Heinrich Mann: Essays und Publizistik

Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden

Chronologie aller Bände (1 - 2)

Reihe: Heinrich Mann: Essays und Publizistik

Die Reihenfolge beginnt mit dem eBook "Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden". Wer alle eBookz der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Heinrich Mann beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
  • Ø Bewertung der Reihe: 0
Cover: Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden
  • Band: 3
  • Autor: Mann, Heinrich
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: E-Book
  • Veröffentlicht: 12.11.2024
  • Genre: Politik

Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden

Band 3 dieser Ausgabe umfaßt die Essays und publizistischen Arbeiten Heinrich Manns, die in der Revolutionszeit und in den ersten sieben Jahren der Weimarer Republik veröffentlicht wurden. Der Anfang des Zeitraums ist bestimmt durch die geschichtliche Zäsur des Zusammenbruchs des Kaiserreichs nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der Etablierung der ersten deutschen Republik nach der Revolution im November 1918. Der Endpunkt liegt in einer Phase oberflächlicher politischer und gesellschaftlicher Stabilität der Republik. Für Heinrich Mann, der in dieser Zeit vor allem als politischer Essayist in Erscheinung trat, spannte sich in diesen Jahren ein Bogen, der von der Freude über die Erneuerung des Staates („auch wir sind von jetzt ab eine Demokratie“ [S. 27]) und dem Vertrauen auf dessen zukünftige Festigung (in den nächsten Generationen werde es Republikaner „von Geburt“ geben [S. 68]) über die enttäuschende Erfahrung der Ohnmacht oder gar Komplizenschaft der Politik gegenüber einem die Gesellschaft zerreißenden „Kapital-Bolschewismus“ (S. 209) bis zur ernüchternden Einsicht in die beschränkte Wirksamkeit politischer Publizistik reicht (vgl. S. 308f.). Oder, mit zwei Leitbegriffen des Autors: Seiner Hoffnung von 1918, daß nun das Recht in der politischen Praxis das bislang herrschende Konzept der Macht ablöse (vgl. S. 17), steht die Erkenntnis von 1925 gegenüber, daß es „allein noch die Macht“ gebe (S. 320).
Cover: Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden
  • Band: 6
  • Autor: Mann, Heinrich
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: E-Book
  • Veröffentlicht: 12.11.2024
  • Genre: Politik

Heinrich Mann. Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe in zehn Bänden

Am 14. Februar 1933 berichtete Heinrich Mann aus der Wohnung in der Berliner Fasanenstraße 61, die er erst wenige Wochen zuvor gemeinsam mit Nelly Kröger bezogen hatte, seinem Freund Félix Bertaux: „Gestern hörte ich an der Stelle, wo auch Sie gesprochen haben, Schlumberger über Retz. Sehr gut. […] Wir haben ein Zusammensein in Paris verabredet, falls ich hinkomme. Es wäre vielleicht im März. Ich bin von Dijon eingeladen zu sprechen.“ (Bertaux, S. 274|275) Mit Jean Schlumberger, einer der wichtigen Persönlichkeiten im Umkreis der Nouvelle Revue Française und der Dekaden von Pontigny, bestanden – nicht allzu intensive – Kontakte seit 1923; es ging beiden, in im einzelnen nicht völlig übereinstimmender Weise, um die Verständigung Frankreichs und Deutschlands.
Einen Tag später riß ein Rohrpostbrief mit der Aufforderung, zu einer außerordentlichen Sitzung der Preußischen Akademie der Künste zu erscheinen, Heinrich Mann aus den Lebensformen der Weimarer Republik. Mit der Drohung des neuen, noch kommissarischen preußischen Kultusministers Rust konfrontiert, die Akademie aufzulösen, falls er – Mitunterzeichner eines Aufrufs zur Einigkeit der deutschen Arbeiterparteien gegen den drohenden Faschismus – in ihr verbliebe, trat der Vorsitzende der Abteilung für Dichtung aus der Akademie aus. Mit diesem Austritt begann Heinrich Manns Exil: die erzwungene Entfernung aus dem Gemeinwesen, das mitzugestalten, ja in seinem Maße zu repräsentieren er seit dem Ende des Weltkrieges versucht hatte. Mit seinem Bericht über das Ereignis für die Tagespresse beginnt deshalb Band 6 dieser Ausgabe.
Eine Woche nach Schlumbergers Vortrag verließ Heinrich Mann Berlin, eine Woche nach dem Akademie-Austritt Deutschland – für den Rest seines Lebens. Ohne Paris zu berühren, reiste er von Strasbourg aus nach Südfrankreich; er wohnte dort bis zur erneuten erzwungenen Flucht im September/Oktober 1940 in die USA. Wilhelm Herzog erinnert sich, daß er ihn in Toulon am Bahnhof abgeholt und dann einige Tage beherbergt habe (Herzog, S. 260f.). Spätestens Anfang März 1933 war Heinrich Mann in Nizza, das Hôtel de Nice kannte er bereits von mehrmonatigen winterlichen Aufenthalten seit 1929/30. Von Mai bis September 1933 wechselte er ins wenig entfernte Bandol, vor allem wegen der Nähe zu seinem Bruder Thomas, dessen Exil im benachbarten Sanary begann. Dorthin kam im Juni 1933 auch Nelly Kröger aus Berlin, über Dänemark. Weitere drei Monate in Nizza folgten, diesmal im Hôtel du Louvre, bevor zu Weihnachten 1933 die kleine Wohnung in der Rue du Congrès 11 bezogen wurde, die bis zum Sommer 1936 Heinrich Manns und Nelly Krögers neuen Lebensmittelpunkt bildete (eine Wohngemeinschaft mit Hermann Kesten, Joseph Roth und deren Frauen in der Promenade des Anglais 121 hielt im Herbst 1934 nur wenige Wochen).

Diesen Artikel teilen