Abels Auferstehung
Der zweite Teil der packenden Krimi-Reihe um Leipziger Kriminalinspektor Paul Stainer.
Die Erinnerung lässt sich nicht begraben...
Leipzig, 1920. Der Erste Weltkrieg liegt zwei Jahre zurück, aber Kriminalinspektor Paul Stainer hat nach wie vor mit seinen Dämonen zu kämpfen. Um den traumatischen Erinnerungen an die Schützengräben und den Tod seiner Frau Edith zu entkommen, stürzt sich Stainer mit seinem Kollegen Siegfried Junghans in die Arbeit, denn auch wenn der Krieg vorbei ist, das Töten ist es nicht: Im Park findet man die Leiche eines Soldaten. Wurde das ehemalige Mitglied einer jüdischen Studentenverbindung von radikalen Rechten ermordet? Noch während Stainer in Richtung Stahlhelm und Schwarze Reichswehr ermittelt und einen Verdächtigen festnimmt, gibt es eine weitere Tote: Marlene Wagner, Journalistin der sozialdemokratischen Leipziger Volkszeitung wird am Ufer der Pleiße gefunden. Auch sie ein Opfer der rechten Gewalt? Oder musste sie sterben, weil sie ein unliebsames Interesse an einem weiteren toten Soldaten gezeigt hat, der bei Basel aus dem Rhein gezogen wurde? Dieser trägt ein Zigarettenetui der Leipziger Manufaktur Adamek bei sich. Adrian Adamek, einer von drei Brüdern, ist im Krieg gefallen, wie Stainer von dessen Bruder Konrad erfährt. Der dritte Bruder, Roman, gilt indessen als schwarzes Schaf unterhält tatsächlich Verbindungen in monarchistisch-nationalistische Kreise. Stainer folgt der Spur, ohne zu bemerken, wie sich an anderer Front ein Gewitter zusammenbraut, das nicht nur ihn in Gefahr bringt ...
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Veröffentlichung: | 08.03.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 12,4 cm / 336 g |
Seiten | 464 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 10.00 |
Preis AT | EUR 10.30 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | Paul Stainer 2 |
ISBN-13 | 978-3-499-00364-6 |
ISBN-10 | 3499003643 |
Über den Autor
Thomas Ziebula ist freier Autor und schreibt vor allem Fantasy- und historische Romane. 2001 erhielt er den Deutschen Phantastik-Preis, 2020 den Goldenen Homer. Seine erste Krimireihe um Inspektor Paul Stainer vereint auf beeindruckende Weise Thomas Ziebulas Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte, spannende Kriminalfälle und seine Liebe zu Leipzig, das bis heute seine Lieblingsstadt in Deutschland ist. Der erste Band der Reihe um Inspektor Stainer, «Der rote Judas», stand auf der Shortlist für den Crime Cologne 2020. Der Autor lebt in der Nähe von Karlsruhe.
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1 Kommentar zu diesem Buch
Packender und atmosphärisch dichter historischer Kriminalroman, der im Leipzig des Jahres 1920 spielt
In diesem historischen Kriminalroman lässt der Autor Thomas Ziebula seinen Ermittler Paul Stainer zum zweiten Mal im Leipziger der 20er Jahre ermitteln und bietet dabei nicht nur viel Spannung und Dramatik, sondern darüber hinaus auch noch eine atmosphärisch dichte Geschichte, die den damaligen Zeitgeist gut transportiert.
Obwohl die Geschichte direkt, an die des ersten Bandes anknüpft, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen und nachvollziehen. Alle dazu erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Wer sich beim Auftaktband die Spannung bei der Auflösung erhalten möchte, sollte die Bücher aber doch in der richtigen Reihenfolge lesen.
Gerade erst hat der immer noch an einem Kriegstrauma leidende Paul Stainer seine Frau Edith zu Grabe getragen, da wartet bereits der nächste Fall auf ihn, der aber gerade recht kommt, um ihn von seinem Schmerz abzulenken. In einem Leipziger Hotel wurde die Leiche eines Soldaten und ehemaligen Mitglieds einer jüdischen Studentenverbindung gefunden, der offenbar gerade erst an einer Mensur teilgenommen hat. Stecken die radikalen Rechten, die sich gerade in Leipzig breit machen, hinter dem Mord? Ein weiterer toter Soldat, der im Rhein bei Basel ertrunken ist, lässt den Fall dann aber in einem anderen Licht erscheinen. Als die Journalistin Marlene Wagner, die in dem toten Soldaten aus Basel zunächst ihren seit dem Krieg vermissten Bruder vermutet hatte, Paul Stainer und seinem Kollegen Siegfried Junghans bei ihren Ermittlungen in die Quere kommt, überschlagen sich die Ereignisse förmlich.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und facettenreiche Geschichte voran und lässt dabei das immer noch von den Folgen des 1. Weltkrieges gezeichnete Leipzig der 20er Jahre vor unseren Augen auferstehen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dass der Autor sorgfältig für die Hintergründe seiner Geschichte recherchiert hat, merkt man dem Buch jederzeit an. So sprengt es auch immer wieder die Grenzen des Kriminalromans und stellt darüber hinaus ein rundherum gelungenes Sittengemälde der damaligen Zeit dar.
Wer auf historische Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte das Buch auf jeden Fall auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt.