Elend und Emanzipation
Über die Politisierung des Leidens
Seit der Aufklärung werden Erfahrungen des Leidens nicht mehr als gottgewollt und unabänderlich betrachtet. Das mit Ungleichheit, Armut oder Gewalt verbundene Leid gilt von nun an als überwindbar. Die Befreiung aus dem Elend wird zu einem emanzipatorischen politischen Projekt. Gleichzeitig hat die Politisierung des Leidens, die konstitutiv für die Moderne ist, aber auch eine Schattenseite: Weil die Position des Opfers mediale Aufmerksamkeit und verbürgte Authentizität verspricht, wird sie politisch instrumentalisierbar. Affektiv aufgeladene Opfernarrative, die sich mitunter an Feindbildern abarbeiten, dienen nicht nur sozialen, sondern auch autoritären Bewegungen als Begründung für ihr politisches Handeln. Daniel Burghardt ordnet aktuelle Debatten um soziale Ungleichheit und einen neuen Autoritarismus historisch wie theoretisch ein und schärft den kritischen Blick auf Leidenserfahrungen des (spät-)modernen Menschen.
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Veröffentlichung: | 01.07.2024 |
Seiten | 151 |
Art des Mediums | E-Book |
Preis DE | EUR 19.99 |
Preis AT | EUR 20.60 |
Reihe | Gegenwartsfragen |
ISBN-13 | 978-3-837-96254-3 |
Über den Autor
Die Autorinnen und Autoren forschen und lehren im Department für Heilpädagogik und Rehabilitation sowie in der Fachgruppe Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.