Packender und atmosphärisch dichter historischer Roman zum Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg
In diesem historischen Roman greift die Autorin Annette Oppenlander das Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg auf und transportiert das Thema über eine bewegende Liebesgeschichte, die hauptsächlich im Bochum der Jahre 1943 bis 1945 angesiedelt ist.
Der Franzose Adrien Rocheau wird in Lyon verhaftet und von der SS zum Pflichtarbeitsdienst im Bergwerk Schwarzenberg in Bochum zwangsrekrutiert. Da er wegen seiner Mutter, die aus dem Elsass stammt, die deutsche Sprache beherrscht, wird er schnell als Dolmetscher eingesetzt. Dabei lernt er die junge Marie Heinrich, die eigentlich zusammen mit ihrem Mann, der sich nun aber an der Front befindet, einen kleinen Hof bewirtschaftet. Als ihre Ziegen von der SS konfisziert werden, ist Marie aber gezwungen, sich im Bergwerk etwas dazuzuverdienen. Marie versucht Adrien zu helfen, auch wenn dies für beide ein sehr hohes Risiko darstellt.
Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit glaubhaft gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt sie die Geschichte aus den immer wieder wechselnden Perspektiven von Marie und Adrien, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Obwohl bereits der Prolog verrät, dass es kein Happy End für die beiden geben wird, nimmt dies der Geschichte nichts von seiner Wucht und Intensität, ganz im Gegenteil. Ich habe dennoch bis zum Schluss mit beiden mitgefiebert und das bewegende und hochemotionale Ende der Geschichte genossen, das perfekt zur Hauptgeschichte passt. Man merkt dem Buch zudem jederzeit an, wie intensiv die Autorin hier recherchiert hat. Dies belegen auch die Anmerkungen zu den Hintergründen der Geschichte, die sich am Ende des Buches finden und dieses hervorragend abrunden.
Wer auf atmosphärisch dichte historische Romane aus der Zeit des 2. Weltkrieges steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Meine erste Begegnung mit der Autorin wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.
ech
Blogger bei LeseHitsKommentare
Kohlenträume
»Ein Muss für Fans historischer Romane und alle, die mehr über das Leben der Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkriegs erfahren möchten.« Carol Thompson für Readers’ FavoriteEin emotionaler Einblick in das Schicksal der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg – eine unmögliche Liebe zu einer deutschen Frau und die Ausdauer der menschlichen Willenskraft, einen Weg in die Freiheit zu finden.
Bochum, April 1943: Die fünfundzwanzigjährige Marie Heinrich fristet auf sich allein gestellt – ihr Mann ist seit drei Jahren im Krieg – ihr Leben auf einem kleinen Hof. Ihr ganzer Stolz sind ihre Ziegen, deren Milch und Käse ihr beim Überleben helfen. Bis die SS die Tiere konfisziert und Marie gezwungen ist, in der nahegelegenen Zeche Schwarzenberg eine Stelle anzunehmen.
Lyon, Frankreich, April 1943: Adrien Rocheaus Schulterwunde vom Krieg ist gerade verheilt, als er von der SS in den Pflichtarbeitsdienst zwangsrekrutiert wird. In Bochum wird er dem Bergwerk Schwarzenberg zugeteilt. Durch Zufall kommt heraus, dass er fließend deutsch spricht – seine Mutter stammt aus dem Elsass – woraufhin er als Übersetzer dem klaustrophobischen Schacht ab und zu entkommen kann.
Marie, die in der Personalabteilung für die Einweisung der neuen Zwangsarbeiter zuständig ist, findet durch Adrien die Möglichkeit mit den Fremden zu kommunizieren. Dankbar für seine Hilfe steckt sie dem Franzosen hier und da etwas zu. Doch mit Fremdarbeitern zu sozialisieren ist bei Strafe verboten. Während Adrien und seine Kameraden bis zu vierzehn Stunden schuften und bei schlechter Versorgung im Lager immer schwächer werden, sucht Marie nach einer Möglichkeit, den Männern zu helfen. Wenn da nicht ihre spionierende Nachbarin und ihr kontrollierender Chef wären ...