Eine Freundin hat mir „Die Hofgärtnerin - Frühlingsträume“ von Rena Rosenthal geschenkt. Es ist eine wirklich anrührende und zugleich spannende Geschichte, die im 19. Jahrhundert spielt. Die Hauptfigur Marleene möchte Gärtnerin werden, was damals nicht möglich war. Dieser Beruf war ausschließlich Männern vorbehalten. Trotzdem versucht sie, ihren Traum zu verwirklichen. Der Roman hat mich fasziniert und ich werde die weiteren Bände der Hofgärtnerinnen-Saga kaufen. Wenn man spät in eine Reihe einsteigt, muss man eben nicht auf die Fortsetzung warten (schön!). Ein unterhaltsamer Roman mit einer sympathischen und liebenswerten Protagonistin. Für mich eine absolute Leseempfehlung für Leserinnen. Ich glaube, dass Männer mit diesem Roman nicht glücklich werden.

Bereits ab dem ersten Kapitel hat mich die Geschichte von Chloe in den Bann gezogen und ich war neugierig darauf, wie sie sich weiterentwickeln würde. Mir sind keine langatmigen Passagen aufgefallen, die den Lesefluss stören könnten. Einzig bedauerlich war, dass ich das Ende schon recht früh vorher sehen konnte. Es scheint mir, als ob jeder Leser, der ein wenig mitdenkt, die überraschende Wende des Plots möglicherweise erahnen kann. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gepackt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Es gehört aus meiner Sicht in die Bestenliste von Lesehits.

Die Formulierungen in diesem Buch sind leicht bis zauberhaft, eine schöne bildhafte Sprache. Beim Lesen weht einem ein milder Sommerwind entgegen. Die Idee der heilenden Wirkung von Büchern ist nicht neu, aber sehr schön in Szene gesetzt. Eine würdige Fortsetzung des Romans „Das Lavendelzimmer“. Nina George versteht es, ihre Leser zu fesseln und die vielen gelungenen Vergleiche bereiten einem beim Lesen besonders viel Freude. Eine klare Kaufempfehlung für mich.

Kurz zum Inhalt: Im Haus ihrer verstorbenen Großmutter in Norwegen entdeckt die Protagonistin ein Foto, dass ihre Oma mit einem deutschen Soldaten zeigt. Die Suche nach diesem Mann und der Wahrheit führt sie nach Berlin und in den Osten Deutschlands, wo klar wird, dass es mehr als eine verheimlichte Liebe war. Ein gut recherchierter Roman über persönliche Schicksale und Verwerfungen, spannend und geheimnisvoll erzählt. Sehr deutlich werden die Probleme, mit denen sich Menschen während des 2. Weltkrieges auseinandersetzen mussten. Meine Erwartungen wurden erfüllt und sicherlich werden viele Leserinnen meine Meinung teilen.

Ein empfehlenswertes Buch über unser Gehirn. Verständlich geschrieben und lebensnah.