
WWF Deutschland
Modell Deutschland Circular Economy
- Eine umfassende Circular Economy für Deutschland 2045 zum Schutz von Klima und Biodiversität
ISBN: 978-3-946-21155-6
140 Seiten | €
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.06.2023
Politik
WWF Deutschland
Modell Deutschland Circular Economy
Eine umfassende Circular Economy für Deutschland 2045 zum Schutz von Klima und Biodiversität
Der Rohstoffkonsum hat sich seit 1970 weltweit verdreifacht. Deutschland nimmt dabei im Ländervergleich einen Platz in der Spitze ein. Der übermäßige Verbrauch von Rohstoffen und Ressourcen unter Missachtung der planetaren Grenzen macht den Mammutanteil der Dreifachkrise aus Erderhitzung, Artensterben und Umweltverschmutzung aus. Zudem gibt es schwerwiegende soziale und menschenrechtliche Folgen im Zusammenhang mit dem Abbau von Rohstoffen. Insgesamt steht nicht weniger auf dem Spiel als die Zukunft unserer und nachfolgender Generationen – ökologisch, ökonomisch und gesamtgesellschaftlich. Die Ursache für den hohen Primär-Rohstoffverbrauch mit all seinen negativen Folgen liegt in unserem linearen Wirtschaftsmodell. Was es braucht, ist eine ganzheitliche Circular Economy (CE), in deren Umsetzung alle zirkulären Maßnahmen aktiv genutzt werden. Die bisherigen deutschen Gesetze, politischen Programme und Strategien sind zu unverbindlich, untereinander inkongruent und insgesamt bei weitem nicht ambitioniert genug. Deutschland hängt dabei anderen europäischen Ländern stark hinterher. Erwartungen ruhen nun auf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), die aktuell in der Entwicklung ist. Um die dafür notwendige Transformation zu beschreiben, hat der WWF Deutschland das „Modell Deutschland Circular Economy“ (MDCE) gemeinsam mit Öko-Institut, Fraunhofer ISI und FU Berlin ausgearbeitet. Diese Broschüre verdichtet die Ergebnisse der zwei umfangreichen Studien (Modellierungsstudie und Politik-Blueprint). Im Rahmen der Modellierung wurden die ökologischen und ökonomischen Folgen von CE-Maßnahmen für acht Sektoren (Hoch- und Tiefbau, Fahrzeuge und Batterien, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Haushaltsgeräte, Lebensmittel und Ernährung, Textilien, Verpackungen, Möbel sowie Beleuchtung) berechnet, deren Produkte mit hohen Umweltbelastungen verbunden sind und die entsprechend hohe Potenziale für die notwendige Transformation aufweisen. Die Analysen erfolgen im Hinblick auf die ökologischen Wirkungsfelder Treibhausgasemissionen (THG), Rohstoffkonsum (RMC), Gesamtmaterialverbrauch (TMC), Landnutzung und teilweise Biodiversität sowie die sozioökonomischen Indikatoren Bruttowertschöpfung, Versorgungssicherheit und Arbeitskräftebedarf. Als erstes umfassendes CE-Modell, das je für Deutschland erarbeitet wurde, liefert das MDCE fundierte, wissenschaftliche Grundlagen, um quantifizierbare Ziele abzuleiten und Prioritäten festzulegen. Dazu werden vier Szenarien modelliert. Diese machen deutlich, welche Ergebnisse je nach qualitativer und quantitativer Ausprägung der umgesetzten Maßnahmen für das Zieljahr 2045 erreichbar sind. In der Auswahl der betrachteten CE-Maßnahmen wurde besonderes Augenmerk auf die Breite der R-Strategien und auf die höheren R-Strategien gelegt, welche Ressourceneinsatz vermeiden. Die dahinterliegende Logik ist einfach: Produkte, die nicht hergestellt oder die langfristig erhalten werden, reduzieren Ressourcen- und Energiebedarf. Das Ergebnis des MDCE ist eindeutig: Der Übergang zu einer CE ist mit substanziell positiven ökologischen Wirkungen in allen untersuchten Wirkungsfeldern verbunden. Zudem gewinnen unser Land und unsere Wirtschaft erheblich an Versorgungssicherheit und reduzieren ihre Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen nachhaltig. Entscheidende sozioökonomische Vorteile ergeben sich, weil immense Folgekosten von Umweltzerstörung, Biodiversitätsverlust und Klimawandel eingedämmt werden. Nicht zuletzt bietet die notwendige (und mögliche) Transformation Deutschlands hin zu einer ganzheitlichen CE auch Chancen für mehr Lebensqualität und Gesundheit. Die folgende Tabelle (S. 15) bietet ausgewählte Ergebnisse des MDCE bis 2045 im Vergleich zum Weiter-so-Szenario 2045. Das Weiter-so-Szenario berücksichtigt nur technologische und politische Entwicklungspfade, die aktuell bereits angestoßen oder zumindest beschlossen wurden. Darüber hinaus zeigt die Tabelle ausgewählte Zahlen zum monetären Nutzen und erhöhter Resilienz durch die MDCE-Maßnahmen. Der MDCE-Politik-Blueprint schließt an die Modellierungsstudie an, zeichnet den Weg der Transformation hin zu einer CE und beschreibt dabei verschiedene, sich gegenseitig stützende Kernelemente: (1) Vision und Leitprinzipien, (2) Ziele und Indikatoren, (3) Governance, (4) Politik-Instrumente zur Umsetzung von CE-Maßnahmen. Zur Vision gehören fünf Handlungsstrategien, die zu den übergeordneten Umweltzielen wie Klima- und Biodiversitätsschutz beitragen sollen: (1) Ressourcenströme verringern, (2) Material substituieren, (3) Ressourcenflüsse verlangsamen, (4) Produktnutzungen intensivieren und (5) Ressourcenkreisläufe schließen.
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| Veröffentlichung: | 01.06.2023 |
| Seiten | 140 |
| Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
| ISBN-13 | 978-3-946-21155-6 |
| ISBN-10 | 3946211550 |
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