Ein Funke zu viel

Linda eine reiche hübsche Dame verliebt sich in Ben.
Die Nacht lag schwer über Berlin, als Linda Moreau mit einem Glas RoséChampagner in der Hand die Dachterrasse betrat. Über ihr flackerte das Licht eines
riesigen Kristallkronleuchters, der wie aus einem Pariser Palast in die Szene gefallen
war. Ihre Absätze klackten leise auf dem Marmor, während um sie herum Lachen
perlte, Gespräche glänzten – und alle sich ein wenig zu wichtig nahmen.
Sie trug Schwarz. Tief ausgeschnitten. Elegant, aber nicht bescheiden. Ihre Haare
fielen in glatten Wellen über die Schulter, ihre Lippen glänzten wie versiegeltes Gift.
Sie wusste, wie sie wirkte.
Sie zählte darauf.
„Linda, Darling!“ Eine Frau mit zu viel Schmuck und zu wenig Seele küsste sie auf
beide Wangen. Smalltalk. Oberflächliches Gewisper über Auktionen, Spenden,
irgendetwas mit Kunst.
Linda lächelte – perfekt, leer, höflich.
Sie sah nicht zu der Frau. Sie sah ihn. der ein dunkles Geheimnis in sich trägt.