Herzbeben
Nur düsteren Frieden bringt uns der Morgen
Bremsen quietschen. Fahrzeuge scheppern, Menschen schreien. Und als hätte sich der Ablauf der Zeit in nur eine einzige Sekunde verdichtet, sodass alles in einem Augenblick passiert, beobachtet Christian, wie das Mädchen durch die Luft geschleudert wird. Blut spritzt in alle Richtungen, es zerstobt und schwebt wie Regentropfen in der Luft. Was verdammt noch mal ist der Auslöser? Ein Schuss, tausendmal lauter als der Donner eines Gewitters, lärmte die Antwort in seine Ohren und lässt ihn von seinem eigenen Schrei hochfahren. Sein Herz rast, er versucht, zur Besinnung zu kommen. Schafft es jedoch nicht. Orientierungslos springt er aus seinem Bett, torkelt, als hätte er zu tief ins Glas geschaut, zum gegenüberhängenden Spiegel über dem Sideboard und starrt hinein. Er sieht einen Fremden mit schweißnassem Haar, krebsrotem Gesicht und schreckgeweiteten Augen. Es dauert, bis er begreift, dass er geträumt hat. »Es ist ein Traum, nur ein Traum«, sagt er zu seinem Spiegelbild. Aber warum kann er das Gefühl von nahendem Unheil nicht abstreifen? Er hat genug damit zu tun, seine traumatische Kindheit zu verarbeiten, die seit seiner Rückkehr aus Athen wieder hochgekommen ist, da braucht er nicht auch noch so eine scheiß dystopische Zukunftsvision, eine nächtliche Wahrnehmung, in der sein Gehirn außer Rand und Band ist.
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Veröffentlichung: | 15.07.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 12 cm / 400 g |
Seiten | 376 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 15.99 |
Preis AT | EUR 16.50 |
Auflage | 1. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-759-74995-6 |
ISBN-10 | 375974995X |
Über die Autorin
Christine Morandin wurde in einem entlegenen Ort namens Kirchende in eine wunderbare Familie hineingeboren. Dank ihrer starken Persönlichkeit gelang es ihr, sich gegen vier Schwestern und sechs Brüdern zu behaupten. Sie liebte es, jedes Buch, das ihr zwischen die Finger kam, zu verschlingen. Die deutsche Grammatik hatte allerdings eine solch enorme Größe, dass sie nicht in ihr kleines Hirn hineinpasste und die Lehrer ständig sagten: `Weiterüben! Noch einmal schreiben! ` Trotz alledem konnte sie niemand bremsen Geschichten über Liebe, Leid und Verzweiflung in ihre Schulhefte zu schreiben, die so manch eine Freundin zu lesen bekam. Wurde ein Diktat angekündigt, so hieß es: `Oh Gott, oh Gott! ` Bei einem Aufsatz hingegen: `Juchhu! ` Heute lebt sie glücklich in Wetter Wengern, in jenem Ort, wo auch die bekannte Kochbuchautorin Henriette Davidis geboren und aufgewachsen ist. Ihre zwei Töchter und das Pflegekind, sind zu wunderbaren Frauen herangewachsen. In ihren Geschichten ist immer etwas Wahres, etwas Erfundenes, etwas Recherchiertes, etwas zum Lächeln, Sprüche und Zitate, Musik, die sie liebt und natürlich Liebe, Leid, Eifersucht, Gefahr und Mord. In ihren Erzählungen möchte sie die Leser auf die Reise schicken, die möglichst viel Freude, Spannung und gelegentlich auch ein herzhaftes Lachen herbeizaubert.