Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte mit Zeitbild
Zum zweiten Mal besuchen wir lesend das fiktive Eifeldorf Altenburg und u. a. das dortige Haus der Füchsin. Dort lebt Johanna Fuchs, die Künstlerin, mit ihrer Tochter Klara und der Adoptivtochter Mia. Der Zweite Weltkrieg ist überstanden und die Menschen versuchen zurück in den Alltag zu finden, was Hungersnöte und auch die Anwesenheit der Besatzer nicht gerade leicht machen. Aber die Hoffnung auf bessere Zeiten ist groß.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden jungen Frauen Klara und Mia, die sehr verschieden sind, aber dennoch eng verbunden. Sie lieben das Leben auf dem Land, haben jedoch auch noch andere Interessen.
Klara ist schüchtern und zurückhaltend, liebt den Gesang der Nachtigall und ist selbst eine sehr gute Sängerin. Mia dagegen ist eher praktisch veranlagt, geht auf die Menschen zu und kann gut mit Zahlen umgehen.
Bei einem Tanzabend im Eifeldorf lernen die beiden den tschechischen Sänger Pavel kennen, der beiden jungen Frauen den Kopf verdreht.
Er überredet Klara schließlich nach Köln zu gehen und dort ihre Gesangskarriere zu starten.
Auch Mia verlässt das kleine Eifeldorf und geht nach Trier, um in der Tabakfabrik der Familie Fuchs mitzuarbeiten. Kann dadurch vielleicht der Familienzwist beigelegt werden und werden die beiden Schwestern ihr Glück finden?
Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Klara und Mia erzählt, sodass man nah an beiden und ihrem Gefühlsleben ist.
Wir treffen aber auch auf alte Bekannte aus dem ersten Teil der Dilogie und erfahren auch einiges darüber, wie es in Johannas Leben weiter geht.
Nachdem Klara zunächst im Schlagergenre unterwegs ist, findet sie den Weg zur Oper und erntet dort auch bald Anerkennung. So erhält man als Leser einen schönen Einblick in die klassische Oper.
Es hat mir gut gefallen zu beobachten, wie Klara sich immer weiter entwickelt und immer mehr Selbstbewusstsein erlangt, je erfolgreicher sie wird.
Aber auch Mia hat ihre Erfolgserlebnisse und lernt Simon, den Werbeleiter der Tabakfabrik, kennen.
Insgesamt sind alle Figuren, und davon gibt es recht viele, sehr lebendig dargestellt und sie alle agieren glaubhaft. Ich konnte an ihrem Alltagsleben teilnehmen und habe dabei vieles über die damalige Zeit, die Arbeitswelt, Kultur, Kleidung und Ernährung erfahren.
Wie von Brigitte Riebe gewöhnt, hat sie sehr gut recherchiert und das damalige Zeitgeschehen im Zeitraum von Sommer 1945 bis Herbst 1954 in ihren Roman eingebunden. Sie lässt ihre Figuren, die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die Lebensmittelknappheit und die Einführung der Lebensmittelmarken, die juristische Verfolgung und Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen, aber auch den Wiederaufbau und den Aufschwung erleben.
So entsteht beim Lesen ein realistisches und authentisches Zeitbild und lässt die damalige deutsche Geschichte wieder lebendig werden.
Brigitte Riebe erzählt Klaras und Mias Geschichte vor dem Hintergrund der Ereignisse der Nachkriegszeit sehr lebendig, bildhaft, aber auch einfühlsam und emotional.
Ich hatte ein unterhaltsames Lesevergnügen mit diesem stimmungsvollen zweiten Teil der Dilogie und dem Abschluss der Familiengeschichte!
Fazit: 4 von 5 Sternen
Fanti2412
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Kommentare
Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
Band 2 der großen Familiengeschichte um die «Eifelfrauen» von Bestsellerautorin Brigitte Riebe.
Ein verwunschener Bauernhof, zwei ungleiche Schwestern zwischen Tradition und Aufbruch, verbunden durch die Liebe zum gleichen Mann.
Altenburg, 1945: Wiesen voller Orchideen im Frühling, Heuernten in der Sommersonne, stille Landschaften im Herbstnebel. Klara und Mia Fuchs wachsen als Schwestern auf einem idyllischen Bauernhof in der Eifel auf. Die beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht: Während Mia alle Blicke auf sich zieht und die Menschen mit ihrer ungezwungenen Art für sich einnimmt, ist Klara nachdenklich und in sich gekehrt. Nur wenn sie singt, fällt alle Schüchternheit von ihr ab. Ihre glockenhelle Stimme verzaubert jeden, der ihr zuhört. Als der tschechische Sänger Pavel auf dem Hof Schutz sucht, nimmt das Leben der Schwestern eine unerwartete Wendung …
Nach «Eifelfrauen. Das Haus der Füchsin» der neue Roman der Autorin der erfolgreichen «Schwestern vom Ku'damm»-Reihe.
Eifelfrauen
Dieses Buch gehört zu der Reihe
»Eifelfrauen« und umfasst derzeit etwa zwei Bände.