Mit seiner gekonnten Mischung aus Fakten und Fiktion konnte mich auch dieses Buch wieder überzeugen.
Nachdem Gerhards, Sofiekes und Saras Flucht nach England gescheitert ist, muss Gerhard seine Tätigkeit als Doppelagent notgedrungen fortsetzen. Richard Christmann von der deutschen Spionageabwehr verwickelt die beiden in eine gewagte Mission gegen die holländische Widerstandsbewegung, bei der insbesondere Sofieke eine Schlüsselrolle einnimmt. Doch Christmann verfolgt dabei seine ganz eigenen Ziele. Und auch Sofiekes Kontaktperson, dem Spitzel Anton von der Waals, ist nicht wirklich zu trauen.
Jürgen Ehlers hält sich in diesem Roman eng an die tatsächlichen Ereignisse in den besetzten Niederlande des Zeitraumes von November 1942 bis Mai 1943 und füllt die vorhandenen Zwischenräume geschickt mit einer gut aufgebauten Geschichte. Dabei fährt er ein ziemlich umfangreiches Personenaufgebot auf, so das mir das Personenregister zu Beginn des Buches immer wieder eine große Hilfe war, um hier nicht den Überblick zu verlieren.
Der packende Schreibstil und einige überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man trotz einer eher ruhigen Erzählweise, die auch über weite Strecken ohne große Actionmomente auskommt, schnell in den Bann der Geschichte gezogen und durchgehend spannend unterhalten wird.
Zudem erfährt man noch einiges über das Leben in den Niederlanden während der Zeit der deutschen Besatzung, ein Thema, das bisher noch nicht so häufig in den Mittelpunkt einer Geschichte gerückt wurde.
Auf den dritten und voraussichtlich letzten Teil der Reihe, der im Jahr 2019 erscheinen soll, bin ich schon sehr gespannt.