Spannender, fesselnder Thriller mit sensiblem Thema und Lovestory

Als Ausgangspunkt ihres neuen Thrillers hat Sandra Brown einen Amoklauf auf einem Jahrmarkt gewählt. In heutigen Zeiten ist das sicher ein schwieriges Thema, nachdem es mittlerweile leider öfter solche Angriffe gibt, ob mit Messern oder gar auch mit Schusswaffen. Derartige Ereignisse machen uns alle betroffen und lassen uns um die Opfer trauern.
In ihrer Vorbemerkung schreibt die Autorin, dass die Geschichte nicht vom Sterben handelt, sondern vom Überleben. Weder die Autorin noch irgendjemand von uns kann sich vorstellen, was Menschen durchmachen, die sich in einer solchen Situation befunden haben und dort selbst zu Schaden gekommen sind oder gar einen lieben Menschen verloren haben.
Dennoch hat sie sich dem Thema gestellt und versucht sich eben genau das vorzustellen, wie jemand, der ein solches Ereignis überlebt hat, zurück ins Leben findet. Sie schreibt, sie habe ihr Bestes getan, so authentisch und mitfühlend wie möglich zu beschreiben, wie die Betroffenen damit umgehen.
Ich finde, es ist ihr gelungen. Die Darstellungen sind weder klischeehaft noch sensationslüstern, sondern einfühlsam.
Mit dem Ausgangspunkt dieses schrecklichen Ereignisses auf einem Jahrmarkt in Texas führt die Autorin die beiden Hauptprotagonisten zusammen. Elle Portman ist mit ihrem zweijährigen Sohn Charlie auf dem Jahrmarkt und schon auf dem Weg in Richtung Ausgang, als die Schießerei beginnt. Calder Hudson ist eher zufällig dort und versucht zu helfen und den kleinen Charlie im Kinderwagen zu retten. Dabei wird er selbst schwer verletzt und kommt ins Krankenhaus. Später erfährt er, welche schlimmen Folgen die Schießerei hatte und dann will er nur noch Gerechtigkeit, um die er gemeinsam mit Elle kämpfen will. Dabei kommen die beiden sich näher und empfinden bald viel füreinander.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in der der Attentäter selbst zu Wort kommt und schildert, was ihn zu der Tat treibt. Im Verlauf der Geschichte kommt er noch öfter zu Wort und sein Teil ist in kursiver Schrift dargestellt. Es ist unfassbar, was man dort über ihn erfährt.
Anfangs ist die Handlung naturgemäß ganz besonders emotional, denn Elle hat einen furchtbaren Verlust zu verkraften. Ihr kleiner Sohn wurde getötet und sie kehrt ohne ihn nach Hause zurück. Unterstützung hat sie durch ihre Freundin Glenda, die an ihrer Seite ist.
Calders Freundin Shauna ist Fernseh-Journalistin und sieht ihre Chance, durch ein Interview mit ihrem Freund noch im Krankenhaus zu Ruhm und Anerkennung zu gelangen. Doch Calder, der ihr beruflichen Erfolg zwar gönnt, lehnt ab und trennt sich schließlich auch von ihr.
Die dritte Sicht ist die der ermittelnden Detective. Sie will mit ihrem Partner natürlich aufklären, was passiert ist und warum und den Attentäter, der flüchtig ist, fassen.
Dabei geht sie für meinen Geschmack und für diese besonders schwierige Situation der Opfer und Zeugen oft sehr rigoros und übergriffig vor. In Vernehmungen bzw. Gesprächen ist sie oft unhöflich und teilweise aus meiner Sicht auch inkompetent. Sie behandelt Zeugen unangemessen und hat mich beim Lesen manchmal genervt.
Ich vermute, dieses Verhalten hat die Autorin absichtlich so gewählt, um deutlich zu machen, dass Zeugen und Opfer neben der Verarbeitung des schrecklichen Ereignisses noch weitere aufwühlende Erlebnisse, wie polizeiliche Ermittlungen ertragen müssen.
Sandra Brown ist die Charakterisierung der Hauptfiguren gut gelungen und sie stellt viele Empfindungen und Gedanken glaubhaft und nachvollziehbar dar.
Die Handlung ist sehr fesselnd und spannend und ich wollte letztendlich nur noch die Auflösung wissen, die mich dann überrascht hat. Denn alles ist ganz anders als man denkt.
„Sicher bist du nie“ ist eine wirklich packende Geschichte mit Spannung, gut gezeichneten Figuren, einer dezenten Lovestory und einer unvorhersehbaren Auflösung, die mir spannende Unterhaltung geboten hat!
Fazit: 4 von 5 Sternen

Fanti2412
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Sicher bist du nie
