Dominikanische Quellen und Zeugnisse

Katharina von Siena (1347–1380) ist eine der faszinierendsten Heiligen der Kirchengeschichte. Intensive mystische Erfahrungen, inspirierende Predigten und ihre scharfe Kritik an korrupten politischen und kirchlichen Autoritäten haben die italienische Dominikanerin weltweit bekannt gemacht. 1970 erhob Papst Paul VI. sie zur Kirchenlehrerin. In seinem Buch legt Paul Murray ein inspirierendes Porträt dieser Predigerin der Freiheit vor.

Auf der zweiten Sitzung der Weltbischofssynode zur Synodalität 2024 plädierte der bekannte Dominikaner Timothy Radcliffe für offene und angstfreie Debatten in einer kulturell pluralen Kirche. In den Meditationen und Vorträgen des Geistlichen Beraters der römischen Versammlung verbindet sich britischer Humor mit spirituellen Auslegungen der biblischen Grundlagen, einem unkonventionellen Blick auf die ermächtigende Autorität Jesu und scharfsinnigen Analysen der modernen Lebenswirklichkeiten. Mit seinen Gedanken setzt der von Papst Franziskus im Anschluss an die Synode zum Kardinal erhobene Dominikaner ein starkes Zeichen der Hoffnung.

Verkündigung und Theologie gehören im Predigerorden eng zusammen. Der Glaube, so die Überzeugung der Dominikaner, braucht die rationale Durchdringung, wenn er nicht erstarren oder gar unmenschlich werden will. So zählt das gemeinschaftliche Studieren zu den Grundpfeilern der dominikanischen Lebensform. Die Autorinnen und Autoren des Buches – allesamt akademisch renommierte Mitglieder der verschiedenen Zweige des Dominikanerordens – beleuchten aus unterschiedlichsten Perspektiven die Bedeutung des intellektuellen Lebens für die Verkündigung des Evangeliums heute.