Cover: Und alle so still
Mareike Fallwickl
Und alle so still
ISBN: 978-3-498-00298-5
368 Seiten | € 23.00
Buch [Gebundenes Buch]
Erscheinungsdatum:
16.04.2024
Politik
Mareike Fallwickl

Und alle so still

3.00/5.00 bei 1 Reviews
4.5/5.00 bei 407 Reviews - aus dem Web

Ein großer feministischer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität 

An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, der etwas zugestoßen ist, von dem sie nicht weiß, ob es Gewalt war. Nuri, neunzehn Jahre, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, Mitte fünfzig, die als Pflegefachkraft im Krankenhaus arbeitet und deren Pflichtgefühl unerschöpflich scheint.

Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt. Ergreifen Elin, Nuri und Ruth die Chance auf Veränderung?


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Postleitzahl
Veröffentlichung:16.04.2024
Höhe/Breite/GewichtH 20,9 cm / B 13,1 cm / 454 g
Seiten368
Art des MediumsBuch [Gebundenes Buch]
Preis DEEUR 23.00
Preis ATEUR 23.70
Auflage2. Auflage
ISBN-13978-3-498-00298-5
ISBN-103498002988
EAN/ISBN

Über die Autorin

Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, arbeitet als freie Autorin und lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien ihr literarisches Debüt "Dunkelgrün fast schwarz" in der Frankfurter Verlagsanstalt, das für den Österreichischen Buchpreis sowie für das Lieblingsbuch der Unabhängigen nominiert wurde. 2019 folgte der Roman "Das Licht ist hier viel heller", dessen Filmrechte optioniert wurden. Sie setzt sich auf diversen Bühnen sowie Social-Media-Kanälen für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.

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1 Kommentar zu diesem Buch

3/506.09.2024 - 11:50 Uhr

Radikalität ist kein Feminismus!

Auch, wenn ich mich selbst nicht als Feministin bezeichnen würde, fand ich, nachdem mehrere Personen diesen Roman bereits sehr hochgelobt hatten, dass ich ihn mir nun auch endlich einmal zu Gemüte führen müsste. Nun, unterhaltsam fand ich ihn, aber was das Thema angeht, so war er mir dann doch zu pathetisch.

Erzählt wird die Geschichte dabei hauptsächlich aus den Perspektiven, der drei verschiedenen Protagonisten, unter welche noch kurze Kommentare von einer Pistole, der Gebärmutter und der Berichterstattung eingeschoben werden, die mir persönlich aber nichts erzählt haben, was ich interessant gefunden hätte. Der Schreibstil war aber okay und ich konnte der Geschichte gut folgen, auch das Hörbuch war gut vertont.

Inhaltlich begleitet der Leser hier Elin, eine Influencerin, die ständig wechselnde Sexpartner hat und sich irgendwann auch mit Gewalt konfrontiert sieht. Sie geht in meinen Augen unverantwortlich mit sich selbst um, gleichzeitig konnte ich ihre innere Leere auch irgendwie verstehen. Trotzdem wirkt ihr Engagement im Protest eher deplatziert, schließlich hat sie mit den Problemen, weswegen die Frauen demonstrieren, so gar keine Berührungspunkte. Außerdem folgt man Nuri, der die Schule abgebrochen hat und nun mit zahlreichen, schlecht bezahlten Jobs darum kämpft, jeden Tag zumindest etwas zu Essen und einen Schlafplatz zu haben. Einerseits war mein erster Gedanke „selber schuld“, aber ich habe auch mit ihm gelitten, fand ihn, obwohl er ein bisschen wie ein Weichei wirkt, sympathischsten und sein Weg war für mich persönlich am spannendsten. Auch Ruth fand ich sehr sympathisch. Ihr Einsatz und ihr Pflichtgefühl bis zur vollkommenen Erschöpfung ist bewundernswert und dennoch tat es mir extrem leid, dass sie so allein gelassen wird. Dabei legt sie selbst ihre Arbeit erst nieder, als es gar nicht mehr geht.

Was das Thema des Buches angeht, diesen Kampf gegen das Patriarchat und die Ausbeutung in Care-Berufen, so fand ich das Buch sehr anstrengend und schon fast fanatisch. Nein, Männer sind keine Feinde der Frauen und Frauen sind auch nicht immer komplett solidarisch miteinander. Außerdem wird nicht jede Frau unterdrückt und nicht jeder Mann ist böse, was ja auch irgendwie Nuri widerspiegelt. Dementsprechend ist dieser Protest auch einfach nur unrealistisch, genauso der ganze Rattenschwanz, welcher dieser mit sich zieht. Als würden die Männer gar nichts allein hinbekommen und die Frauen sind die Krone der Schöpfung, ohne welche gar nichts geht. Vielmehr sollte man doch einmal darüber nachdenken, warum die Dinge so sind, wie sie sind und nein, das liegt zum größten Teil nicht am Patriarchat.

Alles in allem ist das Buch schon okay, spannend geschrieben und gerade die Schicksale von Nuri und Ruth gingen mir zum Teil echt ans Herz. Ich finde auch das Thema Feminismus bis zu einem bestimmten Punkt interessant, ebenfalls die Idee hinter dem Buch. Meiner Meinung nach bewegt sich dieser Roman aber sehr nah an der Grenze zum Fanatismus und Schubladendenken.

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