Micha Brumlik
Krieg, Religion und Geschichte
- ad Karl Löwith, „Weltgeschichte und Heilsgeschehen“
ISBN: 978-3-863-93166-7
150 Seiten | € 18.00
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.11.2023
Sonstiges
Micha Brumlik
Krieg, Religion und Geschichte
ad Karl Löwith, „Weltgeschichte und Heilsgeschehen“
Vor fünfzig Jahren, am 26. Mai 1973, starb in Heidelberg der 1897 geborene Philosoph Karl Löwith – der neben Hannah Arendt bedeutendste Schüler Martin Heideggers. Löwith, der seiner im weitesten Sinne jüdischen Herkunft wegen im Nationalsozialismus verfolgt wurde und viele Jahre sowohl in den USA als auch in Japan verbrachte, legte bereits 1949 das zunächst auf Englisch erschienene Werk „Meaning of History“ vor, das dann 1952 auf Deutsch erschien.
In diesem geschichtsphilosophischen Grundlagenwerk setzte sich Löwith nicht nur mit den seiner Meinung nach theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie auseinander, sondern kritisierte – es war die Zeit des beginnenden Kalten Krieges – auch die Philosophie des Marxismus und dessen Fortschrittsideologie sowie das gänzlich anders geartete Denken Japans.
„Daß wir … überhaupt“, so Löwith in „Weltgeschichte und Heilsgeschehen“, „die Geschichte im ganzen auf Sinn und Unsinn hin befragen, ist selbst schon geschichtlich bedingt: jüdisches und christliches Denken haben diese maßlose Frage ins Leben gerufen. Nach dem letzten Sinn der Geschichte ernstlich zu fragen, überschreitet alles Wissenkönnen und verschlägt uns den Atem; es versetzt uns in ein Vakuum, das nur Hoffnung und Glaube auszufüllen vermögen.“
Der Band „ad Karl Löwith, Weltgeschichte und Heilsgeschehen“ wird diese Kritik der Geschichtsphilosophie nicht nur rekonstruieren, sondern sie darüber hinaus vor dem Hintergrund der Löwith noch nicht zugänglichen analytischen Philosophie der Geschichte so untersuchen, dass klar wird, ob und wie es Löwith mit seinem von Heidegger geprägten existenzphilosophischen Denken gelungen ist, sich sowohl von diesen Voraussetzungen als auch von dem von ihm kritisierten Geschichtsdenken tatsächlich zu lösen.
In diesem geschichtsphilosophischen Grundlagenwerk setzte sich Löwith nicht nur mit den seiner Meinung nach theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie auseinander, sondern kritisierte – es war die Zeit des beginnenden Kalten Krieges – auch die Philosophie des Marxismus und dessen Fortschrittsideologie sowie das gänzlich anders geartete Denken Japans.
„Daß wir … überhaupt“, so Löwith in „Weltgeschichte und Heilsgeschehen“, „die Geschichte im ganzen auf Sinn und Unsinn hin befragen, ist selbst schon geschichtlich bedingt: jüdisches und christliches Denken haben diese maßlose Frage ins Leben gerufen. Nach dem letzten Sinn der Geschichte ernstlich zu fragen, überschreitet alles Wissenkönnen und verschlägt uns den Atem; es versetzt uns in ein Vakuum, das nur Hoffnung und Glaube auszufüllen vermögen.“
Der Band „ad Karl Löwith, Weltgeschichte und Heilsgeschehen“ wird diese Kritik der Geschichtsphilosophie nicht nur rekonstruieren, sondern sie darüber hinaus vor dem Hintergrund der Löwith noch nicht zugänglichen analytischen Philosophie der Geschichte so untersuchen, dass klar wird, ob und wie es Löwith mit seinem von Heidegger geprägten existenzphilosophischen Denken gelungen ist, sich sowohl von diesen Voraussetzungen als auch von dem von ihm kritisierten Geschichtsdenken tatsächlich zu lösen.
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Veröffentlichung: | 01.11.2023 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19,5 cm / B 11 cm / - |
Seiten | 150 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 18.00 |
Preis AT | EUR 18.50 |
ISBN-13 | 978-3-863-93166-7 |
ISBN-10 | 3863931661 |
Über den Autor
Micha Brumlik wurde 1947 als Kind deutscher jüdischer Eltern in der Schweiz geboren und lebt seit 1952 in Deutschland. Er studierte Philosophie und Pädagogik in Jerusalem und Frankfurt a.M. Von 2000 bis 2013 war er Professor für Theorien der Bildung und Erziehung und von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust in Frankfurt a.M. Er ist seit 2013 »Senior Advisor« am Selma Stern Zentrum für jüdische Studien Berlin/Brandenburg, publiziert u.a. zur Geschichte des Judentums und zeitgenössischen jüdischen Themen und ist Mitherausgeber der »Blätter für deutsche und internationale Politik«.