Chronologie aller Bände (1 - 2)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Die Territorialisierung der Belarus als BSSR 1918–1941". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Diana Siebert beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Weißrussland oder Belarus?".
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Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Band: 10
- Autor: Siebert, Diana
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- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 31.05.2024
- Genre: Politik
Die Territorialisierung der Belarus als BSSR 1918–1941
Ein Staat ohne Staatsgebiet war zu Anfang des 20. Jahrhunderts nicht vorstellbar. Wo würden die Grenzen einer belarusischen Republik oder wenigstens Verwaltungseinheit zu ziehen sein? Wo lag die Belarus? Eine Übereinkunft darüber war nicht möglich, weil das Territorium nicht durch Religion/Konfession, historisch, ethnisch, sprachlich, wirtschaftsgeografisch, nach der Agrarverfassung oder nach naturräumlichen Gegebenheiten bestimmbar war. Die Belarusische Volksrepublik propagierte 1918 ein großes Staatsgebiet. Doch die Territorialisierung der Belarus erfolgte 1919, 1920, 1921, 1924, 1926, 1939 und 1940 als BSSR durch Moskau.
Diana Siebert fragt in Die Territorialisierung der Belarus als BSSR 1918–1941 nach den Argumenten und Gründen eben dieser Territorialisierung: War es Geografismus oder Ethnizismus? Warum setzte sich ein Pseudo-Föderalismus gegen einen echten Zentralstaat durch? Spielte der ethnische Faktor bei innersowjetischen Auseinandersetzungen über die belarusische Ostgrenze 1923–1929, beim Hitler-Stalin-Pakt und der Grenzziehung zu Litauen 1939–1940 eine immer größere Rolle? Und wer begriff sich als Belarusin und Belaruse? Siebert widmet sich diesen und weiteren Fragen und klärt überdies, ob ein breites belarusisches Selbstbewusstsein zur Gründung und Ausdehnung der BSSR geführt hat oder ob die Errichtung des Containers BSSR eindeutige ethnische Zuordnungen erst geschaffen hat. Handelte es sich um die Territorialisierung einer Idee oder um die Politisierung eines Territoriums?
Diana Siebert fragt in Die Territorialisierung der Belarus als BSSR 1918–1941 nach den Argumenten und Gründen eben dieser Territorialisierung: War es Geografismus oder Ethnizismus? Warum setzte sich ein Pseudo-Föderalismus gegen einen echten Zentralstaat durch? Spielte der ethnische Faktor bei innersowjetischen Auseinandersetzungen über die belarusische Ostgrenze 1923–1929, beim Hitler-Stalin-Pakt und der Grenzziehung zu Litauen 1939–1940 eine immer größere Rolle? Und wer begriff sich als Belarusin und Belaruse? Siebert widmet sich diesen und weiteren Fragen und klärt überdies, ob ein breites belarusisches Selbstbewusstsein zur Gründung und Ausdehnung der BSSR geführt hat oder ob die Errichtung des Containers BSSR eindeutige ethnische Zuordnungen erst geschaffen hat. Handelte es sich um die Territorialisierung einer Idee oder um die Politisierung eines Territoriums?
- Band: 11
- Autor: Bohn, Thomas M.
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- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 05.03.2025
- Genre: Politik
Weißrussland oder Belarus?
Über die Herkunft und Bedeutung des Namens Weiße Ruß oder Belarus‘ ist viel spekuliert worden. Es handelt sich um eine Bezeichnung, die im Laufe der Jahrhunderte in der Historiographie und der Kartographie auf ganz unterschiedliche Regionen des nordöstlichen Europa bezogen wurde. Zum Verständnis der Sache sind zwei Prozesse in Betracht zu ziehen, zum einen die Auseinandersetzung zwischen Polen-Litauen und dem Moskauer Reich um das Erbe der Kiever Rus‘ und zum anderen die Ausdifferenzierung der Ostslaven in Großrussen, Ukrainer und Belarusen. Zugehörigkeit zu Ruthenien oder zu Moskowien, lautete die Frage. Während die Ukraine als Kosakenland ihre eigene Tradition erfand, etablierte sich die Weiße Ruß als Bestandteil des historischen Litauen. Sie betrat die politische Bühne im Zeitalter des Nationalismus unter der programmatischen Bezeichnung „Biełaruś“.Thomas Bohn zeichnet in seiner Monographie die Vorstellungen nach, die die Denkfigur der Weißen Ruß in historischen Karten und Geschichtswerken eingenommen hat und ordnet sie fünf übergreifenden Etappen vom 13. bis ins 20. Jahrhundert zu. Es wird danach gefragt, unter welcher Beschriftung sich Städte wie Brėst, Hrodna, Polack, Vicebsk, Mahilëŭ, Homel‘ und Minsk auf alten Landkarten wiederfinden und wie das Territorium, zu dem sie gehörten, im historischen Schriftverkehr bezeichnet wurde. So bietet die Studie eine sowohl für die Orientierung in der Gegenwart als auch für die Gestaltung der Zukunft notwendige Bestandsaufnahme: Denn im Rahmen der seitens der deutschen Politik 2022 verkündeten Zeitenwende geht es darum, Kriterien für die Neujustierung der Mental Maps zu gewinnen.

