Das Brennglas
Aufgezeichnet von Ulrich Enzensberger
VORHER waren Sinti und Roma in all ihrer Besonderheit ganz selbstverständlich
eingebunden in das Berliner Stadtleben. Otto Rosenberg erzählt
unbeschwerte Kinderszenen aus der Zeit vor der nationalsozialistischen Gesellschaftszersetzung.
Er schildert in schlichten Worten, wie sich die braune
Wolke erst nach und nach in das Alltagsleben der deutschen Sinti und Roma
schob. Im Jahr 1936 wurde der sechsjährige Otto Rosenberg als Mensch »artfremden
Blutes« mit seiner Familie ins »Zigeunerlager« Marzahn umgesiedelt,
dort von den NS- »Zigeunerforschern« Robert Ritter und Eva Justin untersucht,
und 1943 nach Auschwitz deportiert. Ein Großteil seiner Familie wurde dort ermordet,
Otto Rosenberg aber kam nach Buchenwald, Dora und Bergen-Belsen
– und überlebte.
Von diesem schicksalhaften Davongekommensein und dem Weiterleben in
Deutschland berichtet Rosenberg erschütternd, einprägsam und lakonisch. Der
Schriftsteller Ulrich Enzensberger hat die Geschichte behutsam aufgezeichnet
und mit klugen Anmerkungen versehen.
Ein notwendiges, aktuelles Buch, angesichts des noch immer erschreckend
gesellschaftsfähigen Antiziganismus.
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Veröffentlichung: | 17.11.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 12 cm / - |
Seiten | 160 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 13.00 |
Preis AT | EUR 13.40 |
Reihe | Wagenbachs andere Taschenbücher 692 |
ISBN-13 | 978-3-803-12692-4 |
ISBN-10 | 3803126924 |
Über den Autor
Otto Rosenberg, geboren am 28. April 1927 in Draugupönen,
Ostpreußen, gestorben am 4. Juli 2001 in Berlin. Rosenberg
war Vorstandsmitglied im Zentralrat Deutscher
Sinti und Roma und langjähriges Mitglied der SPD. 1998
erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Ulrich Enzensberger, geboren 1944, lebt als Schriftsteller
und Übersetzer in Berlin.