Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen in Bayern 1945-1975
Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen... / Hüter des Freistaats
Chronologie aller Bände (1 - 3)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen... / Hüter des Freistaats". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Rick Tazelaar beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen... / Demokratie lernen" ist am 06.05.2024 erschienen. Die Reihe umfasst derzeit 3 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Landesjustiz und NS-Vergangenheit".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
- Ø Bewertung der Reihe: 0
- Start der Reihe: 06.11.2023
- Neueste Folge: 02.12.2024
Diese Reihenfolge enthält 3 unterschiedliche Autoren.
- Band: 1
- Autor: Tazelaar, Rick
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 06.11.2023
- Genre: Politik
Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen... / Hüter des Freistaats
Die Bayerische Staatskanzlei entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg erstaunlich rasch zur Schaltzentrale der Regierungspolitik und des bayerischen Föderalismus. Doch wie konnte sie diese Hüter-Rolle einnehmen? Welche politischen Ziele verfolgte sie gemeinsam mit den bayerischen Ministerpräsidenten und wie setzte sie diese um?
Rick Tazelaar untersucht in seiner Studie das Führungspersonal, die Organisationskultur sowie die Handlungsfelder der Bayerischen Staatskanzlei zwischen 1945 und 1962. Mithilfe erstmals zugänglicher Akten zeigt er, wie sehr diese Bereiche im Zeichen der Konsolidierung des bayerischen Staats standen.
So richtete die Staatskanzlei ihren Umgang mit NS-Belastung sowie ihre Personalauswahl nach ihren föderalistischen Zielen aus und etablierte eine dezidierte Geschichtspolitik, um den bayerischen Staat von der NS-Zeit abzugrenzen. Der autoritär-etatistische Führungsstil war dabei stark geprägt von den Erfahrungen in dem Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
Mit kritischem Blick auf die Hintergründe föderalistischer Politik historisiert die Studie ein zentrales Element der demokratischen Kultur der Bundesrepublik.
- Band: 2
- Autor: Friedl, Sophie
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 06.05.2024
- Genre: Politik
Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen... / Demokratie lernen
Die Bediensteten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bayern, die
»Hüter der Volksgesundheit«, lernten nach 1945 Demokratie, und zwar im
Dienstalltag: im Innenministerium, in Gesundheitsämtern oder in Krankenhäusern,
beim Verfassen von Gesetzesentwürfen ebenso wie beim Röntgen.
Manches erlernten sie, manches lernten sie erneut, manches verlernten sie.
Es ging um die Würde des Menschen, um Gewalt und Eugenik, um die
Gleichstellung von Mann und Frau, um Grundrechte und Bindung an
geltendes Recht.
Sophie Friedl erzählt das Ineinandergreifen von illiberalen Traditionen und
demokratischen Impulsen, von Ungleichzeitigkeit, Eigendynamik und Ambivalenz
als eine Geschichte des Lernens. Lernen ist hier weder beschönigende
Metapher noch Vorwegnahme einer vermeintlichen Erfolgsgeschichte der
bundesrepublikanischen Demokratie, sondern analytische Innovation. Mit
ihrem offenen, prozessualen, nicht-linearen Lernbegriff bricht die Autorin
die Gegenüberstellung von Kontinuitäten und Diskontinuitäten auf; sie
klärt das scheinbare Paradox zwischen opportunistischer Anpassung und
tiefgehender Umorientierung.
Shortlist des Hedwig Hintze Preises für herausragende geschichtswissenschaftliche
Dissertationen des Verbandes der Historiker und Historikerinnen
Deutschlands e. V.
- Band: 3
- Autor: Werner, Ana Lena
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 02.12.2024
- Genre: Autobiographie
Landesjustiz und NS-Vergangenheit
Auch im bayerischen Justizministerium arbeiteten in der Nachkriegszeit viele Juristen, die schon in der NS-Justiz tätig gewesen waren. Aus einer kulturhistorischen Perspektive rekonstruiert Ana Lena Werner die Nachkriegsgeschichte dieser bayerischen Justizverwaltung. Sie analysiert dazu die Justizbilder, also die Selbst- und Fremdbilder der Justizelite, sowohl in öffentlichen als auch in internen Zusammenhängen. Um die Verwaltungspraxis der Nachkriegszeit mit Bezug zur Personalaktenführung und zur Entnazifizierung herauszuarbeiten, führt die Autorin den Begriff der bürokratischen Biografie ein. Dieser Fokus auf Justizbilder und Verwaltungspraxis zeigt, welche zeitgenössischen Vorstellungen über Juristenbiografien im Übergang zur Demokratie und deren Stabilisierung vorherrschend waren – und wie sie den Umgang mit der NS-Vergangenheit beeinflussten.
Mit ihrer Forschung liefert die Autorin neue Erkenntnisse zur Verwaltungskontinuität im 20. Jahrhundert: Sie ordnet die Besonderheiten des „Wiederaufbaus" der Landesjustizverwaltung in Bayern und die vielbesprochene These eines „Versagens der Justiz" hinsichtlich des Umgangs der bayerischen Landesjustiz mit der NS-Vergangenheit neu ein.


