: Wiener Zuckerl

„Wiener Zuckerl“ von Gerhard Loibelsberger ist eine wunderbar bunte Mischung von Erzählungen, ebenso vielseitig und geschmacklich facettenreich wie die Zuckerl-Vielfalt in der am Cover abgebildeten Dose. Teils sind es Krimis, teils Humorvolles, teils wahre Fälle, teils der Fantasie des Autors entsprungen.

Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in drei Abschnitte – Geschichten aus dem alten Wien, aus dem neueren Wien und aus Österreich. Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig lesen, besticht durch den sich stets durchziehenden Wiener Schmäh, wirkt lebendig durch den Wiener Dialekt. Als Wienerin verstehe ich das Urwienerische ja problemlos, auch wenn eine Vielzahl der Ausdrücke nicht mehr zum alltäglichen Sprachschatz gehört. Für Nicht-Wiener sind nicht nur ein Glossar, sondern auch zahlreiche erklärende Fußnoten vorhanden, weiters gibt es eine Liste historischer Personen.

Als Fan der Nechyba-Reihe genoss ich die Geschichten aus dem alten Wien ganz besonders, geschickt verwoben mit einem realen Fall, las voller Interesse, wie die Nechyba-Reihe überhaupt zustande kam – als traumhafte Erscheinung. Die Kasernengeschichte weckte Erinnerungen an die Bundesheerzeit meines Mannes; auch bei der Garde gab es Typen wie den Vizeleutnant Haas. Jede Geschichte hat so ihren eigenen Reiz, sogar ein Märchen ist darunter. Und stets wirken die Protagonisten lebendig und authentisch.

„Wiener Zuckerl“ hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich das Buch weiter.


Gesamtbewertung: 5/5
Cover: 5/5
Handlung: 3/5
Spannung: 3/5

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Klappentext

Wiener Zuckerl

von Gerhard Loibelsberger
Cover: Wiener Zuckerl

Kennen Sie Josef Fischer? Den Raubmörder, der zwei junge Frauen umgebracht, diese danach mit Flusssäure verunstaltet und mit einem Beil zerhackt hat? Zu dieser Geschichte aus dem alten Wien gesellen sich True-Crime-Stories aus dem neuen Wien, wie »Der Schrebergarten Sigi«.

»Wiener Zuckerl« enthält natürlich auch Neues von den beiden Kultermittler Inspector Nechyba und Lupino Severino. Außerdem erzählt Gerhard Loibelsberger Geschichten aus seiner Jugend.

Ein weiteres Zuckerl ist »Der tränende Eisberg«, eine Geschichte, die er nach einer Idee von Isabel Karajan verfasst hat.

Leseprobe aus »Die Bier-Fini«, einer Erzählung basierend auf einem Totschlag im Juli des Jahres 1918:

»Voll Zorn betrat Joseph Maria Nechyba das Marktamt am Naschmarkt. Wie ein Panzerkreuzer schob er sich durch das Menschenmeer, vor zu dem breiten Tisch, hinter dem die Marktamtbeamten Auskünfte erteilten und Beschwerden entgegennahmen. In Zeiten des allgemeinen Lebensmittelmangels überwogen letztere. Der Oberinspector steuerte auf einen sanguinisch aussehenden Marktamtmitarbeiter zu und brummte, als er vor ihm stand: ›Stankowitz‹ ...«

Reihe
4 474

Spannung bei Ueberreuter


Dieses Buch gehört zu der Reihe »Spannung bei Ueberreuter« und umfasst derzeit etwa neun Bände.

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