deutscher lyrik verlag

Mit diesem Gedichtband möchte die Autorin die Seelenmelodien zum Schwingen bringen, die jeder Mensch irgendwann erlebt. Mal ist es Freude, mal unendliche Trauer, und mal sind es die Lebenserfahrungen, die uns begleiten. Die Gedichte wollen die innere Gefühlswelt mit all ihren Facetten berühren. Themen wie Sehnsucht, Verlust, Liebe und Natur spiegeln sich in ihnen wider. So manche Leserin und mancher Leser wird in der Lyrik Sonja Dworzaks vielleicht Selbsterlebtes wiederfinden, so wie auch einige Gedichte Teil der Seelenwelt der Autorin sind.

Die Klinge! thematisiert in epochaler lyrischer Form meinen eigenen Kampf mit der manisch/depressiven Erkrankung. Der Leser soll sich in meine oftmals extremen Stimmungsschwankungen hineinversetzt fühlen, als wäre er mitten in dem Geschehen, und es soll auch eine Art Autobiographie meiner Person darstellen, die ich sehr gerne in metaphorischen Bildern zum Ausdruck gebracht habe. Dieses Werk soll zum Nachdenken anregen und die den meisten noch fremde Erkrankung ein Stück weit näherbringen.
Artanis Meaning

Einst war ich hier und jetzt einfach da
Mit dir Hand in Hand für ein einziges Leben
Deiner Seele die Güte so wertvoll und nah
Verborgene Mühe, hatte noch so viel zu geben
Vor kurzem getrieben zum einen Gefühl
Ein Dasein zusammen in Arm und Arm
Das Herz endlich warm und nie wieder kühl
Gefesselt von einem selbstlosen Charme
Vorbei diese Zeiten, eine Welt ganz in Grau
Des Gefühls eines Kusses für immer beraubt
In so weiter Ferne ein Himmel ganz blau
Bin nicht mehr als Erinnerung, wenn überhaupt

Am „Homo sapiens“ als in hohem Maße vernunftbegabtem und eben hierdurch definiertem Wesen scheint sich eine Mutation zu vollziehen. Die Wissenschaft beginnt, sich mit dieser Entwicklung auseinanderzusetzen. Um eine Diskriminierung der sogenannten westlichen Welt zu unterbinden, haben die zuständigen Institutionen beschlossen, die anfangs im Englischen als „Postmodern Euro-US-Narrowminded-Global-Citizen“ bezeichnete Mutante als „Homo insapiens“ zu kategorisieren.

Ob die Art in dieser Form – so wie die genetische Wildform – 300.000 Jahre Bestand haben wird, ob sie untergehen oder das Universum erobern wird, bleibt abzuwarten.

Das Schlimmste ist zu befürchten.

Das Beste ist zu hoffen!

Hätt’ ich noch einen Wunsch auf Erden
so wünsch ich mir, du kämst zurück
könnten dann gemeinsam älter werden
und leben unser beider Glück

Würde so gerne deine Nähe spüren
die Wärme deiner Hände und mit dir glücklich sein
würde dich streicheln und sanft berühren
um nur bei dir und dir ganz nah zu sein

Die Zeit

Der Tag ist wie immer gleich,
Schleicht dann weg,
Und Stille wird,
Dann herrscht die Nacht
Mit ihrer Dunkelheit.

Die Zeit, unsere Zeit,
Ist wieder getilgt,
Ist wieder ins Abseits verloren,
Ein Tag ist somit vorbei.

O Zeit!
Du fegst wie Wind
Die Träume weg.
Mythen gibst du eine lebendige Form,
Und du würdigst nur
Den Kult der Hoffnung.
{…}

Leben!

Leben, ein Spiel der Kräfte, Momente im Hier und Jetzt,
von glücklich bis hin zu schwer verletzt,
das Leben ist vielen Facetten ausgesetzt.

Erkenne: Das Leben ist stetiger Wandel,
es fließt dahin wie ein unbändiger Fluss.
Fließe mit und pflücke die Früchte des Lebens mit Genuss.
Faule Früchte du dabei aussortieren musst.

Halte nicht an Vergangenem fest,
denn dieses sich nicht mehr ändern lässt.

Der Weg ist meist verworren, das Ziel so oft verborgen,
nehme es an und gehe deinen Weg,
denn zu leben ist ein Privileg!

Rasant entfaltet sich der Schein
Entwickelt Stück für Stück das Sein
Was lebt und webt entsteht
Es knistert, rauscht und weht
Mehr Worte falln andauernd ein

Und so erweitert sich der Raum
Mit ihm die Zeit – man merkt es kaum
Wie Dinge sich entfalten
Auch manche schon veralten
Als Ringe bleiben sie im Baum

Des Lebens, den das Wasser speist.
Die Strömung der Geschichte reist
Ins Land der Möglichkeit
Geschützt und doch so weit
Das Wort in jede Richtung weist.

Mit Sicherheit kann niemand sagen
Wohin die Worte, Reime tragen
Uns Träume noch entführn
In Raum und Zeit zu spürn
An guten und an schweren Tagen