Die sechzehnjährige Edmée muss nach dem Tod des Vaters Brüssel verlassen und zu ihren Verwandten in die flämische Provinz ziehen. Schnell stellt sich heraus, dass das Mädchen aus der Stadt andere Vorstellungen vom Leben hat als die konservativen Familienangehörigen. Edmée ist dominant, verwöhnt und sich ihrer Wirkung auf Männer sehr bewusst. Gleich zwei ihrer Cousins erliegen ihren Reizen und glauben, sie gehöre ihnen allein. Das führt zu Unmut unter den Männern der Familie. Als Edmée sich für einen der Cousins entscheidet, kann sie nicht ahnen, welche brutalen Folgen diese Entscheidung nach sich zieht.
Ein Beziehungsdrama in den nebelverhangenen Ebenen Flanderns. Ein Mädchen, das zur Frau heranreift und dabei Grenzen überschreitet – mit verhängnisvollen Folgen.
Bandnummer: 5
»Georges Simenon ist der wichtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.«
Gabriel García Márquez
Chez Krull heißt der von deutschen Einwanderern geführte Laden am äußersten Rand einer kleinen Ortschaft in Nordfrankreich. Trotz ihrer Bemühungen, sich zu integrieren, bleiben die Krulls die Fremden. Als der unangepasste Vetter Hans anreist, spitzt sich die Lage zu. Die Leiche einer jungen Frau wird gefunden, und sogleich fällt der Verdacht auf die deutsche Familie.
Mit einem Nachwort von Julian Barnes
Bandnummer: 35
Der Niedergang einer großen Familie
Als Oscar Donadieu, erfolgreicher Reeder und Oberhaupt einer einflussreichen Großfamilie aus La Rochelle, als vermisst gemeldet wird, ist die Aufregung in der Hafenstadt groß. Wenig später wird der Zweiundsiebzigjährige tot aus einem Kanal geborgen. Unwahrscheinlich, dass es sich um einen Unfall oder um Selbstmord handelt. Er muss ermordet worden sein. Doch von wem? Und dann ist da noch das Testament, das für einen handfesten Skandal sorgt – und das auf einmal alles bröckeln lässt, was sich die stolze Dynastie über Generationen erarbeitet hat ...
Drei Männer, zwei Familien und ein unverhofftes Wiedersehen
Das Weiße Ross ist ein gut laufendes Restaurant an der Route Nationale, in dem sich die unterschiedlichsten Gäste tummeln. Hier treffen ein verschlagener Wirt, ein aufrichtiger Familienvater auf Durchreise und ein unangenehmer Nachtwächter aufeinander. Als Monsieur Arbelet beim Kartenspiel über die Stränge schlägt, muss ich der Nachtwächter um das entstandene Malheur kümmern. Und der stellt sich als Onkel Félix heraus: Ein unangenehmer Verwandter, den die Arbelets so schnell nicht wieder loswerden. Schließlich spitzen sich die Ereignisse im Weißen Ross zu – denn auch der Wirt ist ein Mann von unberechenbarem Wesen.
Ein erfolgreicher Mann und eine tödliche Schuld
Der angesehene Pariser Gynäkologe und Chirurg Jean Chabot kann sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren: Er wird von einem Unbekannten verfolgt, der sein Leben bedroht. Chabot kann mit niemandem darüber sprechen, geht es doch um eine unglückliche Affäre, die unbedingt geheim bleiben muss. Während ihm seine Assistentin den Rücken freihält, entgleitet dem Arzt zunehmend die Kontrolle. Schließlich fasst er einen Entschluss, für den ein hoher Preis zu zahlen ist.
Hinter den Kulissen der Ehe meiner Eltern
Als der sechzehnjährige André Bar mit seiner Freundin Francine durch Nizza bummelt, wird er zufällig Zeuge, wie seine Mutter ein Stundenhotel verlässt. Auch Madame Bar hat ihren Sohn gesehen. Hat sie eine Affäre? Von einem Moment auf den anderen gerät die Ehe aus den Fugen. Die Eltern versuchen, den entsetzten Sohn zu beschwichtigen – und ziehen ihn damit bloß immer tiefer in die Geschichte ihrer Ehe. Dabei will André einfach nur seine Ruhe haben.
Neu übersetzt von Sophia Marzolff
Eine heile Welt gerät in Bedrängnis
Nachdem er bei der Explosion einer Mine beide Hände verloren hat, kehrt Bernard Foy als Invalide aus dem Krieg zu seiner Frau Nelly zurück, mit der er eine liebevolle Ehe führt. Ihr Glück scheint unerschütterlich, bis zu dem Tag, als unter ihnen der Zeichner Mazaron einzieht – an dem Nelly Gefallen zu finden scheint. Bernard entwickelt eine Obsession für diesen neuen Nachbarn, der dort hinter einer Tür mit Porzellanknauf lebt und seine heile kleine Welt bedroht.
Ein spannender später Roman von Georges Simenon.
Émile und die Frauen
Émile und Jeanne Virieu führen ein zurückgezogenes Leben mit sorgfältig gepflegten Ritualen. Als Korrektor in einer Druckerei arbeitet Émile Tag für Tag in einem Glaskäfig und korrigiert Druckfahnen. Hier fühlt er sich sicher, als Beobachter, der auf das Leben der anderen blickt. Doch dann wird Émiles Ruhe gestört: Sein Schwager hat eine Geliebte und will die Scheidung, Émiles Schwester sucht seinen Rat, und dann ziehen auch noch neue Nachbarn ein. Die Frau nebenan fasziniert den gebeutelten Émile – und sie lockt ihn aus seinem Glaskäfig heraus. Ein packender später Roman des Meisters psychologischer Dramen.
Die Frau im Fenster
Monsieur Hire wird in der Nachbarschaft gemieden, niemand will etwas mit dem kleinen Mann zu tun haben, der von krummen Geschäften lebt. So fällt der Verdacht schnell auf den Sonderling, als in der Gegend eine junge Frau ermordet wird. Monsieur Hire ahnt nicht, dass er von der Polizei beschattet wird und beobachtet weiterhin seine heimliche Liebe, das hübsche Dienstmädchen Alice, das sich ihm in den Fenstern des Nachbarhauses präsentiert. Und er kann sein Glück kaum fassen, als Alice eines Tages vor seiner Tür steht und ihn um Hilfe bittet.
Mit einem Nachwort von Christian Petzold.
»Unter Simenons außergewöhnlichen Romanen ist dies einer der eisigsten und doch mitfühlendsten.« The New York Times Book Review
ZEIT FÜR MICH – ZEIT FÜR SIMENON
»Georges Simenon ist der wichtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.«
Gabriel García Márquez
Istanbul, eine Stadt, die Anfang der dreißiger Jahre die Aura aufregender Verkommenheit umgibt. Nouchi, eine junge Frau, die auf unschuldige Weise verdorben ist, imstande, jeden Mann zu verführen. Bernard de Jonsac, ein nicht mehr ganz junger Mann, distinguiert, aber mittellos, der sich eines Abends von Nouchi hat einwickeln lassen und den sie nun nach Belieben manipuliert. Eine Gruppe von Müßiggängern, die sich Abend für Abend in einem Restaurant zusammenfinden, Raki trinken, Haschisch rauchen und allesamt in Nouchi verliebt sind. Eine gefährliche Konstellation, die nicht ohne Opfer bleibt …
Bandnummer: 13
Der Taugenichts Élie und die Tänzerin Sylvie lernen sich an Bord eines Schiffes kennen; Sylvie ist auf der Rückreise von Kairo und Élie auf dem Weg von Istanbul nach Brüssel zu lukrativen Geschäften. Doch Élies Geschäfte laufen nicht gut, und nach einem Raubüberfall steht er plötzlich als Mörder da. Kurzerhand versteckt Sylvie die Beute und bringt Élie bei ihrer Mutter unter, die in Charleroi eine Pension führt – bis schließlich auch der Mutter dämmert, dass sie einen gesuchten Mörder beherbergt.
Der angesehene Hutmacher Léon Labbé und der kleine Schneider Kachoudas - viel haben die beiden nicht gemein, auch wenn sie in der Rue du Minage, einer Geschäftsstraße in der Hafenstadt La Rochelle, dicht beieinander leben und arbeiten. Nur durch einen Zufall findet der Schneider heraus, dass es der Hutmacher ist, der seit Wochen die Stadt in Angst und Schrecken versetzt: In fünf verregneten Nächten hat er, scheinbar wahllos, fünf Frauen ermordet. Die ausgesetzte Belohnung würde dem Schneider einige Sorgen nehmen, aber er weiß, dass man ihm, dem Einwanderer, nicht glauben wird. Und während sein Schweigen ihn zum Komplizen macht, schlägt der Mörder erneut zu.
Schon bevor die Polarlys den in frostigen Nebel getauchten Hamburger Hafen Richtung Norwegen verlässt, beschleicht Kapitän Petersen ein ungutes Gefühl. Er spürt etwas, was die Seemänner den »bösen Blick« nennen, und ahnt, dass diese Fahrt keine gewöhnliche wird. Auch der inkompetente, ihm von seinem Arbeitgeber als Dritter Offizier zugeteilte junge Niederländer gefällt ihm nicht. Noch weniger der gerade aus dem Gefängnis entlassene Rumtreiber, den der Maschinist als Ersatz für den erkrankten Heizer an Bord genommen hat. Tatsächlich lässt das Unheil nicht lange auf sich warten, denn schon einen Tag nach Lichten des Ankers wird an Bord einer der fünf Passagiere, der Polizeirat Sternberg, ermordet aufgefunden – und an Verdächtigen mangelt es nicht ...