Dolf Sternberger
Lebende Verfassung
- Neuausgabe mit einer Einleitung von Steffen Augsberg
ISBN: 978-3-863-93146-9
180 Seiten | € 18.00
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
20.09.2022
Politik
Dolf Sternberger
Lebende Verfassung
Neuausgabe mit einer Einleitung von Steffen Augsberg
Die derzeitigen Krisenerfahrungen erinnern uns daran, wie fragil scheinbar stabile demokratische Institutionen sind. Auch dem Grundgesetz war seine Langlebigkeit nicht in die Wiege gelegt, nicht nur, weil es als Provisorium konzipiert war. Sogar Dolf Sternberger, der Schöpfer des Begriffs Verfassungspatriotismus, beklagte sich in einem Brief an seine Freundin Hannah Arendt anfangs über das „schwächliche Bonner Machwerk“ und war skeptisch, ob und wie die demokratische Ordnung mit Leben zu füllen sei. Als Aristoteliker wusste er: Die Bürgerinnen und Bürger machen den Staat aus.
Die 1956 erschienenen Überlegungen zur „lebenden Verfassung“ in statu nascendi werfen Schlaglichter auf die Entwicklungsdynamiken der frühen Bundesrepublik und blenden kritische Aspekte nicht aus. Sternberger hatte diese Schrift, die ursprünglich 1956 im Hain Verlag erschien, nie wieder veröffentlicht. Damals war er in Sorge um die Funktionalität der jungen Demokratie, der er aber nach und nach immer bessere Überlebenschancen einräumte. Der Nestor der deutschen Politikwissenschaft demonstriert nicht nur seine ideengeschichtliche Meisterschaft, sondern kombiniert methodisch reflektiert Theorie und Empirie des Parlamentarismus. Die Adenauer-Ära muss sich am angelsächsischen Vorbild messen lassen. Sternberger vermittelte den Nachkriegsdeutschen die wichtige Rolle der Opposition und die Erkenntnis, dass es demokratische Parteien nur im Plural geben kann. Insgesamt ein erstaunlich aktuelles Werk, das uns auch gegenwärtige Probleme der repräsentativen Demokratie besser verstehen lässt.
Die 1956 erschienenen Überlegungen zur „lebenden Verfassung“ in statu nascendi werfen Schlaglichter auf die Entwicklungsdynamiken der frühen Bundesrepublik und blenden kritische Aspekte nicht aus. Sternberger hatte diese Schrift, die ursprünglich 1956 im Hain Verlag erschien, nie wieder veröffentlicht. Damals war er in Sorge um die Funktionalität der jungen Demokratie, der er aber nach und nach immer bessere Überlebenschancen einräumte. Der Nestor der deutschen Politikwissenschaft demonstriert nicht nur seine ideengeschichtliche Meisterschaft, sondern kombiniert methodisch reflektiert Theorie und Empirie des Parlamentarismus. Die Adenauer-Ära muss sich am angelsächsischen Vorbild messen lassen. Sternberger vermittelte den Nachkriegsdeutschen die wichtige Rolle der Opposition und die Erkenntnis, dass es demokratische Parteien nur im Plural geben kann. Insgesamt ein erstaunlich aktuelles Werk, das uns auch gegenwärtige Probleme der repräsentativen Demokratie besser verstehen lässt.
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Veröffentlichung: | 20.09.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 22 cm / B 14 cm / - |
Seiten | 180 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 18.00 |
Preis AT | EUR 18.50 |
ISBN-13 | 978-3-863-93146-9 |
ISBN-10 | 3863931467 |
Über den Autor
Dolf Sternberger (1907-1989) gehört zu den Mitbegründern der deutschen Politikwissenschaft nach 1945. Sein Philosophiestudium hatte er mit einer der ersten wissenschaftlichen Arbeiten über Heidegger abgeschlossen, bevor er Redakteur bei der legendären Frankfurter Zeitung wurde und dort bis 1943 regimefern tätig blieb. In den letzten Kriegsmonaten versteckte er seine jüdische Frau vor der Deportation. Sternberger avancierte während der Besatzungszeit zu einem der wichtigsten politischen Publizisten in den Zeitschriften Die Wandlung und Die Gegenwart, er lehrte Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg und blieb als „Demokratielehrer“ im Hessischen Rundfunk und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über lange Jahre einem großen Publikum verbunden. Zu seinen wichtigsten Werken (die im Suhrkamp Verlag erschienen) zählen Grund und Abgrund der Macht (1962) und Drei Wurzeln der Politik (1977).Diesen Artikel teilen
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