
Künstler, Leib und Eigensinn
Die vergessene Signatur des Lebens in der Kunst
Der Florentiner Manierist Jacopo Pontormo führte akribisch Buch über seine Mahlzeiten und seine Verdauung, Michelangelo zeichnete neben Meisterwerken auch Einkaufszettel für den Marktgang. Und während Dürer sich für seinen Fuß den perfekten Schuh designte, trieb Francesco Borromini seine Werkkritik bis zur Selbstauslöschung seines Körpers.
In die spätestens seit der Renaissance geführten Debatten, was den persönlichen Stil eines Künstlers ausmacht, worin seine Unverwechselbarkeit besteht, finden diese Aspekte keinen Eingang. Trotz all ihrer üppigen Anschauungswelten ist die Kunstgeschichte weitgehend Geistesgeschichte geblieben. Dabei beließ man die Signatur des bedürftigen, kreatürlichen Leibes stets im Dunkeln – und erzählte so nur die halbe Geschichte.
Auf seiner Spurensuche nach der vergessenen Körperlichkeit der Kunst widmet sich Andreas Beyer zum ersten Mal umfassend dem Kampf der Künstler um, mit und auch gegen den Leib und dessen fundamentalen Einfluss auf das Werk.
Ein dringender Perspektivenwechsel auf das Wirken der Künstler und der fulminante Beginn einer neuen, sinnlichen Kunstgeschichte, von einem Bildwissenschaftler, der »den Spagat zwischen Wissenschaft und sprachlicher Schönheit« meistert (Portal Kunstgeschichte).
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| Veröffentlichung: | 22.09.2022 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 21,5 cm / B 13,5 cm / - |
| Seiten | 320 |
| Art des Mediums | Buch |
| Preis DE | EUR 36.00 |
| Preis AT | EUR 37.10 |
| Auflage | 1. Auflage |
| Reihe | Allgemeines Programm - Sachbuch |
| ISBN-13 | 978-3-803-13719-7 |
| ISBN-10 | 3803137195 |
Über den Autor
Nach Professuren an den Universitäten Jena und Aachen seit 2003 Ordinarius für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Basel. Projektleiter im Forschungsschwerpunkt "Bild-Kritik" des Schweizerischen Nationalfonds. Mitherausgeber der "Zeitschrift für Kunstgeschichte". Zahlreiche Publikationen zur Kunst- und Architekturgeschichte der italienischen Renaissance, der deutschen Klassik und zur Wissenschaftsgeschichte; zuletzt erschienen "Das Porträt in der Malerei", München 2002.
















