Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie
Die Sozioökonomisierung der Antike
Chronologie aller Bände (1 - 2)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Die Sozioökonomisierung der Antike". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Philipp Strauß beginnen. Mit insgesamt 2 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 3 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Ökonomische Politik (spezielle Volkswirtschaftslehre)".
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- Start der Reihe: 01.10.2022
- Neueste Folge: 01.06.2025
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Band: 50
- Autor: Strauß, Philipp
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 01.10.2022
- Genre: Politik
Die Sozioökonomisierung der Antike
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lange nach der Renaissance und während die Industrialisierung ganze Gesellschaften umkrempelte, wurde ausgerechnet die Antike für einige Wissenschaftler noch einmal zum Schlüssel für das Verständnis der Gegenwart. Denn auf der Ebene der Gesellschaftsentwicklung ließen sich – so die Vorstellung der Historischen Schule der Nationalökonomie – kulturübergreifende Regelmäßigkeiten entdecken, die auf die Existenz von im Hintergrund wirkenden Gesetzen hindeuteten. Mit der Erkenntnis einer solchen allgemeinen Gesellschaftsentwicklung, hoffte man, der gegenwärtigen Sozialpolitik die Richtung weisen und die Geschichtsschreibung revolutionieren zu können.
Die vorliegende Studie unternimmt einen Streifzug durch die Frühgeschichte der deutschen Gesellschaftsgeschichtsschreibung des Altertums und beginnt in einer Zeit, in der die Idee, das Verständnis der Vergangenheit auf die Erforschung der damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse zu stützen, selbst
noch neu war und entsprechend faszinierende Erkenntnisse versprach. Sie untersucht den Ursprung sozioökonomischer Antikebetrachtungen im Umfeld der Historischen Schule der Nationalökonomie und verfolgt das Herüberwachsen
ihrer theoretisch-methodischen Vorstellungen in die Geschichts- und Altertumswissenschaften. Schließlich zeichnet
sie den Niedergang dieses von der Historischen Schule inspirierten Forschungsprogramms nach, der sich infolge der verschiedenen Methodenstreitigkeiten der Sozial-, Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften unweigerlich ergab.
Von der Scharnierstelle einer Wissenschaftsgeschichte der Ökonomie, der Geschichts- sowie der Altertumswissenschaft aus werden in übergreifender Perspektive insbesondere auch die Beiträge von Robert von Pöhlmann, dem eine eigene Fallstudie gewidmet ist, sowie des jungen Max Weber in eine gemeinsame Tradition mit Roscher, Hildebrand, Knies Rodbertus und Lorenz von Stein eingeordnet.
Die vorliegende Studie unternimmt einen Streifzug durch die Frühgeschichte der deutschen Gesellschaftsgeschichtsschreibung des Altertums und beginnt in einer Zeit, in der die Idee, das Verständnis der Vergangenheit auf die Erforschung der damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse zu stützen, selbst
noch neu war und entsprechend faszinierende Erkenntnisse versprach. Sie untersucht den Ursprung sozioökonomischer Antikebetrachtungen im Umfeld der Historischen Schule der Nationalökonomie und verfolgt das Herüberwachsen
ihrer theoretisch-methodischen Vorstellungen in die Geschichts- und Altertumswissenschaften. Schließlich zeichnet
sie den Niedergang dieses von der Historischen Schule inspirierten Forschungsprogramms nach, der sich infolge der verschiedenen Methodenstreitigkeiten der Sozial-, Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften unweigerlich ergab.
Von der Scharnierstelle einer Wissenschaftsgeschichte der Ökonomie, der Geschichts- sowie der Altertumswissenschaft aus werden in übergreifender Perspektive insbesondere auch die Beiträge von Robert von Pöhlmann, dem eine eigene Fallstudie gewidmet ist, sowie des jungen Max Weber in eine gemeinsame Tradition mit Roscher, Hildebrand, Knies Rodbertus und Lorenz von Stein eingeordnet.
- Band: 51
- Autor: Brentano, Lujo
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 01.06.2025
- Genre: Politik
Ökonomische Politik (spezielle Volkswirtschaftslehre)
Lujo Brentano gehörte in Deutschland zu jenen Sozialwissenschaftlern, die angesichts der Verelendung weiter Teile des Proletariats und der Landbevölkerung und den daraus erwachsenen politischen Spannungen eine methodische wie politische Neuausrichtung in der Nationalökonomie forderten. An die Seite der ökonomischen Theorie wollte er die Durchforschung der Verhältnisse der Arbeiter, die Untersuchung des Wirkens ihrer Organisationen und der zu ihren Gunsten wirksamen Arbeiterschutzgesetzgebung gesetzt wissen, und zwar mit der wohlformulierten Absicht, sozialen Reformen den Weg zu ebnen. Die geforderten institutionellen Reformen sind für ihn aber nicht einfach paternalistische Schutzbestimmungen für die Schwächeren, sondern gerade umgekehrt Ausdrucksformen eines konsequent praktizierten Liberalismus, der durch eine adäquate Gestaltung der Ordnungsbedingungen die abhängig Beschäftigten und deren Interessenvertretungen in den Stand setzen wollte, als artikulationsfähige und gleichberechtigte Verhandlungspartner gegenüber Wirtschaft und Staat auftreten zu können.
Nach kürzeren Professuren in Straßburg, Wien und Leipzig wechselte Brentano 1891 an die Universität München. Von 1891 an bis zu seiner Emeritierung 1914 las er dort mehrmals die Woche eine Stunde „Allgemeine Volkswirtschaftslehre“ und im Anschluss jeweils eine Stunde „Ökonomische Politik“. Über die wirtschaftspolitische Vorlesung existiert eine sorgfältig erstellte Vorlesungsmitschrift, die hiermit transkribiert vorgelegt wird. Sie enthält durchaus Überraschungen. So liegt der Schwerpunkt der Vorlesung auf der Agrarpolitik, wohl Folge des Umstandes, dass die Staatswissenschaftliche Fakultät in München von Forstleuten dominiert wurde, die eine entsprechende Akzentsetzung verlangten. Man darf auch nicht vergessen, dass um diese Zeit noch 45% der Bevölkerung in Bayern von der Landwirtschaft lebten und die Agrarwirtschaft der größte Wirtschaftszweig war. Diskutiert werden u.a. institutionelle Regelungen in der Landwirtschaft wie Eigentumsformen und Erbrecht, Bewirtschaftungsweisen, landwirtschaftliche Genossenschaften und andere Kooperationsformen, „Leutenot“ und Zuwanderungsfragen, Bodenpreise, Grundrente und Bodenerträge, Schutzzollpolitik und Getreidezölle.
Ansonsten behandelt Brentano in gewohnter historisch-praktischer Manier die Verhältnisse in Handwerk, Hausindustrie und Manufakturen, zeichnet die Entwicklung der gewerblichen Ordnung von den Zwängen der Zünfte bis zur Einführung der Gewerbefreit nach und rückt schließlich die Fabriken und die Lage des Industrieproletariats, die sogenannte „Arbeiterfrage“, in das Zentrum der Betrachtung. Dabei ging es ihm wie immer zum einen um die Untersuchung der vielfältigen Missstände, und zum anderen um Mittel zu deren Abhilfe, etwa mittels der Arbeiterschutzgesetzgebung.
Nach kürzeren Professuren in Straßburg, Wien und Leipzig wechselte Brentano 1891 an die Universität München. Von 1891 an bis zu seiner Emeritierung 1914 las er dort mehrmals die Woche eine Stunde „Allgemeine Volkswirtschaftslehre“ und im Anschluss jeweils eine Stunde „Ökonomische Politik“. Über die wirtschaftspolitische Vorlesung existiert eine sorgfältig erstellte Vorlesungsmitschrift, die hiermit transkribiert vorgelegt wird. Sie enthält durchaus Überraschungen. So liegt der Schwerpunkt der Vorlesung auf der Agrarpolitik, wohl Folge des Umstandes, dass die Staatswissenschaftliche Fakultät in München von Forstleuten dominiert wurde, die eine entsprechende Akzentsetzung verlangten. Man darf auch nicht vergessen, dass um diese Zeit noch 45% der Bevölkerung in Bayern von der Landwirtschaft lebten und die Agrarwirtschaft der größte Wirtschaftszweig war. Diskutiert werden u.a. institutionelle Regelungen in der Landwirtschaft wie Eigentumsformen und Erbrecht, Bewirtschaftungsweisen, landwirtschaftliche Genossenschaften und andere Kooperationsformen, „Leutenot“ und Zuwanderungsfragen, Bodenpreise, Grundrente und Bodenerträge, Schutzzollpolitik und Getreidezölle.
Ansonsten behandelt Brentano in gewohnter historisch-praktischer Manier die Verhältnisse in Handwerk, Hausindustrie und Manufakturen, zeichnet die Entwicklung der gewerblichen Ordnung von den Zwängen der Zünfte bis zur Einführung der Gewerbefreit nach und rückt schließlich die Fabriken und die Lage des Industrieproletariats, die sogenannte „Arbeiterfrage“, in das Zentrum der Betrachtung. Dabei ging es ihm wie immer zum einen um die Untersuchung der vielfältigen Missstände, und zum anderen um Mittel zu deren Abhilfe, etwa mittels der Arbeiterschutzgesetzgebung.

