Chronologie aller Bände (1 - 4)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Die unmögliche Kunst". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Geoffroy de Lagasnerie beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Eine deutsche Autobiographie" ist am 13.03.2023 erschienen. Die Reihe umfasst derzeit 4 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Mein Körper, das Begehren, das Gesetz".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 1
- Ø Bewertung der Reihe: 5
- Start der Reihe: 21.10.2022
- Neueste Folge: 14.10.2024
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Autor: de Lagasnerie, Geoffroy
- Anzahl Bewertungen: 1
- Ø Bewertung: 5.0
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 21.10.2022
- Genre: Politik
Die unmögliche Kunst
Was Geoffroy de Lagasnerie bereits in Das politische Bewusstsein begann, setzt er in Die unmögliche Kunst fort – nämlich die Entwicklung einer umfassenden oppositionellen Praxis. Nach der politischen Theorie nimmt der Autor nun die Kunst ins Visier: ein sakrosanktes Gut, dem unsere Gesellschaft nahezu einstimmig einen bedingungslosen Wert beimisst – doch zurecht? Lagasnerie prangert die Selbstgefälligkeit der zeitgenössischen Kulturszene an und zeigt, dass selbst jene Kunst, die sich als apolitisch oder gar als subversiv versteht, zur Perpetuierung von Herrschaftssystemen und Ausgrenzungsmechanismen beiträgt. Was also macht eine wahrhaft oppositionelle Kunst aus? Wie können Kunstschaffende mit ihren Werken destabilisierende Effekte erzielen? In Antwort auf diese Fragen entwirft Lagasnerie die Leitlinien einer Ethik des künstlerischen Schaffens und plädiert dabei leidenschaftlich für eine politisch wie sozial engagierte Kunst.
- Autor: Cixous, Hélène
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 13.03.2023
- Genre: Autobiographie
Eine deutsche Autobiographie
Hélène Cixous, die ihre Kindheit in Algerien verbrachte, wuchs mit dem Deutsch ihrer Mutter und ihrer Großmutter auf – Sprache der Vertrautesten, Sprache von Geflüchteten, deren Kenntnis jedoch, einmal in der Schule, von der Deutschlehrerin angefochten wird. Die in Frankreich aufgewachsene Cécile Wajsbrot lernte Deutsch in der Schule, um das Jiddisch zu verstehen, das ihre Großmutter sprach. Unhintergehbare Mehrsprachigkeit, Sein zwischen den Sprachen und mit den Sprachen: Am Schnittpunkt von persönlichem und literarischem Zeugnis denken die beiden Autorinnen hier mit den vielsprachigen Stimmen ihrer Familien und der Literatur über Einschreibungen des Vergangenen in die Gegenwart nach, über den Umgang Frankreichs und Deutschlands mit der Geschichte, über vergangenen und drohenden Verlust. Sie geben ein anschauliches Beispiel dafür, wie das literarische Erinnern auf die Gegenwart antworten und diese auf eine Weise gedacht werden kann, dass sie ihre Verantwortung für die Zukunft wahrnimmt.
- Autor: Cixous, Hélène
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 15.01.2024
- Genre: Autobiographie
Wohlverwahrte Ruinen
Hélène Cixous führt ihre Leser:innen in diesem Buch noch einmal nach Osnabrück, in die Geburtsstadt ihrer Mutter Eve. Dabei verwebt sich das Schicksal Eves mit den Hexen- und Judenverfolgungen, die dort stattgefunden haben. So wie die Schreibende im Herzen Osnabrücks auf die wohlverwahrten Ruinen der ermordeten Synagoge stößt, in ein säuberliches Mahnmal hinter Gittern geschlichtet, so stößt sie auf ein ordentlich gehaltenes Inventar von Eves Leben, gut verstaut in einem großen schwarzen Koffer. Dieses Inventar beschwört die Ruinen von Eves Leben als Hebamme in Algerien herauf. Als Jüdin floh sie aus Osnabrück, lange bevor die Nazis deutschlandweit die Macht ergriffen. Als Hebamme, als Frau und also Hexe floh sie 1971 mit ihrem Leben in einem schwarzen Koffer aus Algerien, ohne den Verfolgern die Zeit zu lassen, sie ein zweites Mal anzuklagen und einzusperren. Ein Buch, das zu verhindern versucht, dass das Lesen an den sauberen weißen Gebeinen der Ruinen abgleitet.
- Autor: de Lagasnerie, Geoffroy
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 14.10.2024
- Genre: Politik
Mein Körper, das Begehren, das Gesetz
Um jene Formen von Machtmissbrauch und sexueller Gewalt zu unterbinden, die mit #metoo offenkundig geworden sind, werden oft repressive Maßnahmen und Verschärfungen des Strafrechts gefordert. Geoffroy de Lagasnerie sieht in dieser Tendenz die Gefahr einer gesellschaftlichen Normierung und pauschalen Kriminalisierung von Sexualität. Anstatt sich auf die Gewalt und den aggressiven Missbrauch von Autorität seitens der Täter zu fokussieren, stellt diese Politik die Sexualität als Schauplatz potenziell traumatischer Erfahrungen unter Generalverdacht. Lagasnerie verweist dagegen auf die Errungenschaften der Schwulenbewegung, die einen wesentlichen Beitrag zur sexuellen Befreiung der westlichen Gesellschaften geleistet hat, und plädiert für eine Reaktion auf Verletzungen und Übergriffe, bei der weniger die Bestrafung der Täter als vielmehr das Wohlergehen der Opfer im Vordergrund steht.