Packender und facettenreicher Roman, der viel Stoff zum Nachdenken bietet
In diesem Roman greift der Autor Ralf M. Ruthardt ein aktuelles gesellschaftspolitisches Thema auf und transportiert es über eine facettenreiche und spannende Geschichte.
Dennis Jung hat es nach seinem Studium der Politikwissenschaften relativ schnell an die Spitze einer NGO geschafft, die sich mit der Klimakrise beschäftigt. In seiner Position steht er aber zugleich unter dem Druck der Geldgeber, zu expandieren und so den Einfluss der Organisation zu vergrößern. Und so plant er ein besonders Event, dass in illustrer Runde auf einem Schiff inmitten der Nordsee stattfinden soll. Als die „Green“ dabei in stürmische Gefilde gerät, wird die Klimakrise urplötzlich zur Überlebenskrise.
Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und führt uns Leser dabei schnell in den klassischen Konflikt zwischen Schein und Sein. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die die unterschiedlichen Positionen dieses Konfliktes gekonnt abbilden. Im Rahmen der dramatischen Ereignisse treffen die typischen Narrative aus dem Umfeld der diversen NGOs immer wieder auf die Wirklichkeit und werden durch sie auch entlarvt. Dabei sind es nicht nur die Geschichte und ihre Protagonisten an sich, sondern vor allem die eher kleinen Begebenheiten und Aussagen am Rande, die im Hinterkopf hängen bleiben und dort zu arbeiten beginnen. Hier muss man schon aufmerksam lesen, damit einem keine der zahlreichen Facetten entgeht. Und der Titel des Buches ist wie auch der Name des Schiffes sehr bewusst doppeldeutig gewählt. Dass das Ende der Geschichte dann vielleicht doch etwas hopplahopp daherkommt, nimmt ihr nur wenig von ihrer vorherigen Wirkung.
Ein bewegender und kompromissloser Roman, der nicht nur gute und spannende Unterhaltung bietet, sondern zudem auch noch lange über sein Ende hinaus nachhallt und dabei reichlich Stoff zum Nachdenken bietet.
ech
Blogger bei LeseHitsKommentare
Untergang der »GREEN«
Dennis Jung ist endlich auf Erfolgskurs. Jedenfalls, was seinen Job anbelangt, hat er es schon weit gebracht. Als Chef einer NGO kümmert er sich um die Klimakrise – bis er, völlig überraschend, selbst in eine Überlebenskrise gerät. Auf hoher See sieht seine Welt plötzlich ganz anders aus. Einmal mehr wagt sich Ruthardt an ein gesellschaftspolitisches Thema und zwingt uns zur Auseinandersetzung mit Narrativen. Hier knöpft er sich die Klimaretter vor, türmt die Wellen unbequemer Fragen hoch auf – bis die Gischt der Erkenntnis eiskalt ins Gesicht schlägt.
»Ein Roman, der Narrative entlarvt – und zum Nachdenken zwingt.«
Prof. Dr. Erick Behar-Villegas
»Kaum ein Autor in der aktuellen deutschsprachigen Literatur traut sich das, was Ruthardt uns mit Leichtigkeit zumutet.
Gerade deshalb lesenswert.«
Nickolas Emrich (SPIEGEL-Bestseller-Autor)