Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem Schwarzwald
Mit diesem Buch legt die Autorin Sonja Kindler den vierten Band der Krimi-Reihe um ihre Kommissarin Ines Sandner aus Villingen vor und konnte mich dabei ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.
Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Als auf der Kuppe des Fürstenbergs die Leiche der 15-jährigen Michaela gefunden wird, übernehmen Ines und ihr Team die Ermittlungen. Liegt das Motiv für den Tod des Mädchens in ihrem privaten Umfeld oder hängt es mit ihrem Engagement in Sachen Umwelt zusammen, bei dem sie sich nicht nur Freunde gemacht hat? Gibt es sogar einen Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines Windparks, der gerade in der Region für viel Aufregung sorgt?
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran. Diese erzählt sie fast ausschließlich aus der Perspektive der Ermittler. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit Ines und ihren Kollegen, ohne dabei einen Wissensvorsprung zu besitzen, und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der verblüffenden Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben, überrascht zu werden. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise bereits aus den ersten Bänden bekannt sind, die neuen Figuren reihen sich zudem nahtlos in das gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein. Besonders das Zusammenspiel zwischen Ines und ihrer neuen Kollegin Emma weiß zu überzeugen, hier steckt noch einiges an Potential für weitere Auftritte. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Ermittler sorgen zudem immer wieder für ein wenig Abwechselung, lassen dabei den Spannungsbogen aber nicht abreißen.
Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.
ech
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Schwarzwälder Treibjagd
Kriminalhauptkommissarin Ines Sandner und ihre Kollegin Emma sind schockiert, als sie zu der Leiche eines fünfzehnjährigen Mädchens auf der Kuppe des Fürstenbergs gerufen werden. Wer macht so etwas? Und was wollte der Teenager mitten in der Nacht auf diesem unbeleuchteten Berg? Fragen, auf die es im ersten Moment keine Antworten gibt. Während der Ermittlungen wird schnell klar, dass sich die junge Umweltaktivistin mit ihren Aktionen nicht nur Freunde gemacht hat. Andererseits wird sie aber auch als sehr hilfsbereit und empathisch beschrieben.
Immer wieder laufen mögliche Spuren ins Leere. Doch dann finden Ines Sandner und ihr Team, dank hartnäckiger Recherchen des jungen Kriminalkommissars Peter Fuhrer, einen Zusammenhang, den niemand für möglich gehalten hätte.