
Antizipation der Nostalgie
Das Kalkül der Verklärung von Sprache und Kapital
„What is nostalgia doing in a science fiction film?“ hat Ursula K. LeGuin, entsetzt von Star Wars, ausgerufen. Dieser Essay geht der Geschichte der Nostalgie von neuem nach und erzählt, wie sich die „Schweizer Krankheit“ in Zukunftsfantasien eingeschlichen hat: etwa in die Revolutionstexte des 18., in die Wirtschaftsprognosen des 19., in die Philosophie des 20. und in die Science-Fiction-Filme des 21. Jahrhunderts. Das Buch sucht nach einer Antwort, ob Nostalgie wirklich nur regressiv ist, wie es die Rede von der Retromania glauben lässt, oder ob nicht in der Verklärung, jenem filternden Blick auf andere Zeiten, auch eine produktive Perspektive auf die Zukunft steckt.
Nostalgie ist keine Erinnerung. Wer nostalgisch ist, zeichnet sich gerade dadurch aus, nicht richtig zu erinnern, sondern die Vergangenheit zu übertünchen, zu modifizieren, zu verklären. Die Nostalgie steht zum Begriff der Vergangenheit darum in einem schwierigen Verhältnis, weil sie sich von einer nicht näher definierten „echten Vergangenheit“ und einer „echten Erinnerung“ von vorneweg unterscheidet, aber doch an ihr festhält, um sie erst zu verfälschen.
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| Veröffentlichung: | 20.11.2025 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 20 cm / B 13,8 cm / - |
| Seiten | 560 |
| Art des Mediums | Buch |
| Preis DE | EUR 32.00 |
| Preis AT | EUR 32.90 |
| Auflage | 1. Auflage |
| ISBN-13 | 978-3-957-32633-1 |
Über den Autor
Cédric Weidmann ist Autor und Literatur- und Kulturwissenschaftler mit einem Schwerpunkt auf Ökonomie, Science-Fiction und Nostalgie. Er hat einen Doktortitel der ETH Zürich und wurde unter anderem mit dem Wartholz Literaturpreis ausgezeichnet. Er schreibt Kurzgeschichten, Essays und Kollektivtexte und leitet seit 2022 das Aargauer Literaturhaus Lenzburg.Diesen Artikel teilen
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