Kaleidogramme
Kommunismus autobiographisch
Chronologie aller Bände (1 - 3)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Die Bewahrer der Schmerzen". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Tatjana Hofmann beginnen. Mit insgesamt 3 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 2 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Sitkommunikation".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
- Ø Bewertung der Reihe: 0
- Start der Reihe: 09.05.2022
- Neueste Folge: 15.07.2024
Diese Reihenfolge enthält 3 unterschiedliche Autoren.
- Band: 85
- Autor: Primavera-Lévy, Elisa
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 15.07.2024
- Genre: Sonstiges
Die Bewahrer der Schmerzen
Das späte 19. Jahrhundert ist ein Zeitraum der Verwirrung, in der Bedeutung und Wert körperlicher Schmerzen neu ausgehandelt wurde. Im Schatten des Aufstiegs der Leitwissenschaft Medizin und des Niedergangs christlicher Leidensdoktrinen vervielfältigen sich kulturphilosophische wie literarische Schmerzdiskurse und nehmen eine neue Dringlichkeit an"Bewahrer der Schmerzen" untersucht die Konjunktur des Sprechens über den Schmerz von Friedrich Nietzsche über die messianischen Expressionisten bis Ernst Jünger und zeigt in Lektüren von literarischen, philosophischen und physiologischen Diskursen, wie „Schmerz“ zu einer der wichtigsten Figuren im kulturkritischen Diskurs werden konnte. Die Sprache des notwendigen Schmerzes fungiert dabei vor dem Hintergrund einer weit wahrgenommenen kulturellen "malaise" und einem deutlichen Gefühl der Enttäuschung durch die Naturwissenschaften. Den Schmerz zu verteidigen, wie in der Zeichnung der Schmerzempfänglichkeit als Kern eines dekadenten Empfindungsvermögens oder in der Anrufung des Schmerzes als schicksalshafte, reinigende Macht in reaktionären Narrativen, steht dabei im engsten Zusammenhang mit der Verwerfung bürgerlicher, fortschrittlicher Narrative und künstlerischer Geschmackskompromisse.
- Band: 189
- Autor: Hofmann, Tatjana
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 09.05.2022
- Genre: Autobiographie
Kommunismus autobiographisch
Nach 1989 haben wir es in Osteuropa mit einem regelrechten autobiographischen Boom zu tun, der bis heute andauert. Autorinnen und Autoren öffneten die Schubladen, überarbeiteten längst geschriebene Manuskripte, rekonstruierten, erinnerten und experimentierten mit autobiographischem Material. Die entstandene Gegen-, Mikro- und Privatgeschichte zeigt, dass Geschichte nicht nur aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden kann, sondern dass sie je nach Erzählweise und ästhetischen Verfahren auch anders erscheint.
Das Buch versammelt literarische, philosophische und literaturwissenschaftliche Texte zum autobiographischen Schreiben nach 1989.
Mit Texten von: Čingis Ajtmatov, Nikita Alekseev, Przemysław Czapliński, Michał Głowiński, Tatjana Hofmann, Inga Iwasiów, Stefan Kisielewski, Igor Klech, Tadeusz Konwicki, Magdalena Marszałek, Stanisław Nowicki, Tatjana Petzer, German Ritz, Sylvia Sasse, Ulrich Schmid, Igor P. Smirnov, Franziska Thun-Hohenstein, Dubravka Ugrešić und Georg Witte.
Das Buch versammelt literarische, philosophische und literaturwissenschaftliche Texte zum autobiographischen Schreiben nach 1989.
Mit Texten von: Čingis Ajtmatov, Nikita Alekseev, Przemysław Czapliński, Michał Głowiński, Tatjana Hofmann, Inga Iwasiów, Stefan Kisielewski, Igor Klech, Tadeusz Konwicki, Magdalena Marszałek, Stanisław Nowicki, Tatjana Petzer, German Ritz, Sylvia Sasse, Ulrich Schmid, Igor P. Smirnov, Franziska Thun-Hohenstein, Dubravka Ugrešić und Georg Witte.
- Band: 198
- Autor: Foerster, Lukas
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 28.11.2022
- Genre: Comedy
Sitkommunikation
Wenn in den letzten ein, zwei Jahrzehnten die Rede von einem “Golden Age of Television” war und der - insbesondere amerikanischen - Fernsehserie attestiert wurde, sie trete das Erbe des anspruchsvollen Kinofilms, wenn nicht gar der literarischen Epik des 19. Jahrhunderts an, so war ein nach wie vor zentrales Genre des Fernsehens fast nie mitgemeint: die Sitcom. Immer noch gilt die erfolgreichste komische Form der Fernsehgeschichte vielen als der Inbegriff einer stromlinienförmigen, hoffnungslos durchkonventionalisierten, mindestens strukturell konservativen Fernsehästhetik. “Sitkommunikation” geht von der entgegengesetzten Hypothese aus: Die Sitcom kann als eine der komplexesten und intelligentesten Formen beschrieben werden, die dem Medium Fernsehen zur Verfügung stehen.
“Sitkommunikation” behandelt Beispiele der US-amerikanischen Sitcom aus sieben Jahrzehnten, Gegenstand der Arbeit ist jedoch weder die Geschichte eines Genres, noch der Fernsehindustrie, sondern die Evolution einer poetischen Form, die ihren Ursprung in der Frühphase des kommerziellen Fernsehens in den 1940er und 1950er Jahren hat. Der Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit sechs immens erfolgreichen NBC-Produktionen der 1980er und 1990er Jahre: “Cheers”, “Seinfeld”, “Wings”, “Friends”, “Frasier” und “Mad About You”, anhand derer eine ästhetische Theorie der Sitcom entwickelt wird.
Die Sitcom wird dabei nicht primär als ein Genre beschrieben, das über eine bestimmte Anzahl von Attributen definiert ist, die sich von den Attributen anderer Genres unterscheiden; sondern als die televisuell formatierte Ausprägung, beziehungsweise das Endprodukt einer poetischen Methode, die einen bestimmten Modus der televisuellen Kommunikation etabliert. Einen Modus, der zwar mit einigen Motiven, Stilistiken und Themen kompatibler ist als mit anderen, der aber tendenziell alles Material, das in ihn eingespeist wird, sitcomförmig macht.
Diese poetische Methode trägt den Namen Sitkommunikation. Das „Kommunikation“ in Sitkommunikation meint dabei nicht den kommunikativen Kontakt des Mediums Fernsehens mit der Öffentlichkeit und auch nicht den einer einzelnen Ausstrahlung mit einer individuellen Zuschauerin. Sondern es bezeichnet eine sitcominterne Kommunikation, die außerhalb des televisuellen Texts der jeweiligen Serien keine Realität besitzt. Dennoch ist Sitkommunikation im Sinne meiner Arbeit nicht einfach nur eine Simulation von Kommunikation. Vielmehr sind Multikamerasitcoms dadurch gekennzeichnet, dass sie einerseits, oft ziemlich ausschließlich, von Kommunikation handeln; und dass sie sich andererseits selbst kommunikationsförmig strukturieren. Insbesondere diese Verschränkung – Kommunikation als Inhalt und als Form – legt nahe, dass es wenig sinnvoll ist, den Begriff der Sitkommunikation von existierenden Kommunikationsmodellen und -theorien herzuleiten. Stattdessen wird er am Material selbst erarbeitet.
“Sitkommunikation” behandelt Beispiele der US-amerikanischen Sitcom aus sieben Jahrzehnten, Gegenstand der Arbeit ist jedoch weder die Geschichte eines Genres, noch der Fernsehindustrie, sondern die Evolution einer poetischen Form, die ihren Ursprung in der Frühphase des kommerziellen Fernsehens in den 1940er und 1950er Jahren hat. Der Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit sechs immens erfolgreichen NBC-Produktionen der 1980er und 1990er Jahre: “Cheers”, “Seinfeld”, “Wings”, “Friends”, “Frasier” und “Mad About You”, anhand derer eine ästhetische Theorie der Sitcom entwickelt wird.
Die Sitcom wird dabei nicht primär als ein Genre beschrieben, das über eine bestimmte Anzahl von Attributen definiert ist, die sich von den Attributen anderer Genres unterscheiden; sondern als die televisuell formatierte Ausprägung, beziehungsweise das Endprodukt einer poetischen Methode, die einen bestimmten Modus der televisuellen Kommunikation etabliert. Einen Modus, der zwar mit einigen Motiven, Stilistiken und Themen kompatibler ist als mit anderen, der aber tendenziell alles Material, das in ihn eingespeist wird, sitcomförmig macht.
Diese poetische Methode trägt den Namen Sitkommunikation. Das „Kommunikation“ in Sitkommunikation meint dabei nicht den kommunikativen Kontakt des Mediums Fernsehens mit der Öffentlichkeit und auch nicht den einer einzelnen Ausstrahlung mit einer individuellen Zuschauerin. Sondern es bezeichnet eine sitcominterne Kommunikation, die außerhalb des televisuellen Texts der jeweiligen Serien keine Realität besitzt. Dennoch ist Sitkommunikation im Sinne meiner Arbeit nicht einfach nur eine Simulation von Kommunikation. Vielmehr sind Multikamerasitcoms dadurch gekennzeichnet, dass sie einerseits, oft ziemlich ausschließlich, von Kommunikation handeln; und dass sie sich andererseits selbst kommunikationsförmig strukturieren. Insbesondere diese Verschränkung – Kommunikation als Inhalt und als Form – legt nahe, dass es wenig sinnvoll ist, den Begriff der Sitkommunikation von existierenden Kommunikationsmodellen und -theorien herzuleiten. Stattdessen wird er am Material selbst erarbeitet.