Cover: Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor
Harald Haarmann
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor
- Enthüllungen zur verdeckten Symbolik einer politischen Friedensikone
ISBN: 978-3-487-16283-6
188 Seiten | € 29.80
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.10.2022
Politik
Harald Haarmann

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Enthüllungen zur verdeckten Symbolik einer politischen Friedensikone


Das Brandenburger Tor hat ikonischen Wert für Berlin so wie der Eiffelturm für Paris oder die Tower Bridge für London. Diese Ikone symbolisiert Frieden und politischen Ausgleich in Europa. Damit knüpft das Image an die ursprüngliche Funktion an, die dem Tormonument in seiner Eigenschaft als ‚Friedenstor‘ im ausgehenden 18. Jahrhundert zugesprochen worden war. Zwischenzeitlich jedoch galt das Brandenburger Tor als politische Ikone des Nationalstaats Preußen und als Ausdruck des preußischen Militarismus. Die Widersprüchlichkeit tritt besonders deutlich in der wechselnden Ausstattung der Quadriga, des Vierspänners aus Kupfer, in Erscheinung. Die widersprüchliche Symbolik wird mit dieser Studie erstmals ausgedeutet und verständlich gemacht. Assoziiert mit der Prunkkarosse der Quadriga tritt eine weibliche Gestalt der antiken Mythologie als Wagenlenkerin auf. Ursprünglich hatte der Streitwagen nichts mit weiblichen Gottheiten zu tun. Diese Verbindung ist eine Innovation der Kulturgeschichte, die im Kontaktmilieu entstand, wo die Tradition einer Kriegerkaste indoeuropäischer Orientierung mit dem Göttinnenkult alteuropäischer (d.h. vor-indoeuropäischer) Prägung fusionierte. Seit der Zeit einer solchen Fusion in der frühen Antike sind auch Frauen mit dem Streitwagen assoziiert, konkret als Kämpferinnen und symbolisch in Gestalt von Schutzgöttinnen. Die griechisch-römische Tradition der Antikenmythologie ist uns über den Kanon unserer westlichen Rezeptionsgeschichte vertraut. Die andere Kulturströmung in griechischer ‚Verkleidung‘ ist viel älter als die griechische Antike. Darin spiegeln sich Traditionen aus der vorgriechischen Kulturepoche. Diese ältere Tradition – ein Nachklang des Kulturerbes der Zivilisation Alteuropas – ist erst durch neuere Forschung dokumentiert worden, und die Erkenntnisse darüber sind in der Kunstgeschichte noch wenig bekannt.

Autor:
Haarmann, Harald
Verlag:
Olms, Georg

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Postleitzahl
Veröffentlichung: 01.10.2022
Höhe/Breite/Gewicht H 21 cm / B 15 cm / 287 g
Seiten 188
Art des Mediums Buch [Taschenbuch]
Preis DE EUR 29.80
Preis AT EUR 30.70
Auflage 1. Auflage
Reihe Historische Texte und Studien 27
ISBN-13 978-3-487-16283-6
ISBN-10 3487162830
EAN/ISBN

Über den Autor

Harald Haarmann is one of the world’s best-known linguists. He studied general linguistics, various philological disciplines and prehistory at the universities of Hamburg, Bonn, Coimbra and Bangor. He obtained his PhD in Bonn and his Habilitation (qualification at professorship level) in Trier. He taught and researched at a number of German and Japanese universities. Since 2003 he has been Vice-President of the Institute of Archaeomythology (main office in Sebastopol, California, USA) and director of its “European Branch” (located in Luumäki, Finland). Professor Haarmann has authored more than 70 books in German and English, some of which have been translated into over a dozen languages. In addition to this study on the Danube Civilisation, he has produced remarkable insights into the roots of ancient Greek civilisation and the early history of Rome. His work has earned him the Prix logos (1999), awarded by the Association européenne des linguistes et des professeurs de langues (Paris) and the Premio Jean Monnet (Genova, 1999) for essay writing. In 2006 he received the Plato Award (UK). He lives and works in Finland.

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