Geliebte Mutter – Canım Annem
Çiğdem Akyol erzählt von den Folgen einer erzwungenen Ehe, vom Verlust von Identität und einer andauernden Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Heimkehr. Die Geschichte zeigt aber auch, wie es Ada und Meryem gelingt, aus Klassenschranken auszubrechen, sich selbst zu behaupten und aufzusteigen. Tragik, Hoffnung und Freude stehen in diesem Roman eng nebeneinander.
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Veröffentlichung: | 25.10.2024 |
Art des Mediums | Buch |
Preis DE | EUR 24.00 |
ISBN-13 | 978-3-969-99402-3 |
ISBN-10 | 3969994020 |
Ãœber die Autorin
Çiğdem Akyol, geboren 1978 in Herne, studierte Osteuropäische Geschichte und Völkerrecht in Köln und Moskau. Nach dem Besuch der Berliner Journalisten-Schule war sie Redakteurin bei der »taz« und berichtete u.a. aus dem Libanon und Südostasien. Anschließend war sie Korrespondentin für die österreichische Nachrichtenagentur APA in Istanbul, von wo sie auch über den Putschversuch 2016 schrieb. Seit Jahren berichtet die Journalistin aus und über die Türkei u.a. für die »Neue Zürcher Zeitung«, die »Frankfurter Allgemeine«, »Zeit Online« und »ntv.de«. Seit 2019 ist sie Reporterin Internationales bei der Schweizer »Wochenzeitung«. Ihr Buch »Erdoğan. Die Biografie« wurde für den NDR-Sachbuchpreis nominiert.
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Ein Blogbeitrag zu diesem Buch
Ein emotionaler Roman
Als der Vater starb, fühlte Meryem kein Trauen, sondern Erleichterung. In einer Familie aufgewachsen, die von Gewalt geprägt wurde. Çiğdem Akyol erzählt die Geschichte der Familie emotional und schonungslos.
cybergirl1 Kommentar zu diesem Buch
Ein emotionaler Roman
Klappentext:Als Aynur mit Alvin verheiratet wird, blühen in Istanbul die Tulpen. Aynur ist 19 Jahre alt, trägt gerne Schlaghosen und taillierte Blusen und hat für Frauen mit Kopftuch nur Spott übrig. Alvin, ein Mann vom Dorf, ungebildet und aus einer frommen Familie, arbeitet in Deutschland unter Tage. Almanya ist eine Verheißung, die Aynur nie gelockt hat, doch ihr Bruder will sie aus dem Haus haben und sie muss sich fügen. Die Geschwister Meryem und Ada sind längst erwachsen als Alvin stirbt. Für sie ist es ein glücklicher Tag. Zu tief sind die Wunden, die ihnen beide Eltern in ihrem gemeinsamen Unglück zugefügt haben. ÇiÄŸdem Akyol erzählt von den Folgen einer erzwungenen Ehe, vom Verlust von Identität und einer andauernden Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Heimkehr. Die Geschichte zeigt aber auch, wie es Ada und Meryem gelingt, aus Klassenschranken auszubrechen, sich selbst zu behaupten und aufzusteigen. Tragik, Hoffnung und Freude stehen in diesem Roman eng nebeneinander.
„Geliebte Mutter“ ein bewegender und emotionaler Roman von ÇiÄŸdem Akyol.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Meryem erzählt. Es ist die Geschichte ihrer Familie. Die Eltern Aynur und Alvin und den Kindern Meryem und Ada. Aynur hat eine moderne Lebenseinstellung, Alvin hingegen ist ungebildet und hält an Traditionen fest. Es ist eine Familie die von Gewalt geprägt ist.
Die Eltern wurden jung geheiratet. Die Mutter Aynur musste mit ihrem Mann nach Deutschland, in ein Land in das sie nicht gewollt hatte. Die Gewalt begann schon in der Hochzeitsnacht, als Aynur von ihrem Mann vergewaltigt wurde. Diese Gewalt hat in den 50 Jahren die, die Beziehung überdauerte nie aufgehört. Auch vor den Kindern hat die Gewalt keinen Halt gemacht. So war der Tod des Vaters für Meryem eher eine Erleichterung statt Trauer.
ÇiÄŸdem Akyol hat bereits einige politische Sachbücher veröffentlicht, die mit Preisen gekürt wurden. „Geliebte Mutter“ ist der erste Roman der Autorin.
Die Autorin versteht es ihre Leser*innen zu fesseln. Man taucht tief in das Leben der Familie ein. Meryem erzählt uns ja praktisch ihre Geschichte. Man spürt das Trauma, dass sie vom Leben in der Familie zurückbehalten hat. Begonnen hat die Gewalt durch den Vater aber auch die Mutter hat oft Schläge bei den Kindern angewandt. Oft habe ich mich gefragt, warum Aynur nicht mit den Kindern ihren Mann verlassen hatte. Aber ich stelle mir das als türkische Frau in einem anderen Land schwer vor. So war sie nicht erzogen.
Meine Gefühle beim Lesen waren oft Entsetzen und Traurigkeit.
ÇiÄŸdem Akyol hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ihre Sprache ist ausgewählt und fein. Dabei erzählt sie die Geschichte von Meryem schonungslos.
Die Charaktere wirken sehr lebendig und waren mir nahe. Das hat meine Bestürzung oft noch stärker gemacht.
„Geliebte Mutter“ ist ein sehr emotionaler Roman, den ich trotz des schweren Themas sehr gerne gelesen habe.