FLÜSTERN
FLÜSTERN. Essay. Sandra GugićWas hat es auf sich mit diesem tonlosen Sprechen? Was bedeutet es, dass Flüstern Schreien sein kann, Raunen, Brüllen, Wispern? Sandra Gugićs Essay befragt das sprachlose Sprechen, das immer auch als Metapher gelesen werden kann: Was sagen wir, wenn die Stimme versagt? Wie schreiben wir, wenn wir eine neue Stimme suchen müssen? Was, wenn die Gegenwart schreit, die Vergangenheit (ver)schweigt? Ist unsere Zukunft dann im Flüstern zu finden?Sandra Gugićs Essay geht hinein in die Ambivalenz des tonlosen Sprechens: Wann flüstern wir? Warum? Und an wen richten wir unser Flüstern? Flüstert etwa auch das Gedicht? Und was, wenn uns etwas eingeflüstert wird – durch Scham, Angst, Zweifel, aber auch Zufall? Wie artikulieren wir, wenn Modulation ausbleibt? Und wie fühlt sich das Flüstern an – beim eigenen Flüstern, aber auch beim Hören? Was macht das Flüstern mit unseren Lippen, mit unserer Haut?Verortet ist es im wörtlichen Sinne im Schutzraum, im Theater, am Schreibtisch, im Club – zwischen Sirenen, Gezischel, Verachtung und Balladen.