Sensibel
Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren
»Sensibilität ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Im Kampf um Anerkennung unterdrückter Gruppen spielt sie eine wichtige Rolle. Aber sie kann auch vom Progressiven ins Regressive kippen. Über diese Dialektik müssen wir nachdenken, um die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden.«
Svenja Flaßpöhler
Mehr denn je sind wir damit beschäftigt, das Limit des Zumutbaren neu zu justieren. Wo liegt die Grenze des Sagbaren? Ab wann ist eine Berührung eine Belästigung? Svenja Flaßpöhler tritt einen Schritt zurück und beleuchtet den Glutkern des Konflikts: die zunehmende Sensibilisierung des Selbst und der Gesellschaft.
Menschheitsgeschichtlich steht die Sensibilisierung für Fortschritt: Menschen schützen sich wechselseitig in ihrer Verletzlichkeit, werden empfänglicher für eigene und fremde Gefühle, lernen, sich in fremde Schicksale hineinzuversetzen und mit anderen zu solidarisieren. Doch diese Entwicklung hat eine Kehrseite: Anstatt uns zu verbinden, zersplittert die Sensibilität die Gesellschaft. Erleben wir gerade den Kipppunkt fortschreitender Sensibilisierung? Svenja Flaßpöhler erzählt die Geschichte des sensiblen Selbst aus philosophischer Perspektive, beleuchtet die zentralen Streitfragen der Zeit und arbeitet den Grund für die prekäre Schieflage heraus: Weil die Widerstandskraft bis heute mit kalter Verpanzerung assoziiert wird, gilt sie als Feindin der Sensibilität. Aber stimmt das? »Sensibel« ist ein hochaktuelles, philosophisches und gleichzeitig unterhaltsames Buch, das die Sensibilität dialektisch durchleuchtet und zu dem Schluss kommt: Die Resilienz ist die Schwester der Sensibilität. Die Zukunft meistern können sie nur gemeinsam.
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Veröffentlichung: | 20.10.2021 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 12,8 cm / 330 g |
Seiten | 240 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 20.00 |
Preis AT | EUR 20.60 |
Auflage | 4. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-608-98335-7 |
ISBN-10 | 360898335X |
Über die Autorin
Svenja Flaßpöhler, geboren 1975, ist Chefredakteurin des "Philosophie Magazins". Die promovierte Philosophin war Literaturkritikerin in der Fernsehsendung "Buchzeit" (3Sat) und leitende Redakteurin beim "Deutschlandfunk Kultur", wo sie die Sendung "Sein und Streit" moderierte. Mit Wolfram Eilenberger, Gert Scobel und Jürgen Wiebicke verantwortet sie das Programm der "Phil.cologne". Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, zuletzt erschien von ihr das vielbesprochene Buch „Verzeihen“. Svenja Flaßpöhler lebt mit ihrer Familie in Berlin.