Timm Graßmann
Marx gegen Moskau
- Zur Außenpolitik der Arbeiterklasse
ISBN: 978-3-896-57026-0
222 Seiten | € 18.00
Buch [BA]
Erscheinungsdatum:
01.10.2024
Politik
Timm Graßmann
Marx gegen Moskau
Zur Außenpolitik der Arbeiterklasse
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Marx' Gedanken zur Entstehung und Entwicklung der russischen Autokratie und zu einer Außenpolitik der Arbeiterklasse können als Antizipation der aktuellen Situation in der Ukraine verstanden werden.
Die theoretische Behandlung des Bonapartismus als einer modernen Form des autoritären Staats spielt in der Rekonstruktion von Marx’ Staatstheorie eine überragende Rolle. Dabei widmete Marx auch dem russischen Staat fast über sein gesamtes Werk hinweg eine so große Aufmerksamkeit wie Kritik. In seinen „Revelations of the Diplomatic History of the 18th Century“ legte er eine eigene Untersuchung zur Entstehung und Entwicklung der russischen Autokratie vor, der er eine systematisch auf die Eroberung fremder Territorien und die Zerstörung demokratischer Tendenzen im Ausland gerichtete Außenpolitik zuschrieb. In der beharrlichen Verfolgung seiner „traditionellen auswärtigen Politik“ (Marx) des territorialen Expansionismus sah Marx den russischen Staat in einer abstrakten Selbstbezüglichkeit und Maßlosigkeit verfahren, die der ökonomischen Bewegung des Kapitals ähnelt: Eine Eroberung ist nur der Ausgangspunkt für die nächste.
Da Marx in der Revolution von 1848/49 und im Krimkrieg mit eigenen Augen beobachtete, dass die westeuropäische Bourgeoisie jederzeit die demokratischen Bestrebungen in Osteuropa verraten, aber niemals Russland eindämmen würde, wurde er ein leidenschaftlicher Befürworter eines unabhängigen polnischen Nationalstaats als Mittel gegen den russischen Expansionismus. Dass die Wiederherstellung eines demokratischen Polens den Angelpunkt einer „Außenpolitik der Arbeiterklasse“ bilden sollte, blieb innerhalb des sozialistischen Lagers allerdings kontrovers. Im Namen einer europäischen Friedensordnung wollte Proudhon das bestehende Gleichgewicht der Großmächte bewahren und Polen unter russischer Kontrolle belassen. Marx dagegen hat sich am Ende seines Lebens auch mit der Geschichte der ukrainischen Unabhängigkeitskämpfe beschäftigt. Die Übergriffe reaktionärer Großmächte abzuwehren und die Selbstbestimmung demokratischer Republiken zu gewährleisten waren die unmittelbaren Ziele seiner zahlreichen Interventionen in die internationale Politik.
Eine Seite von Marx, die trotz ihrer Aktualität vielen Lesern bis heute unbekannt ist.
Die theoretische Behandlung des Bonapartismus als einer modernen Form des autoritären Staats spielt in der Rekonstruktion von Marx’ Staatstheorie eine überragende Rolle. Dabei widmete Marx auch dem russischen Staat fast über sein gesamtes Werk hinweg eine so große Aufmerksamkeit wie Kritik. In seinen „Revelations of the Diplomatic History of the 18th Century“ legte er eine eigene Untersuchung zur Entstehung und Entwicklung der russischen Autokratie vor, der er eine systematisch auf die Eroberung fremder Territorien und die Zerstörung demokratischer Tendenzen im Ausland gerichtete Außenpolitik zuschrieb. In der beharrlichen Verfolgung seiner „traditionellen auswärtigen Politik“ (Marx) des territorialen Expansionismus sah Marx den russischen Staat in einer abstrakten Selbstbezüglichkeit und Maßlosigkeit verfahren, die der ökonomischen Bewegung des Kapitals ähnelt: Eine Eroberung ist nur der Ausgangspunkt für die nächste.
Da Marx in der Revolution von 1848/49 und im Krimkrieg mit eigenen Augen beobachtete, dass die westeuropäische Bourgeoisie jederzeit die demokratischen Bestrebungen in Osteuropa verraten, aber niemals Russland eindämmen würde, wurde er ein leidenschaftlicher Befürworter eines unabhängigen polnischen Nationalstaats als Mittel gegen den russischen Expansionismus. Dass die Wiederherstellung eines demokratischen Polens den Angelpunkt einer „Außenpolitik der Arbeiterklasse“ bilden sollte, blieb innerhalb des sozialistischen Lagers allerdings kontrovers. Im Namen einer europäischen Friedensordnung wollte Proudhon das bestehende Gleichgewicht der Großmächte bewahren und Polen unter russischer Kontrolle belassen. Marx dagegen hat sich am Ende seines Lebens auch mit der Geschichte der ukrainischen Unabhängigkeitskämpfe beschäftigt. Die Übergriffe reaktionärer Großmächte abzuwehren und die Selbstbestimmung demokratischer Republiken zu gewährleisten waren die unmittelbaren Ziele seiner zahlreichen Interventionen in die internationale Politik.
Eine Seite von Marx, die trotz ihrer Aktualität vielen Lesern bis heute unbekannt ist.
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Veröffentlichung: | 01.10.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 10,9 cm / 185 g |
Seiten | 222 |
Art des Mediums | Buch [BA] |
Preis DE | EUR 18.00 |
Preis AT | EUR 18.50 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | BLACK BOOKS |
ISBN-13 | 978-3-896-57026-0 |
ISBN-10 | 3896570269 |