Sehr emotionale, bewegende Geschichte, traurig aber auch hoffnungsvoll
Mit diesem Roman legt Manuela Inusa den zweiten Band ihrer Coastlines-Reihe vor. Die Romane sind aber unabhängig voneinander lesbar.
In dieser Geschichte geht es um die Schwestern Harmony und Hope, die in Phoenix / Arizona leben.
Harmony ist Journalistin und hat der Liebe nach erlebten Enttäuschungen abgeschworen und möchte keine feste Beziehung mehr, da sie früher oder später doch wieder verlassen wird.
Beide Schwestern kümmern sich um ihre Mutter, die nach dem Tod des Vaters alleine lebt, das Haus nicht mehr verlässt und in ihrer eigenen Welt der TV-Seifenopern lebt.
Harmony ist Journalistin und gibt Menschen, die von der Gesellschaft oft übersehen werden, wie Obdachlose, die oft nur durch ein schlimmes Ereignis und unverschuldet in diese Situation geraten sind, eine Stimme. Sie spricht mit ihnen und erzählt deren Geschichten dann in der Zeitung, für die sie arbeitet.
Hope betreibt einen kleinen Schmuckladen und verlor ihren geliebten Ehemann nach nur wenigen Jahren Ehe.
Seit drei Jahren kämpft Hope gegen Leukämie. Nun zeigt eine erneute Kontrolluntersuchung, dass die Krankheit zurück ist, aggressiver denn je. Hope entscheidet sich gegen eine erneute Behandlung mit Chemotherapie. Sie äußert den Wunsch, ihre letzten Lebenswochen auf Key West zu verbringen, ihrem Herzensort, wo sie einst mit ihrem Ehemann so glücklich war. Und sie möchte gerne, dass Harmony sie dorthin begleitet.
Harmony tut sich sehr schwer damit, die Entscheidung von Hope zu akzeptieren, doch sie steht natürlich zu ihrer Schwester und verspricht ihr, sie zu begleiten. Sie bereitet noch einige Reportagen durch Gespräche vor und kann dann ihre Artikel auch auf Key West verfassen.
Die Schwestern bereiten alles vor und reisen dann nach Key West, wo sie ein Ferienhaus gemietet haben und Harmony tut alles, um Hope den Aufenthalt dort so schön wie möglich zu machen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog, in dem wir 23 Jahre zuvor die beiden Schwestern als Kinder erleben und schon da kann man erkennen, wie nah sie sich stehen.
In der Gegenwart werden wir schnell mit Hopes furchtbarer Diagnose konfrontiert und ihrer Entscheidung, die sie dann auch ziemlich schnell trifft. Das ging mir sehr unter die Haut und ich hatte große Achtung vor Hope, aber auch vor Harmony, die über ihre eigenen Grenzen gehen muss, wenn sie Hopes Entscheidung akzeptieren will.
Als die beiden gemeinsam zu der langen Reise von Arizona nach Key West / Florida, ganz im Süden der USA, aufbrechen, war klar, dass dies eine Reise ohne Wiederkehr für Hope werden wird.
Vor Ort erfüllt Harmony ihrer Schwester jeden Wunsch und die beiden genießen jeden Tag so gut es geht.
Im Nachbarhaus lebt Elias, ein Lehrer, der sich mit den Schwestern anfreundet und für Harmony schnell ein Freund und Unterstützer wird.
Als dann der Hurrikan aufzieht, wird die Situation bedrohlich und auch gefährlich. Ob es diese dramatische Situation nun wirklich gebraucht hätte, lasse ich mal dahin gestellt.
Doch in diesem Fall steht Elias, der sich mit dieser Gefahr auskennt, den Schwestern bei. Nach dem Hurrikan ist nichts mehr, wie es vorher war und Harmony muss Entscheidungen treffen.
Das Setting in Key West hat Manuela Inusa wunderbar beschrieben. Es gibt wunderschöne Strandszenen und Beschreibungen der Orte und auch schöne Erlebnisse wie Bootstouren um Delfine zu erleben und zu beobachten.
Ich war vor vielen Jahren mal für einen Tag auf Key West und hatte diesen wunderbaren Ort schnell wieder vor Augen und konnte gut verstehen, warum es für Hope ein Herzensort geworden ist.
Der Fokus der Handlung liegt sicher auf der engen Bindung der beiden Schwestern und allem, was Harmony für ihre Schwester tut.
Dennoch gibt es eine Liebesgeschichte, die zum Ende des Romans auch noch mal ein kleines Drama erfährt, was aus meiner Sicht auch nicht nötig gewesen wäre, aber zeigt, wie schwer sich Harmony mit der richtigen Entscheidung tut.
Manuela Inusa ist es wunderbar gelungen, die vielen dramatischen und auch traurigen Momente zwar eindringlich zu beschreiben, aber dabei nicht zu dramatisch zu werden und auch nicht ständig auf die Tränendrüse zu drücken. Sie erzählt alles sehr feinfühlig und gefühlvoll, sodass die unterschiedlichen Emotionen gut bei mir ankommen. Beim Lesen ist mir klar, dass ich die letzten Wochen im Leben von Hope miterlebe und ich freue mich mit den beiden Schwestern über jeden glücklichen Moment.
„Seesternnächte“ ist ein emotionaler Roman über eine enge Schwesternbeziehung, Familienbande, Freundschaft, Verlust, Trauer, Hoffnung und Neuanfang. Es gibt viele schöne Botschaften, Freud und Leid liegen nah beieinander und dazu kommt noch eine Prise Liebe und ein zauberhaftes Setting! Ich empfehle den Roman trotz des traurigen Themas sehr gerne!
Fanti2412
Bloggerin bei LeseHitsFreue mich über jeden Besuch!
Kommentare
Seesternnächte
Auf Key West kämpft Harmony für ihre Schwester – und die HoffnungHarmony lebt als Journalistin in Phoenix. Die Liebe hat sie nach einigen Enttäuschungen aufgegeben. Stattdessen konzentriert sie sich ganz auf ihren Beruf und auf ihre ältere Schwester Hope, die seit drei Jahren vergeblich gegen Leukämie ankämpft. Hopes größter Wunsch ist es, ihre letzten Wochen auf Key West zu verbringen – ihrem liebsten Ort auf Erden. Harmony begleitet Hope und erfüllt ihr einen Traum: noch einmal Delfine zu beobachten. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse. Ein Hurrikan zieht auf und Hopes Zustand verschlechtert sich drastisch. Nach dem Sturm ist nichts mehr, wie es einmal war, und Harmony muss lernen, loszulassen. Kann sie unter den Palmen ihren Frieden finden und vielleicht sogar noch mehr?