Sonstiges
Beschreibung
Der Inanna-Mythos der Sumerer wurde ca. 2000 v. Chr. in Keilschrift auf Tontafeln aufgeschrieben. Die sumerische Keilschrift ist neben den ägyptischen Hieroglyphen die heute älteste bekannte Schrift. Die Sumerer lebten zwischen Euphrat und Tigris. Das Gebiet gehört zum sog. fruchtbaren Halbmond, eine der Regionen der Erde, in denen die Landwirtschaft vor etwa 13.000 Jahren zuerst entstand. Der Inanna-Mythos reicht bis tief in die Anfänge der Menschheitsgeschichte zurück. Er ist der älteste uns heute noch bekannte Mythos der Menschheit.
Vor seiner Niederschrift wurde der Inanna-Mythos vermutlich lange mündlich weitergegeben und ist daher wesentlich älter. Inanna ist die älteste große Liebesgöttin, die wir kennen. Ihr akkadischer Name ist Ischtar. Inanna/Ischtar ist eine sehr mächtige Göttin. Sie ist die Göttin des Himmels und der Erde. Inanna ist die Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und gleichzeitig auch des Krieges. Inanna besitzt die 14 ME, die Gesetzestafeln, die die heiligen Gesetze von Himmel und Erde von ganz Sumer beinhalten.
Die Göttin Inanna kommt in vielen verschiedenen Mythen der Sumerer vor. Als „Inanna-Mythos“ werden vier Texte zusammengefaßt: „Inanna und der Huluppu-Baum“; „Inanna und Enki“; „Liebeswerben und Hochzeit“ sowie „Inannas Abstieg in die Unterwelt“.
Im vierten Teil des Mythos macht sich Inanna auf den Weg in die Unterwelt. Sie befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht: Im ersten Teil brachte Inanna eine Ordnung in die Welt. Im zweiten Teil krönte sie sich selbst und bekam die 14 ME. Im dritten Teil vereinte sie sich mit dem Hirtengott Dumuzi. Nun, auf dem Höhepunkt ihrer Macht und Kraft beschließt Inanna, in die Unterwelt hinabzusteigen.
Was ist die Unterwelt? In vielen alten Kulturen gab es eine Dreiteilung in obere, mittlere und untere Welt, zusammengehalten durch einen Weltenbaum. Die Unterwelt ist nicht die christliche Hölle, denn die Einteilung in Gut und Böse kam erst mit den patriarchalen Religionen auf. Die Dreiteilung in obere, mittlere und untere Welt ist dagegen neutral. In einer ganzheitlichen Naturreligion hat alles seinen Platz.
In die Unterwelt muß Inanna nackt und bloß eintreten. Sie trifft ihre dunkle Schwester Ereschkigal, die Göttin der Unterwelt und einstige Göttin des Weizens. Inanna stirbt und darf nach drei Tagen auferstehen. Um die Unterwelt verlassen zu dürfen, muß Inanna einen anderen Menschen zur Verfügung stellen. Ihre Wahl fällt auf ihren Gatten Dumuzi, der nicht um sie trauert...
Der Inanna-Mythos ist nicht nur ein literarisches Zeugnis vergangener Zeiten, sondern seine verschiedenen Abschnitte wurden vermutlich als Kultdrama im Jahreslauf aufgeführt. Die Texte sind die Vorgaben für die Spielenden und Regieanweisung zugleich. Während die Heilige Hochzeit zum sumerischen Neujahrsfest aufgeführt wurde, fand die Darstellung von „Inannas Abstieg in die Unterwelt“ in den heißen und trockenen Sommermonaten statt, wenn der Wasserstand der Flüsse sank und die Pflanzen vertrockneten. Daß Frauen um Dumuzi, babylonisch Tammuz weinten, bezeugt noch die Bibel in Ezechiel 8, 14.
Für unsere Klimaverhältnisse paßt der 3. Teil "Liebeswerben und Hochzeit von Inanna und Dumuzi" in die schöne Maienzeit, "Inannas Abstieg in die Unterwelt" aber in den November, wenn die Erde bei uns das Leben zu sich holt. Aber auch Inanna steigt aus der Unterwelt wieder auf, so wie der Humus, zu dem die abgestorbenen Blätter im Herbst werden, die Grundlage für neues Leben bildet.
Ich erzähle "Inannas Abstieg in die Unterwelt" nach, teile meine Deutungen, lese dabei auch einen Abschnitt aus meinen Buch "Die Kristallkugel", erkläre das matriarchale Leben und wir tauschen uns darüber aus. Nicht Sinn des Abends ist es, sich anhand von Fakten damit auseinanderzusetzen, ob es Matriarchate gegeben hat und wie diese ausgesehen haben (könnten). Vielmehr wollen wir mit Hilfe der Mythologie uns selbst ein Bild davon machen und in das Leben im Matriarchat reinspüren.
Buchbeschreibung ansehen
Die Kristallkugel - Märchen als Schlüssel zum wahren Selbst
Innere Entwicklungsprozesse dargestellt in der Symbolik alter Märchen und Mythen
Märchen und Mythen spiegeln das kollektive Unbewußte wider. Sie sprechen Aspekte an, die für die Ganzwerdung eines Menschen notwendig sind, die aber das herrschende religiöse System nicht ausreichend abbildet. In den hier versammelten Märchen ist es vor allem das Thema Weiblichkeit in allen seinen Facetten.
Schaut man auf die individuelle Ebene, so bilden alte Märchen und Mythen innere Entwicklungsprozesse ab. Als Mären waren sie ursprünglich für Erwachsene gedacht. Durch ihre Symbolsprache unterstützen sie uns dabei, uns stärker mit unserem wahren Selbst, unserer Essenz, zu verbinden. Wenn am Ende eines Märchens Prinz und Prinzessin heiraten, dann symbolisiert das auch die Vermählung des Helden oder der Heldin mit ihrem eigenen unverwechselbaren Wesenskern. Leider ist uns die Bedeutung der Märchensymbolik zum Großteil verloren gegangen. Dr. Grit Ludwig entschlüsselt die Symbole, so daß die Märchen wieder als Landkarte für die Seele wirken können.
Das Buch umfaßt eine umfangreiche Deutung der Symbolik elf alter Märchen aus unserem Kulturkreis, darunter bekannte Märchen wie "Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich" oder "Rotkäppchen" sowie weniger bekannte Märchen wie "König Lindwurm", "Die Bienenkönigin" oder "Die Kristallkugel". Der zwölfte Text, dessen Entwicklungsprozesse analysiert und dessen Symbolik gedeutet werden, ist der Inanna-Mythos, der älteste bekannte Mythos der Menschheitsgeschichte aus der Zeit der Matriarchate. Die Symbolik der Märchen und Mythen wird auch in den Kontext der Verbindung eines Menschen mit seinem wahren Selbst, mit seinem unverletzbaren und unveräußerlichen Wesenskern, nach den Lehren der Analytischen Psychologie von C. G. Jung gestellt.
Moderator/Referent/Autor: Ludwig, Grit
Buchautor: Ludwig, Grit
- Datum: 05. November 2025, Mittwoch
- Einlass: 18:45 Uhr
- Beginn: 19:00 Uhr
- Ende: 21:00 Uhr
- Preis: 15.00 EUR Frühbucherpreis bis 31.10.2025
- Preis: 20.00 EUR Normalpreis
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