Schriften zum deutschen und internationalen Unternehmens- und Wirtschaftsstrafrecht

Das Werk widmet sich dem Problemkreis verbandsinterner Untersuchungen unter Berücksichtigung des gescheiterten VerSanG. Zu Beginn werden die Grundlagen der Verbandssanktionierung hinterfragt. Es folgt eine eingehende Analyse des § 17 VerSanG, der die Durchführung einer verbandsinternen Untersuchung im VerSanG geregelt hätte. Als problematisch wird insbesondere die Trennung von Verteidigung und Untersuchungsführung eingestuft. Einen weiteren Diskussionspunkt bildet die vom VerSanG vorgesehene Beschlagnahmefähigkeit interner Untersuchungsunterlagen. Abschließend wird die Kritik abstrahiert und in einem Neuvorschlag für die Regelung verbandsinterner Untersuchungen aufbereitet, der eine Diskussionsgrundlage de lege ferenda bieten soll.

Die Garantenpflicht der Leitungsorgane einer Konzernobergesellschaft kann sich auch auf die Verhinderung konzernbezogener Straftaten von Mitarbeitern in Tochtergesellschaften beziehen. Die Arbeit untersucht die dogmatische Grundlage der strafrechtlichen Geschäftsherrenhaftung im Einzelunternehmen und im Konzernkontext sowie unter rechtsvergleichenden Gesichtspunkten mit dem US-amerikanischen Recht. Entscheidend für die Entstehung der Garantenstellung ist die Zugrundelegung einer faktisch-herrschaftsbezogenen Betrachtungsweise. Thematisiert wird ferner die Begrenzung der Reichweite der Verhinderungspflicht auf betriebs- bzw. konzernbezogene Straftaten und die möglichen Adressaten der Garantenstellung im Einzelunternehmen und Konzern.