Identitätspolitik
Identitätspolitik ist ein sperriges Wort und viele aufgeregte Debatten kreisen darum. Keiner vermag es so recht zu erklären, dabei ist der Kern dieses Kampfbegriffs so alt wie die Menschheit. »Wir zuerst!« ist ein Schlachtruf, der zu allen Zeiten ertönt ist. »America first« ist Identitätspolitik, aber auch »Black Lives Matter« nutzt die Schlagkraft, die von dem »Wir zuerst!« ausgeht. Beiden Parolen ist eine rätselhafte Mischung aus Plattitüde und Angriff zu eigen. Natürlich zählen Schwarze Leben. Doch der Ruf wird militant, wo die Aussage »All Lives Matter« nicht mehr akzeptiert wird. Warum sollen »alle Leben« nicht zählen, und warum sollen nur »Schwarze Leben« zählen? Oder geht es darum gar nicht? Mit diesen Fragen, die ins Herz der Identitätspolitik führen, beginnt Bernd Stegemann seinen ideengeschichtlich fundierten Essay, in dem er einen Blick auf die Kipppunkte der Identitätspolitik wie Opfermanagement, Intimkommunikation, Cancel Culture, Critical Race Theory oder Wokeness wirft und die Frage nach der Zukunft des Universalismus stellt.
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Veröffentlichung: | 03.08.2023 |
Höhe/Breite/Gewicht | - / - / 112 g |
Seiten | 110 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 15.00 |
Preis AT | EUR 15.50 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | Fröhliche Wissenschaft |
ISBN-13 | 978-3-751-83002-7 |
ISBN-10 | 3751830022 |
Über den Autor
Prof. Dr. Bernd Stegemann, geboren 1967, ist Dramaturg und Publizist, außerdem Professor für Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Anfang 2017 veröffentlichte er das Buch Das Gespenst des Populismus. Ein Essay zur politischen Dramaturgie (Verlag Theater der Zeit), in dem er für einen linken Populismus und eine bürgernahe Politik der Linken plädiert, die nicht über Theoretisches streitet, sondern ins Handeln kommt. Sein essayistisches Sachbuch Die Öffentlichkeit und ihre Feinde (Klett-Cotta 2021) kam im Februar/März 2021 auf die vorderen Plätze der Sachbuch-Bestenliste von Die Welt/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1. Er geriet jüngst in Kritik wegen seiner Äußerungen zu vermeintlichem Rassismus am Theater und verteidigt den freien Kunstraum wie eine Politik, die freie Meinungsäußerung ermöglicht und nicht alles verbietet, was dem Mainstream nicht entspricht.