Angst und Antrieb
Lukas Held rekonstruiert in seinem Buch, wie die Frage nach dem Wesen des menschlichen Antriebs seit den 1870er Jahren zum Gegenstand psychologischer Forschung wurde, nachdem sie bis dahin Thema von Philosophen, Theologen und Physiologen gewesen war. Wie verwandelte sich der Wille von einem Vermögen, das man hat, zu einer Fähigkeit, die sich regulieren lässt? Und wie wurde damit jene Selbststeuerung möglich, zu deren Training das moderne Subjekt unablässig angehalten ist? Antworten auf diese Fragen führen zu einer Neu-konzeption der menschlichen Natur, mit der sich ebenso neuartige Vorstellungen von Politik und Gesellschaft Bahn brechen.