Auch der dritte Teil hält, was er verspricht. Ein fesselndes Meisterwerk. Schnörkellos geschrieben, beeindruckend in seiner Intensität. Manchmal wünscht man sich eine Verschnaufpause, aber die gönnt einem der Autor nicht. Schon der erste Teil hat mich fasziniert. Es ist auch empfehlenswert, mit diesem zu beginnen. Die Handlung im dritten Teil bietet weniger Wendungen, sondern lebt vor allem von den Protagonisten, die auf einem eingeschneiten Bauernhof ums Überleben kämpfen.

Haben wir nicht genug gelesen und gesehen über politische Intrigen und Machtspiele im Schatten des Kolosseums? Die Antwort ist eindeutig: Nein. Frank Rychlik bereichert dieses Genre mit seinem bildhaften Schreibstil und einer spannenden Handlung. Auch für Kenner dieser historischen Epoche ist der Roman ein Gewinn. Es gelingt ihm, historische Fakten, eine spannende Handlung und eine Liebesgeschichte gekonnt miteinander zu verbinden. Eine klare Leseempfehlung. Aus meiner Sicht steht der Roman zurecht auf der Longlist des Selfpublishing-Buchpreises 2023/24.

Daniel Kehlmann hat mit Lichtspiel erneut bewiesen, dass er sein tiefes Verständnis der menschlichen Psyche mit seiner meisterhaften Erzählkunst auf grandiose Weise zu verbinden weiß. Scharfsinnig und einfühlsam stellt er die Gedanken und Gefühle der Figuren dar und lässt den Leser in den Zeitgeist der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts eintauchen. Die Schilderungen der damaligen Zeit sind lebendig und detailreich, man spürt die bedrückende Atmosphäre der Nazizeit hautnah. "Lichtspiel" ist ein Buch, das sich an anspruchsvolle Leser ebenso richtet wie an solche, die reine Spannungsliteratur bevorzugen. Er hat ein Buch geschaffen, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Großartig!

Im Jahr 2003 erschien der erste Band von „Tintenherz“ und seitdem bin ich ein treuer Leser der Reihe. Schon nach den ersten Seiten tauchte ich wieder tief in die Tintenwelt ein und freute mich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Es gab wieder schöne Lebensweisheiten, die einem geistreich zwischen den Zeilen ins Auge springen. Für meinen Geschmack war allerdings diesmal der Anteil an Gewalt und Leid zu hoch. Stellenweise hatte ich den Eindruck, dass damit einige einfallslose Passagen überbrückt werden sollten. Dennoch lohnt es sich, in diese eigene Welt einzutauchen, die Cornelia Funke geschaffen hat.

Der Bestseller Autor Simon Beckett steht für atmosphärische Geschichten um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Auch der 6. Teil der Reihe ist gut und wendungsreich erzählt. Jeder Band kann eigenständig gelesen werden und ist abgeschlossen. Die Geschichte startet stark: Auf dem Dachboden eines stillgelegten Krankenhauses wird eine mumifizierte Leiche gefunden. Im Rahmen der Bergung wird ein versteckter Raum entdeckt, der die Tragweite des Fundes offenbart. Die Mitte der Story beschäftigt sich allerdings zu sehr mit dem Krankenhaus sowie mit Nebengeschichten. Wie immer bei Beckett kommt es zu einem überraschenden Ende, mit dem man nicht gerechnet hat. Erneut ist ein gelungener Thriller entstanden, der zum Weiterlesen zwingt.

Obwohl ich eine Abneigung gegen dicke Bücher habe, und mehr als 300 Seiten sind für mich normalerweise zu viel, habe ich im Buchhandel zugegriffen und es nicht bereut. Die Spannung entsteht schon auf den ersten Seiten, die den Lesenden bis zum Ende nicht mehr loslässt. Auf zwei Zeitebenen bzw. Erzählstränge werden Verstrickungen und Hintergründe für das Verhalten der Figuren meisterhaft dargestellt. Am Ende wollte ich gar nicht glauben, dass ich rund 450 Seiten an einem Wochenende gelesen habe.

Wir führen Krieg um das Klima: Elsberg schreibt über ein hochbrisantes Thema, das uns alle betrifft. Eine gute Idee auf dem ein spannender Öko-Thriller gelingen sollte. Leider habe ich das Buch an vielen Stellen als zu langatmig empfunden. Dabei blieb die Lesemotivation auf der Strecke. Die Gefahr, dass man das Buch nicht zu Ende ließ, ist sehr hoch. Andererseits sind seine Ideen oft provokativ und herausfordernd. Obwohl das Buch gut recherchiert ist, kann es sich etwas unzusammenhängend anfühlen. Insgesamt ist es ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

Die Handlung dreht sich um den Psychiater Robert Stern, der eines Tages einen Anruf von einer alten Bekannten namens Carina bekommt. Carina behauptet, dass sie ein Kind von ihm hat und dass dieses Kind in Gefahr ist. Robert kann sich jedoch nicht daran erinnern, vorübergehend mit Carina geschlafen zu haben, und beginnt zu recherchieren, was wirklich passiert ist. Im Laufe der Geschichte entdeckt Robert, dass er in einer Verschwörung verwickelt ist und dass das Kind, von dem Carina spricht, nicht das ist, was es zu sein scheint. Zusammen mit seiner ehemaligen Patientin Dr. Roth macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit und versucht, das Kind zu retten. Die Themen psychische Gesundheit, Trauma und Identität werden spannungsreich und mit unerwarteten Wendungen angereichert. Empfehlenswert!
 

Das Buch erzählt die Geschichte von Lisa und Lukas, zwei ungleichen Menschen, die sich in einer unerwarteten Situation treffen und eine unerwartete Freundschaft aufbauen. Lisa ist eine junge Frau, die unter schwerer Krankheit und in einem Hospiz lebt, während Lukas ein junger Mann ist, der aus einer schwierigen Familiensituation stammt und nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Das Buch ist emotional berührend und bewegend beschrieben. Es behandelt Themen wie Freundschaft, Liebe, Hoffnung und den Umgang mit schwierigen Situationen im Leben. Nicht für jeden zu empfehlen.

Martin Suters Roman "Melodie" ist eine fesselnde Geschichte über das Leben eines Anwalts namens Daniel. Nach einem schweren Schicksalsschlag in seiner Familie beschließt Daniel, sein Leben komplett umzukrempeln und beginnt, sich für Musik zu interessieren. Suter beschreibt Daniels Wandlung auf eine sehr einfühlsame Art und Weise. Der Leser wird mitgenommen auf Daniels Reise durch die Welt der Musik und erfährt dabei nicht nur viel über die verschiedenen Musikrichtungen, sondern auch über die Bedeutung von Musik im Leben. Besonders beeindruckend fand ich Suters Schreibstil, der es schafft, den Leser mit Daniels Emotionen und Gedanken zu verbinden. Die Geschichte ist gut durchdacht und mit überraschenden Wendungen versehen, die den Leser immer wieder aufs Neue fesseln. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Martin Suters Roman "Melodie" ein lesenswertes Buch ist, das nicht nur die Bedeutung von Musik, sondern auch die Wichtigkeit von Veränderung im Leben aufzeigt. Die Charaktere sind glaubwürdig und die Geschichte wird auf eine mitreißende Art und Weise erzählt.