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Packender und atmosphärisch dichter Mystery-Thriller aus Frankfurt

29.10.2025 - 09:35 Uhr
Cover: Alex Brandt

In diesem atmosphärisch dichten Mystery-Thriller schickt der Autor Ralph Llewellyn seinen Ermittler Alexander „Alex“ Brandt und sein gut aufeinander abgestimmtes Team in ihren ersten Fall. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Als in einem Frankfurter Restaurant fünf Leichen aufgefunden werden, übernehmen Alex und sein Team die Ermittlungen und stehen dabei von Beginn an unter einem großen öffentlichen Druck. Obwohl allen Leichen fachmännisch das Herz entnommen wurde, tragen sie dennoch ein seliges Lächeln auf den Lippen und scheinen sich auch nicht gegen ihren Tod gewehrt zu haben. Da die Spurenlage am Tatort äußerst dünn ist und unter den Angehörigen weder Motiv noch Verdachtsmomente auszumachen sind, suchen die Ermittler nach ähnlichen Fällen aus der Vergangenheit und werden schnell fündig. Doch die Fälle gehen bis in das Jahr 1792 zurück und scheinen sich in einem Rhythmus zu wiederholen, die in Verbindung zur Zahl 12 steht. Wie sollen die Ermittler nun einen Fall lösen, bei dem die Regeln der Logik, an denen sie sich sonst orientieren, außer Kraft gesetzt scheinen?

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut auch schnell Spannung auf. Dabei bedient er sich einer sehr bildhaften Sprache, die das Kopfkino ordentlich ankurbelt, trägt allerdings zuweilen doch etwas dick auf, sodass die Bilderflut die eigentliche Geschichte immer wieder etwas zu sehr in den Hintergrund rückt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das Geschehen aus den immer wieder wechselnden Perspektiven der Ermittler, wobei der Fokus schon eindeutig auf Alex gerichtet ist. Und gerade der macht es einem mit seinem bisweilen ziemlich eigenwilligen Auftreten nicht immer leicht, ihn zu mögen. Im Laufe der Geschichte lässt er uns aber immer mehr hinter seine Fassade blicken und konnte so doch noch ein paar Sympathiepunkte bei mir sammeln. Am Ende liefert der Autor einen spannenden Showdown, in dem die Mordserie aufgeklärt wird, lässt die Geschichte und vor allem seine Hauptfigur aber dennoch mit einem offenen Ende zurück, das die Neugierde auf die Fortsetzung, die noch in diesem Jahr erscheinen soll, noch einmal deutlich steigert.

Wer Gefallen an düsteren Mystery-Thrillern findet, wird hier gut bedient und spannend unterhalten. Für den nächsten Band bleibt aber durchaus noch etwas Luft nach oben.


Gesamtbewertung: 4/5
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Klappentext

Alex Brandt

Thriller von Ralph Llewellyn
Cover: Alex Brandt Klappentext:
Fünf Opfer, brutal ermordet, die Herzen entnommen – und doch tragen sie ein seliges Lächeln. Ermittler Alexander Brandt steht vor dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere, während die Stadt unter dem Druck der Öffentlichkeit brodelt. Gemeinsam mit seinem Team taucht er in eine düstere Spur ein, die zu Serienmorden führt, die sich alle zwölf Jahre wiederholen – und deren Ursprung tief in die Vergangenheit reicht.
Pressetext:
Der rational denkende Frankfurter Ermittler Alexander Brandt, überzeugt davon, dass Logik der Schlüssel zur Aufklärung jedes Verbrechens ist, stürzt sich trotz aller Warnungen in einen komplexen Fall. Seine selbstgefällige Arroganz führt ihn jedoch in ein verwirrendes Labyrinth aus unerklärlichen Ereignissen. Bald findet sich Brandt in einer gefährlichen Umkehrung der Rollen wieder, als er selbst vom Jäger zum Gejagten wird.

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