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Phil_G hat bisher 10 Bücher in seinem Bücherregal.
Davon wurden derzeit 9 Bücher bewertet.
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Dabei seit dem: 06.05.2025
Leser: Phil_G
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Phil_G

Cover: Die Fremde

Die Fremde

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 4.00
  • Datum: 18.11.2025

Es gibt kein Zurück. Die Nachfahren bleiben in der Ferne, suchen dort ihren Platz.

Claudia Durastanti ist in Brooklyn geboren, dort und in der Basilicata aufgewachsen und lebt in London. Von ihren gehörlosen Eltern konnte sie Italienisch nicht lernen und doch ist es die Sprache, die sie gewählt hat, um «la straniera (die Fremde)» zu schreiben. Ihre eigene Geschichte, die Geschichte eines Menschen, der überall fremd ist, sogar in der Welt ihrer eigenen Eltern. Es gibt Textpassagen, die wie einen Schlag in die Magengegend wirken: «Wir sterben und vielleicht wird auf unserem Grabstein der Name des Menschen stehen, den wir geliebt haben, der Beruf, den wir hatten, ein Satz aus einem Buch, das wir viele Mal gelesen haben. Was nicht auf unseren Grabsteinen stehen wird, ist unsere Entfernung von daheim.»

Cover: Nicht Anfang und nicht Ende

Nicht Anfang und nicht Ende

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 4.00
  • Datum: 14.11.2025

Das Leben im Val Bavona greifbar erzählt

Diesen Roman nur wenige Wochen nach den tödlichen Unwettern im Val Bavona zu lesen, war eindrucksvoll.
Die Geschichte beginnt vor rund hundert Jahren und besteht primär aus einem erzählerisches Rückblick der Hauptfigur. Wie gefährlich das Tal schon damals war, wie wenig es für die Ernährung hergab und wieso viele auswanderten, kommt sehr fassbar rüber.
Eine wunderbare Erzählung über Wünsche und Hoffnungen, Ängste und Traditionen, sowie vor allem über die Frage was wirklich wichtig ist.

Cover: Damals, am Meer

Damals, am Meer

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 5.00
  • Datum: 14.11.2025

wie über Generationen hinweg, die alte Heimat für süditalienische Auswanderer an Bedeutung verliert

Vielleicht das beste Buch wie über Generationen hinweg, die alte Heimat für süditalienische Auswanderer an Bedeutung verliert.

Die Auswanderer kehren jedes Jahr zurück. Nicht nur, weil es die Heimat ist, sondern auch weil alle Auswanderer jedes Jahr zur gleichen Zeit zurück kommen. So sind Familientreffen vorprogrammiert und der Kontakt aufrechterhalten.

Für die Kinder sind nur noch diese Familientreffen und die Freiheit während den Ferien wichtig.

Für die Enkelkinder geht es nur noch um die Freiheit während den Ferien.

Irgendwann muss man loslassen.

Grossvater, Vater und Sohn fahren in den Süden um das Haus des Grossvaters zu verkaufen.

So wie der Verlust der kulturellen Identität schleichend geht, entwickelt sich die Geschichte nur langsam.

Setzt natürlich voraus, das der Leser / die Leserin bereit ist diese langsame Reise mitzugehen.

Cover: Mille anni che sto qui

Mille anni che sto qui

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 4.00
  • Datum: 14.10.2025

Eine endlos wirkende Zeitschlaufe

Einem breiten Publikum ist Imma Tataranni aus der gleichnamigen Serie Imma Tataranni - Sostituto procuratore bekannt, deren vierte Staffel diesen Herbst auf RAI 1 gestartet hat. Die Romanfigur stammt aus der Feder von Mariolina Venezia, einer Schriftstellerin aus Matera. Dass die Drehbücher der ersten Staffel alle auch von Venezia stammen, ist schon weniger bekannt, dabei kommt Venezia oft für RAI als Drehbuchautorin zum Einsatz. Sie ist auch eine der Drehbuchautorinnen der erfolgreichen Serie Don Matteo (früher mit Terrence Hill als Don Matteo).

Weniger bekannt ist, dass Venezia vor Imma Tataranni einen anderen Weg eingeschlagen hatte und für ihr zweites Werk «Mille anni che sto qui» den prestigeträchtigen Premio Campiello erhalten hat, einem der angesehensten Literaturpreise Italiens.

Es ist wahrscheinlich diesem Preis zu verdanken, dass dieses Werk von Venezia auch in anderen Sprachen übersetzt wurde, unter anderem Deutsch, als einziges Buch von Venezia bis jetzt. In diesem wortgewaltigen Epos erzählt Venezia die Geschichte einer Familie aus Grottole über fünf Generationen, beginnend mit der Vereinigung zum Königreich Italien 1861 und endend mit dem Fall der Berliner Mauer 1989. Der Titel lässt es erahnen, die fast 130 Jahren vergehen wie ein zäher Fluss als ob es ein Jahrtausend wäre. Nicht etwa, weil nichts geschehen würde, im Gegenteil, die Geschichte ist voller Anekdoten und Details die manchmal mit grossen Ereignissen der italienischen Geschichte wie die Machtergreifung Mussolinis oder die Ermordung von Aldo Moro verknüpft sind. Mariolina Venezia erzählt auf wunderbarer Weise, wieso in der Basilikata das Gefühl verbreitet ist, am Schluss ändere sich doch nichts. Wer sich - wie ich- gerne in Raum und Zeit orientiert, ist zeitweise hoffnungslos verloren, denn die Anzahl Personen ist gewaltig, mehrheitlich Frauen mit einem aussergewöhnlichen Charakter. So wie Imma Tataranni keinen einfachen Charakter hat.

Cover: Der Fall Collini

Der Fall Collini

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 5.00
  • Datum: 18.08.2025

Das Wesentliche ist nicht die Geschichte an sich

Das Buch ist schnell gelesen, das Wesentliche ist auch nicht die Geschichte an sich, sondern die Geschichte dahinter. Die zentrale Frage kommt praktisch am Schluss: tragen Menschen die Schuld ihrer Vorfahren in sich?

Ein reicher deutscher Industrieller wird in einem Hotel von einem Italiener erschossen. Dieser lässt sich widerstandslos verhaften. Der Pflichtverteidiger macht mehr als seine Pflicht. Der Industrielle ist am Tod des Vaters und der Schwester des Italieners während des Zweiten Weltkrieges schuld. Für diese Kriegsverbrechen kann er von der deutschen Justiz nicht mehr bestraft werden.

2024 jährten sich SS-Massaker zum 80. Mal, beispielsweise diejenigen in Oradour (Frankreich), Malmedy (Belgien) oder Sant‘Anna di Stazzema (Italien). Bald gibt es keine Überlebende und Täter mehr, die erzählen könnten. Das kollektive Gedächtnis und Gedenkstätten bleiben. Und die unbeantwortete Frage: tragen Menschen die Schuld ihrer Vorfahren in sich?

Cover: Das Pestschiff

Das Pestschiff

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 3.00
  • Datum: 20.06.2025

Wie alle anderen "Fidelma"-Bücher

An sich sind alle Fildelma-Romane von Peter Tremayne gleich aufgebaut. Bösewichte streben nach mehr Macht und Vermögen, die Anwältin Fidelma kommt Ihnen auf die Schliche und deckt alles auf. Am Schluss sind die Bösewichte geschlagen und Ruhm und Macht von Fidelma ausgebaut.

Spannend sind die Romane, weil sie im Irland des 7. Jahrhunderts spielen und sich hinter dem Pseudonym ein sachkundiger Historiker verbirgt. So entsteht ein tiefer Einblick in ein Land, das den Frauen Rechte gab, die sie verloren, als in Irland der römische Ritus der katholischen Kirche Einzug hielt.

Dieser Roman ist dem Sinn originell, dass vieles nicht so ist, wie alles am Anfang scheint.

Cover: Die Tote von Anglona

Die Tote von Anglona

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 5.00
  • Datum: 20.06.2025

Spagat zwischen modernem Leben und archaischer Herkunft

"Wieso?" schreit Achim ins Meer hinaus. Die Frage richtet sich an seinen verstorbenen Vater, der immer behauptet hat, seine alte Heimat habe keine Zukunft. Und doch hinterlässt er Achim ein Haus und Grundbesitz.

Montanos Debütroman handelt von Auswandererkindern. Menschen mit Wurzeln in zwei Böden nennt er sie. Menschen, die in einer Kultur aufgewachsen sind und in sich eine zweite Kultur tragen.

Nach dem Tod entdeckt Achim die Basilikata in Süditalien. Sein Vater ist in den 50er Jahren ausgewandert, hat eine Deutsche geheiratet und ging niemals zurück. Da gebe es nichts zu sehen, behauptete er stets. Die Welt, die sich Achim öffnet, ist ganz anders. Nachdem er eine Tote in einer Kirche entdeckt, versucht er mehr über die Verstorbene zu erfahren. Die Parallelen zur Geschichte seiner eigenen Familie zwingt ihn, sich der Geschichte seines Vaters und seinem eigenen Verhalten zu stellen.

Montano ist eine sehr schöne, glaubhafte Geschichte gelungen, eine Entdeckungsreise in eine der ärmsten Gegenden Italiens. Mit der Hauptfigur Achim Crocco reist man zwischen der Moderne und der Vergangenheit hin und her. Der Roman ermöglicht es auch, die Basilikata zu entdecken, diese süditalienische Region zwischen Apulien und Kalabrien fern von den grossen touristischen Orten. Eine Gegend voller Widersprüche. Ein Land der Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert, weil die wirtschaftlichen Perspektiven so schlecht waren. Ein Land aber auch der Energie mit dem grössten Erdölvorkommen auf dem westeuropäischen Festland, der Wasserkraft und den Windrädern. Eine Gegend, die gleichzeitig in der Vergangenheit stecken geblieben scheint und die dennoch sich entwickelt und verändert.

Die Tote von Anglona taucht den Leser in die doppelte kulturelle Identität der Menschen mit Eltern aus zwei Ländern. Schritt für Schritt lernt man mit Achim den Spagat zwischen einem modernen Leben und einer archaischen Herkunft zu meistern. Montano führt den Leser über alltägliche Gespräche, Gesten und Emotionen durch Achims Reise zu sich selbst. Wie ein unsichtbarer Beobachter erlebt man Achims Suche nach der Wahrheit.

Cover: Süße Versuchung (Ein-Sardinien-Krimi 2)

Süße Versuchung (Ein-Sardinien-Krimi 2)

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 3.00
  • Datum: 26.05.2025

Ein seltsames Buch

Wie nach manchem Netflix-Film fand ich „nicht schlecht, aber irgendwie wäre besser auch möglich gewesen“. Die Geschichte ist so einfach, dass sie in einem Satz erzählt ist. Ein verdeckt ermittelnder Polizist deckt einen Mord aus Eifersucht auf. Allerdings entdeckt man erst am Schluss, dass die Geschichte nicht so einfach ist, und das macht das Buch speziell. Als Leser folgt man diesem Autor, weil man wissen will, worum es da eigentlich geht, läuft seinen Beschreibungen sardischer Eigenarten nach, weil seine Charaktere so seltsam sind.

Cover: Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten

Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten

  • Gesamtbewertungen: 1
  • Durchschnitt: 4.00
  • Datum: 09.05.2025

Wortgewaltig und detailreich

Eine schöne Geschichte über Leben und Tod, über Bücher und Dorfgeschichten. Die vielen Hinweise auf andere Bücher und Begebenheiten lassen die eigentliche Geschichte zur Nebensache werden.

In einem süditalienischen Dorf verarbeitet eine Papierfabrik nicht mehr benötigte Bücher. Die Bewohner retten manchmal ein Buch vor der Zerstörung. Der Hüter dieses Schatzes ist der Bibliothekar Astolfo Malinverno. Sein Leben erfährt eine grundlegende Wende als er zum Friedhofswärter ernannt wird, zum Hüter der Toten. Eine namenlose Frau fasziniert ihn wegen ihrer Schönheit. Er gibt ihr den Namen einer Romanfigur und seine zwei Welten verschmelzen zunehmend.

Die Lektüre braucht Zeit, Verschnaufpausen. Domenico Dara beherrscht die detailreiche, umschweifende Erzählkunst der süditalienischen Literatur.

Phil_Gs Buchregal

Cover: Maria, ihm schmeckt's nicht

Maria, ihm schmeckt's nicht

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Cover: Die Fremde

Die Fremde

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  • Bewertet: 4
Cover: Nicht Anfang und nicht Ende

Nicht Anfang und nicht Ende

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  • Bewertet: 4
Cover: Damals, am Meer

Damals, am Meer

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Cover: Mille anni che sto qui

Mille anni che sto qui

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Cover: Der Fall Collini

Der Fall Collini

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Cover: Das Pestschiff

Das Pestschiff

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Cover: Die Tote von Anglona

Die Tote von Anglona

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  • Bewertet: 5
Cover: Süße Versuchung (Ein-Sardinien-Krimi 2)

Süße Versuchung (Ein-Sardinien-Krimi 2)

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