Lukas Held
Angst und Antrieb
- Verwissenschaftlichung des Willens und Politik der Selbststeuerung in Deutschland und den USA, 1874–1974
ISBN: 978-3-835-39170-3
464 Seiten | € 44.00
Buch [Gebundenes Buch]
Erscheinungsdatum:
29.05.2024
Politik
Lukas Held
Angst und Antrieb
Verwissenschaftlichung des Willens und Politik der Selbststeuerung in Deutschland und den USA, 1874–1974
Lukas Held rekonstruiert in seinem Buch, wie die Frage nach dem Wesen des menschlichen Antriebs seit den 1870er Jahren zum Gegenstand psychologischer Forschung wurde, nachdem sie bis dahin Thema von Philosophen, Theologen und Physiologen gewesen war.
Wie verwandelte sich der Wille von einem Vermögen, das man hat, zu einer Fähigkeit, die sich regulieren lässt? Und wie wurde damit jene Selbststeuerung möglich, zu deren Training das moderne Subjekt unablässig angehalten ist? Antworten auf diese Fragen führen zu einer Neu-konzeption der menschlichen Natur, mit der sich ebenso neuartige Vorstellungen von Politik und Gesellschaft Bahn brechen. Im Zentrum der Analyse stehen sowohl die psychologische Wissensproduktion als auch deren Mobilisierung für politische Zwecke in der westdeutschen Bildungs- und der amerikanischen Entwicklungspolitik.
Das provokante Argument der Studie lautet, dass es beim Aufstieg der Motivationspsychologie um die Etablierung von Strukturen der Ungleichheit und des Wettbewerbs ging, die das individuelle Handeln im Namen von »Chancengerechtigkeit«, »Selbstverwirklichung« und »Lebenserfolg« auf wirtschaftliches Wachstum ausrichteten. Angst und Antrieb leistet damit auch einen Beitrag zur Geschichte des Neoliberalismus, dessen Siegeszug bislang vor allem als Durchbruch ökonomischer Ideen beschrieben worden ist.
Wie verwandelte sich der Wille von einem Vermögen, das man hat, zu einer Fähigkeit, die sich regulieren lässt? Und wie wurde damit jene Selbststeuerung möglich, zu deren Training das moderne Subjekt unablässig angehalten ist? Antworten auf diese Fragen führen zu einer Neu-konzeption der menschlichen Natur, mit der sich ebenso neuartige Vorstellungen von Politik und Gesellschaft Bahn brechen. Im Zentrum der Analyse stehen sowohl die psychologische Wissensproduktion als auch deren Mobilisierung für politische Zwecke in der westdeutschen Bildungs- und der amerikanischen Entwicklungspolitik.
Das provokante Argument der Studie lautet, dass es beim Aufstieg der Motivationspsychologie um die Etablierung von Strukturen der Ungleichheit und des Wettbewerbs ging, die das individuelle Handeln im Namen von »Chancengerechtigkeit«, »Selbstverwirklichung« und »Lebenserfolg« auf wirtschaftliches Wachstum ausrichteten. Angst und Antrieb leistet damit auch einen Beitrag zur Geschichte des Neoliberalismus, dessen Siegeszug bislang vor allem als Durchbruch ökonomischer Ideen beschrieben worden ist.
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Veröffentlichung: | 29.05.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 23 cm / B 15,5 cm / 853 g |
Seiten | 464 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 44.00 |
Preis AT | EUR 45.30 |
Auflage | 1. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-835-39170-3 |
ISBN-10 | 3835391704 |
Über den Autor
Lukas Held, geb. 1984, ist assoziierter Wissenschaftler an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. Nach Forschungsaufenthalten in Washington, D.C. und am Deutschen Historischen Institut arbeitet er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Departement Architektur der ETH Zürich.Diesen Artikel teilen
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