Die Nordwind Saga geht aufregend weiter

Hamburg, 1914. Rosa ist fort! Alice sucht ĂŒberall nach ihrer kleinen Tochter, aber sie bleibt verschwunden. Zugleich muss Alice eine respektable Arbeit vorweisen, um vor Gericht die Auflösung ihrer Ehe zu bewirken. Die Situation scheint ausweglos. In ihrer Verzweiflung schleust Alice sich als DienstmĂ€dchen in John Reevens Villa am Feenteich ein. Nun begegnen Alice und John sich tĂ€glich, ohne ein offenes Wort miteinander wechseln zu können.
Seine Familie, seine Verlobung, das Vermögen, alles um John herum zerfĂ€llt. Wohin die Weltlage steuert und welche Werte gelten, ist unklar. Wie kann John, mit Alice tĂ€glich vor Augen, nun noch eine Vernunftehe eingehen? Der Anwalt fĂŒhlt sich zerrissen zwischen seinen GefĂŒhlen und seiner Verantwortung.
âIm Nordlichtâ ist der zweite Band der Nordwind-Saga von Miriam Georg.
Miriam Georg hat einen so fesselnden Schreibstil, dass ich nach ein paar Seiten ganz tief in die Geschichte eingetaucht bin.
Die Charaktere hat man im ersten Band schon gut kennengelernt. Besonders ist mir Alice ans Herz gewachsen.
Sie wagt wirklich den Schritt, sich aus ihrer Ehe mit Henk zu befreien. Dazu muss Alice eine Arbeit vorweisen. Bei der Familie Reevens kann Alice als DienstmÀdchen arbeiten. Als ihre Tochter Rosa plötzlich verschwindet, sucht sie zusammen mit John Reevens ganz Hamburg ab. Wie geahnt, hat Henk das MÀdchen versteckt.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart in der Alice bei der Familie Reevens in der Villa arbeitet. Hier schlÀgt das Schicksal mehrere Male hart zu. Es kommt zu einem Tod in der Familie und ein Familienmitglied wird schwer krank.
In der zweiten Zeitebene lernen die Leser*innen die Vergangenheit von Alice kennen. Ganz jung wurde sie als DienstmÀdchen ausgebeutet und mehr. Ganz jung hat sie ein Kind bekommen, dass sie zur Adoption geben musste. Als junges alleinstehendes MÀdchen hÀtte sie sich mit einem Kind nie durchschlagen können.
Alice ist mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau. Manchmal habe ich mich gefragt, wo sie die Kraft und die StÀrke hernimmt.
Auch John mag ich schon seit dem ersten Band. Er hat Alice darin unterstĂŒtzt, sich von ihrem Mann zu trennen. Doch John ist verlobt und soll eine Zweckehe eingehen. Die tĂ€gliche Begegnung mit Alice macht ihm das nicht einfach.
Miriam Georg fĂŒhrt ihre Charaktere gekonnt durch die Geschichte.
Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr realistisch wider. Auch die Beschreibung der Handlungsorte ist wieder sehr gelungen.
Man spĂŒrt die VerĂ€nderung im Land und den nahenden Krieg.
Ich habe âIm Nordlichtâ mit genauso groĂer Freude gelesen wie den ersten Band âIm Nordwindâ. Man sollte den ersten Band auf jeden Fall vorher lesen.