What I truly desire

»Nicht schwul, hm? Du bist … etwas. Wenn es dir damit besser geht, dann nennen wir es queer.« Was, wenn einem die Freundin, für die man alles und jeden hinter sich gelassen hat, eröffnet, dass sie schwanger ist? Von ihrem Kollegen. Deinem Kollegen. Dem Personalchef. Was, wenn der dafür sorgt, dass du nicht nur die Frau, sondern auch deinen Job verlierst? Was, wenn die gemeinsame Wohnung auf ihren Namen läuft und deine wenigen Habseligkeiten bereits in Kartons verpackt zur Abholung bereitstehen? Richtig, da braucht man erst mal einen Drink in einer Bar. Muss sich zurückziehen und die Wunden lecken, ehe man überhaupt wieder geradeaus sehen kann. Warum es Cameron gerade in die LGBTQIA+-Bar verschlägt, ist ihm ein Rätsel. Einmal kann ein Versehen sein, zweimal ein dummer Zufall, beim dritten Mal muss man sich jedoch von dem Barbesitzer Colin ganz andere Fragen gefallen lassen. Fragen, die einen in einen Club bringen, der mal so richtig an seinem Selbstbild rüttelt. Und dann ist da auch noch Noah. Queer. Callboys. Consent required. Poledance. M/M-Romance.

Ich müsste ein echtes Einhorn mit Regenbogenschweif sehen, das Marshmallows kotzt, ehe ich mich noch einmal verliebe und mich an jemanden binde. Wer einmal in Flammen gestanden hat, weiß, dass sie einen verschlingen können. Und damals hätte ich beinahe absolut alles verloren. Heute bin ich einer der Geschäftsführer des BDSM-Clubs Acedia. In meinen Händen wird jede Peitsche, jeder Flogger, jede Klemme zu einem Werkzeug der Lust. Es ist eine Kunst, es so einzusetzen, dass es die verborgensten Sehnsüchte herauslockt. Wünsche weckt und befriedigt, ehe man sie in Worte fassen kann. Für Worte gibt es in meinem Alltag als Dom sowieso wenig Raum. Ich liebe die Stille in der Session, das Fallenlassen, Fliegen und die Erlösung. Von meiner Kontrolle lebt die Session. Wie kann es dann sein, dass es da einen Engel gibt, der es vermag, das alles infrage zu stellen? Dom-Sub. BDSM-Session. Kinky-stuff. Heart. Love. Healing.

Für die meisten, die mich kennen, bin ich einfach nur Sören. Doch für meine Kunden bin ich professioneller Dom im Acedia. Mit Leib und Seele bei der Sache. Ein Top vom Allerfeinsten und dazu noch dominant wie Sau. Während mein Boss Alec mit seinem Lucifer-Vibe für sinnlich knisternde Erotik sorgt, schaffe ich eine rohe, fast schon überwältigende Dominanz allein durch meine Präsenz. Ob man auf Bear steht oder nicht – wenn ich loslege, kann man sich mir nicht entziehen. Deswegen soll ich mich auch um Milo kümmern. Der süße Rotschopf ist eigentlich nicht mein Beuteschema. Ich würde jedoch lügen, wenn ich behaupte, dass sein innerer Drang, einen Daddy zu finden, mich nicht lockt. Jetzt gilt es jedoch erst einmal, ihn zu erziehen. Denn ein Sub ohne Erziehung ist eine tickende Zeitbombe, und ihn untergehen zu lassen, steht nicht auf meiner Agenda. Dom-Sub. Daddy-Kink. Healing. Liebe. BDSM. Consent required. Zum ersten Mal gesehen und gehalten werden, ist für Milo eine der schönsten Erfahrungen, die er bislang machen durfte. Der Bär von einem Mann gibt ihm den Halt, den er so schmerzlich herbeigesehnt hat und plötzlich ist es gar nicht mehr so beängstigend sich zu öffnen. Am Liebsten würde er aus diesen Armen gar nicht mehr auftauchen, doch für Sören kommt eine Beziehung nicht in Frage. Das ist ein Kink, der an ihm immer spurlos vorbeigegangen ist.

Mein Name ist Philip – oder einfach Lip. Mir gehört das Baisodrome, ein Bordell. Mein Job ist es, Fantasien wahr werden zu lassen, Wünsche zu erfüllen oder einfach den Druck zu mindern. Meine Girls und Boys sind Profis, und sie haben mich als Rückendeckung. Ich halte mich gern in der zweiten Reihe. Doch der Kunde, der hier zu seinem Junggesellenabschied reingetragen wird und sich mal eben für eineinhalb Tage die Seele aus dem Leib ficken lassen soll, will keinen von meinen Leuten. Er will mich. Klar nehme ich den Job an, was soll denn schon passieren? Ich bin ein Profi, schaffe schon seit ein paar Jahren an, auch wenn ich mittlerweile kürzer trete. Eliots Regeln haben mir bereits durch so manchen Job geholfen, ich darf nur keine davon brechen. Das sage ich mir noch, als ich zu Adrian in die Suite gehe und er mich mit diesen wunderschönen Augen ansieht. Käufliche Liebe. Dienstleistungen. Trafficking. Finding love. Healing. Wenn dich die Dämonen der Vergangenheit heimsuchen, umgib dich mit den Menschen, die du liebst. Auch wenn du dich ohne zu zögern vor sie werfen würdest. Du. Bist. Nicht. Allein.

Ich kann süß, ich kann frech, ich kann für dich wein’ – ich kann lieb, ich kann nett, ich kann alles für dich sein. Als Callboy der besonderen Art arbeite ich in dem BDSM-Club Acedia. Das ist nicht der klassische Job – schon klar. Sven, mein Ex, hat mich abserviert, weil er keine Lust mehr hatte. Auf mich. Für ihn war alles gespielt, was er von mir bekommen hat. Stimmte leider, auch wenn wir beide nichts dafür konnten. Ich brauche einen Partner, der mich vom Boden fegt. Mich auf das Sofa wirft und unter dessen liebevoll-dominanter Attacke zum Fliegen bringt. Ich habe es mir mit jeder verlorenen Wimper gewünscht und bin nächtelang in den Schlaf gesunken mit diesem einen Wunsch auf den Lippen. Und er wurde mir erfüllt. In Form von Ivan. Ein Bild von einem Mann. Mit Muskeln, Tattoos und einer Ausstrahlung, die mich sofort hart werden lässt. Perfekt, oder? Pustekuchen, denn er ist der Bratva-Boss in der Stadt. Und bei der Bratva ist man nicht schwul. Wenn irgendwer rausbekommt, was wir miteinander treiben, sind wir beide so gut wie tot. BDSM. Organised crime. Liebe. Twink. Starke Arme.

Was haben ein Callboy slash Stripper, ein Barkeeper slash Security eines BDSM-Clubs und ein Bratva-Gangster gemeinsam? Auf den ersten Blick gar nichts, dennoch verbindet sie etwas, das über sämtliche Grenzen hinausgeht: Sie würden alles für die Menschen tun, die ihnen am Herzen liegen, und sie mit allem, was sie aufbringen können, beschützen. Als der Schatten der Vergangenheit seine Klauen rächend in ihre Richtung streckt, steht für die drei außer Frage, dass sie sich schützend in den Weg stellen. Zumal sie mehr verbindet als die scheinende weiße Rüstung, die sie nur zu gern verstecken würden. Doch was geschieht, wenn derjenige, der sonst beschützt, plötzlich selbst in den Abgrund fällt? Queer. Pansexuel. Poly. Sensible Themen. Triggerwarnung.

Als Barkeeper im Rainbow ist es nicht nur mein Job, Getränke auszuschenken. Ich bin Seelsorger, Kummerkasten, der Gesprächspartner mit dem offenen Ohr und Schankmeister in einem. Ein stummer Zuschauer, der beobachtet, wie sich die zukünftigen Paare treffen, kennenlernen und verlieben. Doch was ist mit mir? Wo ist mein fucking Traummann, der mich in seine Arme schließt und mir den Boden unter meinen Füßen wegreißt? Wenn ich nicht an Kerle gerate, die einen schnellen Fick oder eine lockere Affäre suchen, dann verknalle ich mich in die Heteros. Damn it, ich hasse diese Einsamkeit mitten im pulsierenden Nachtleben. Ich habe mir geschworen, nie wieder der Spielplatz eines Mannes zu sein, der am Ende feststellt, dass er doch nur auf Frauen steht. Nein, nicht mit mir. Das mache ich auch dem Bratva-Gangster sofort klar, als er wie ein Häufchen Elend an meiner Theke sitzt und mich darum bittet, ihm zu erklären, wie man schwul wird. What?! Okay, ich bin kein Arsch und ich habe einen soft spot für große Kerle, die so verloren gucken können. So stimme ich zu, sein Guide zu sein und ihn in meine Welt zu entführen. Nach Gaytown. Na, das kann ja was werden. Queer. Pansexuel. Sensible Themen. Triggerwarnung substance abuse.

Sicherheit ist ein fragiles Gefühl und so verflucht kostbar. Nur eine Situation, eine falsche Entscheidung, die ich nicht einmal bewusst getroffen habe, hat mein Leben in eine Trümmerlandschaft verwandelt. Ich bin ein wandelnder Totalschaden, der in Ermangelung anderer Optionen immer noch verdammt falsche Entscheidungen trifft. So bin ich einst ins Kitten gekommen und habe als Callboy angeheuert, so bin ich im Pornokino gelandet. Was kann ich denn schon, außer meinen Körper zu verkaufen? Es ging nur darum, zu überleben, doch es hat mich kaputtgemacht. Kunden zu bedienen, muss man können – nicht nur mit dem eigenen Körper, sondern auch mental. Ich habe damit lediglich mein eigenes Trauma gefüttert. Jenen Übergriff immer wieder durchlebt, der mein Leben zerstört hat. Ich stehe so kurz vor dem freien Fall, doch da packt mich jemand und zerrt mich von der Klippe zurück: Eliot. Er bietet mir diese eine Chance, mein Leben in den Griff zu bekommen. Aber kann ich es schaffen, nach allem, was ich getan habe? Gibt es für mich überhaupt einen Weg zurück? Die Chance auf Liebe, obwohl mein Körper nur benutzt wurde? Triggerthemen: Übergriff. Healing. Heart to heart. Home. Chosen family. You are safe with me. Love. Wholesome. !! Kann Spuren von Weihnachtsliedern enthalten. !!